Test - Assassin's Creed: Brotherhood : Molto bene, Ubisoft!
- PS3
- X360
Auf den überschaubaren Schlachtfeldern in Florenz, Rom oder San Donato sollen sie trainieren, die jeweilige Zielperson auszuschalten. Die Modi „Gesucht" und „Gesucht erweitert" entsprechen dabei dem Deathmatch-Modus herkömmlicher Mehrspielertitel, wobei die letztere Einstellung nicht anzeigt, auf welcher Ebene der Gegenspieler ist. Jeder jagt jeden - und wird natürlich dementsprechend auch von den anderen gejagt. Auf diese Weise schafft das Spiel eine unglaublich spannende Atmosphäre.
Von allen Seiten
Einerseits müsst ihr euch darauf konzentrieren, eine Person umzubringen. Ein Kreisradar am unteren Bildschirmrand zeigt euch die Richtung an, bis ihr in der Nähe des Opfers seid und sich der Kreis füllt. Um ihn oder sie im Getümmel zu finden, wird euch oben rechts ein Bild des Charakters gezeigt, den der Gegenspieler angenommen hat. Das macht es aber immer noch nicht viel leichter, denn von jedem der 15 Charaktere, die ihr vor Spielstart auswählen könnt, wandeln vom Computer gesteuerte exakte Kopien auf der Karte herum.. Nicht selten kommt es vor, dass nebeneinander drei gleich aussehende Figuren herumstehen - nur welche davon ist das Opfer? Sobald ihr einen unschuldigen Zivilisten um die Ecke bringt, ist euer Auftrag verloren und der Gegner eurem Attentatsversuch entkommen.
Andererseits solltet ihr aber auch nicht zu auffällig durch Rom rauschen, um die nächste Zielperson ausfindig zu machen. Insbesondere das Rennen und Klettern über Dächer macht euch als menschlichen Spieler erkenntlich und den Gegnern die Verfolgung erheblich leichter. Um trotzdem nicht völlig chancenlos zu sein, habt ihr die Möglichkeit, im passenden Augenblick den Gegner zu betäuben. Bei der anschließenden Flucht helfen euch beispielsweise manche Türen und Tore, die sich schließen, nachdem ihr hindurchgerannt seid. Der Weg für den Verfolger ist somit versperrt und ihr könnt in der Menge untertauchen.
Neben den beiden erwähnten Modi sind auch ein Allianz- und ein Kopfjagdmodus an Bord. Ersterer zwängt die sechs Spieler in drei Zweier-Teams, die sich jeweils gegenseitig jagen. Die zweite Spielvariante formt zwei Mannschaften mit bis zu jeweils vier Spielern. Dabei schlüpft ein Team für eine Runde in die Rolle der Gejagten und das andere in die Rolle der Jäger. Nachdem die Zeit abgelaufen ist, werden die Rollen getauscht.
Wie es sich für aktuelle Mehrspielertitel gehört, wird aktives und langes Spielen zunächst mit Erfahrungspunkten, anschließend mit einem Levelaufstieg und dann mit neuen Möglichkeiten belohnt. Um die Verfolger zu verwirren, könnt ihr euch so beispielsweise als ein anderer Charakter verkleiden, den Sprint-Boost zünden oder Rauchbomben zur Ablenkung werfen. Je höher ihr dann im Level aufsteigt, desto mehr Fähigkeiten und Eigenschaften stehen euch natürlich zur Verfügung. Im sogenannten Profilpaket stellt ihr euch dann aus je zwei Slots eure Wunschkombination zusammen, mit der ihr in den Kampf zieht. Sterbt ihr, könnt ihr vor dem Wiedereinstieg dieses Profilpaket erneut nehmen oder eines der anderen zwei auswählen, die für die aktuelle Situation eventuell besser konfiguriert sind.
Technisch konservativ
Auf der technischen Seite hat man sich um große Änderungen gedrückt, zum Teil auch, weil viel mehr nicht geht. Die unglaubliche Weitsicht, gepaart mit dem Detailreichtum, lässt die Kinnladen mal wieder weit nach unten klappen, vor allem wenn ihr gerade auf das Kolosseum geklettert seid und den Ausblick über städtische und dörfliche Gebiete Roms genießt. Obwohl nur eine großen Stadt zur Verfügung steht, haben es die Entwickler geschafft, für möglichst viel architektonische Abwechslung zu sorgen. Aber nicht nur die positiven Aspekte von Teil 2 haben es in Assassin's Creed: Brotherhood geschafft. Viele kleinere technische Macken wie das Tearing, die Pop-ups und die teils schwach aufgelösten Texturen sind weiter vorhanden.
Auch was Steuerung und Sound angeht, hat Ubisoft keine großen Experimente mehr gewagt. Ezio kann zwar etwas energischer zu Werke gehen, stehen jedoch viele Wachen um euch herum, empfiehlt sich weiterhin der gemütliche Konter. Einzig bei dick gepanzerten Gegnern, die gerade um die Borgia-Türme stationiert sind, lohnt sich ein aktiveres Vorgehen. Per Knopfdruck könnt ihr ihnen gepflegt in die Weichteile treten und ihre kurze Wehrlosigkeit nutzen, um mit dem Schwert ein paar Mal draufzuhauen. Seid ihr nur aufs Kontern aus, habt ihr gegen die Äxte und Hämmer dieser Gegnerklasse keine Chance. Die störrische Kamera und Ezios Sprünge, die nicht immer da landen, wo man sie gerne hätte, sind uns leider erhalten geblieben. Gleiches gilt für die nervigen Sprach-Samples, die ihr beim Spaziergang durch Rom viel zu oft zu hören bekommt. Glücklicherweise hat man für die Hauptcharaktere wieder dieselben Synchronsprecher verpflichten können, die bereits im Vorgänger sehr gute Arbeit geleistet haben.
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