Test - Armored Core VI: Fires of Rubicon : Test: Und ihr dachtet, Dark Souls sei hart

Armored Core VI: Fires of Rubicon ist hart. Knallhart. Bisweilen sogar zu hart. Selbst als gestählter Souls-Veteran und Rainbow-Road-Krieger trieb mich die Mech-Action bisweilen an den Rand der Verzweiflung. Dieser Umstand widerspricht direkt From Softwares Plänen, mit dem neuen Teil mehr Spieler anzusprechen, darunter gerade auch jene, denen Souls-likes bisher zu schwer ausfielen. Doch in dieser Form verfehlen die Entwickler ihr gestecktes Ziel und sprechen eine Hardcore-Nischenzielgruppe an, der selbst die Souls-Spiele zu leicht waren.

In seinen besten Momenten präsentiert sich Armored Core VI als fantastisches Action-Spektakel mit explosiven Einlagen, genialen Anpassungsoptionen und abwechslungsreichen Missionen. Wenn sich ein Gegner nach mehreren Minuten eines hitzigen Schusswechsels unter einer großen Explosion in Altmetall verwandelt, dann erzeugt das durchaus ein Gefühl des Triumphes, für den die From-Spiele berühmt sind.

Kinderleicht fällt Armored Core VI freilich nie aus, eine gesunde Portion Herausforderung und Nervenkitzel passt aber auch perfekt zu der erbarmungslosen Welt. Fans der Reihe schätzen den Schwierigkeitsgrad sowieso, wobei ich jedoch zu bezweifeln wage, dass sie schlechtes Balancing lobpreisen. Im Gegensatz zu den Souls-Spielen gibt es nämlich keine Ausweichmöglichkeit, um erstmal woanders weiterzumachen und bessere Ausrüstung zu finden, wenn man irgendwo nicht weiterkommt. Stattdessen ist der Spielablauf davon geprägt, sich ständig durchbeißen zu müssen.

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Uneingeschränkt empfehlen kann ich die Mech-Ballerbude also höchstens erfahrenen Veteranen, die genau wissen, worauf sie sich einlassen. Souls-like-Freunde hingegen erhalten fette Bosse, immens schnelle Kämpfe mit einer gewissen Portion Taktik und vielfältige Anpassungsoptionen. Eine gewisse Frustresistenz und Experimentierfreudigkeit erweist sich aber als Zwangsvoraussetzung. Schade eigentlich, denn Armore Core VI: Fires of Rubicon hätte mit einem leichteren (oder einfach nur optional wählbaren) Schwierigkeitsgrad zweifellos das Potenzial, eine breite Masse zu begeistern.