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Test - Assassin's Creed III Remastered : Test: Kann man das heute noch spielen?

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Greift zu, wenn...

… ihr das Finale der Desmond-Saga noch nicht kennt und es unbedingt nachholen wollt.

Spart es euch, wenn...

… ihr das Spiel seinerzeit gespielt habt und es nicht aus nostalgischem oder serienhistorischem Interesse erneut erleben müsst.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Zeugnis einer Phase der Serie, in der sie sich zu neuer Größe aufschwang, gleichzeitig aber auch verrannt hatte

Assassin's Creed III Remastered dürfte in erster Linie für diejenigen Spieler interessant sein, die in einem der vielen Sonderangebote der letzten Monate die Ezio-Trilogie nachgeholt haben und nun wissen wollen, wie die Rahmengeschichte um Desmond und den drohenden Untergang der Welt zu Ende geht. Im Gesamtkontext der Serie stellt Teil 3 eine Zäsur dar und bildet im Rückblick betrachtet in erster Linie einen Übergang zwischen ihren Parkour-Anfängen und dem gigantomanischen Open-World-Spielplatz Black Flag. Unter Fans gilt er daher als einer der schwächeren Teile der Serie.

Das lag allerdings vor allem auch an den technischen Problemen, die das Spiel bei seiner Veröffentlichung plagten. Diese sind mittlerweile natürlich weitgehend behoben, wenngleich Assassin's Creed III Remastered immer noch nicht kugelrund läuft: Das Klettern über Stock und Stein klappt in späteren Teilen deutlich reibungsloser, und gelegentlich immer noch vorhandene Problemchen mit aufpoppenden Objekten und Festhängen der Steuerung zeugen davon, dass Teil 3 seinerzeit das Sorgenkind des Franchise war.

Auf der grafischen Seite hat sich Ubisoft mit dem Remaster sichtlich Mühe gegeben, das Last-Gen-Spiel in die Gegenwart zu lupfen. Vor allem die neuen Lichteffekte rufen sogar gelegentliche Wow-Effekte hervor, die man von einem solch alten Spiel nicht erwartet hätte – wenngleich nur in wenigen ausgewählten Szenen. Den kantigen Objekten ist ihre Herkunft aus einer anderen Zeitrechnung jederzeit deutlich anzusehen, und vor allem die beinahe schon erschreckend steifen Gesichtsanimationen erwecken den Eindruck, als haben die animatronischen Puppen aus der Geisterbahn fürs Motion-Capturing Spalier gestanden.

Für langjährige Fans der Serie wirkt Assassin's Creed III daher aus heutiger Sicht wie ein vor allem spielehistorisch spannender Einblick in eine Phase der Serie, in der sie sich auf der einen Seite zu neuer Größe aufschwang, gleichzeitig aber verrannt zu haben schien. Allein die acht (!!) Stunden Tutorial stehen symptomatisch für den gesamten Zustand des Spiels, das vor Spielsystemen so dermaßen aus allen Nähten platzt, dass es vor lauter Einführung einer Spielmechanik nach der anderen nicht mehr in der Lage ist, sie auch irgendwann zur Entfaltung zu bringen.

Einige davon waren damals revolutionär und wurden bis heute beibehalten und weiterentwickelt (die Schiffskämpfe, die Lebendigkeit und Weite der Spielwelt), andere wirken im Rückblick geradezu befremdlich (der Greifhaken, die Botengänge, das Jagen). Auf diese Weise weckt Assassin's Creed III Gefühle wie auf einem Klassentreffen der Spielmechaniken: Über das Wiedersehen mit manchen freut man sich, andere hatte man schon fast vergessen, wiederum andere hätten auch zuhause bleiben können. Am nächsten Morgen ist man aber froh, dass sich die Welt in der Zwischenzeit weitergedreht hat.

>> Kennst du sie alle? 10 Dinge, die du womöglich noch nicht über Assassin's Creed Odyssey wusstest

Überblick

Pro

  • Finale der Desmond-Saga
  • riesiger Spielumfang
  • im Season Pass von AC Odyssey enthalten (inklusive DLC und Liberation)
  • optisch aufgepeppt

Contra

  • geradezu überladen mit teilweise nur lose ineinandergreifenden Spielsystemen
  • fühlt sich über weite Strecken wie ein nicht enden wollendes Tutorial an
  • Grafik trotz Verbesserungen erkennbar auf Last-Gen-Niveau

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