Test - Arizona Sunshine 2 : Braver Hund! Ja fein, bring den Zombie-Arm!

Es ist linear, es ist unkompliziert und dazu noch herrlich klischeebeladen. Beim Designprozess von Arizona Sunshine kamen keine Feingeister zum Zug, so viel steht fest. Aber das muss auch nicht immer sein. Ich hatte in den Koop-Runs mit Kollege Matthias jedenfalls jede Menge Spaß, gerade weil wir uns selten einen Kopf um den Spielablauf machen mussten. Die meiste Zeit wird geballert, was die Schießeisen hergeben. Und wenn nicht, dann mussten wir höchstens mal einen Schalter umlegen oder den Hund Buddy unter einem Zaun durchschicken, damit er ein Objekt per Schnauze wegräumt. So konnten wir uns vornehmlich darauf konzentrieren, Munition und Granaten zu horten, während wir an jeder Ecke hofften, nicht zu vielen Untoten auf einmal zu begegnen.

Grafisch gehört Arizona Sunshine zwar nicht zur Oberklasse, aber es gibt unter den VR-Games deutlich Unattraktiveres. Schäferhund Buddy schlossen wir allein schon deswegen ins Herz, weil wir ihn am Kopf streicheln und dabei seine Ohren zurücklegen konnten, was sehr ähnlich rüberkommt wie bei einem echten Hund. Ein schöner Kontrast zu den klatschenden Blutfontänen platzender Zombieköpfe. Starke Licht- und Schattenkontraste nagten derweil (in positiver Weise) an unseren Nervenkostümen, weil wir hinter jeder Ecke das blanke Entsetzen erwarteten. So muss ein unterhaltsamer Arcade-Shooter in virtueller Realität aussehen!

>> Schnell-Check: 18 PSVR2-Launch-Spiele im Kurz-Test <<

Ich persönlich finde es lediglich schade, dass Buddy nie in eine Gefahrenlage kam. Er konnte immer unbesorgt zwischen ganzen Bataillonen von Untoten spazieren gehen, ohne auch nur beachtet zu werden. Mein Beschützerinstinkt wurde also nie beansprucht, obwohl ich mich wahrscheinlich zerrissen hätte, um Schaden von dem Kläffer fernzuhalten. Eine verpasste Chance für etwas mehr Tiefgang. Anderweitig wären höchstens kleine Animationsfehler und gelegentliche Aussetzer im Netcode zu beanstanden. Nichts, was ein Patch nicht beheben könnte.