Test - Alarm für Cobra 11: Crash Time : Neuer Ableger der TV-Serie
- PC
Fehler der Vergangenheit ...
Dämliche Storywendungen hin oder her - zumindest eines kann man dem Spiel bescheinigen: eine längere Spielzeit als seinem Vorgänger. Durch die verschiedenen Untermissionen braucht die Absolvierung eines Falls gut und gerne 20 Minuten, mehr sogar, wenn man mit der überaus schwammigen Steuerung der Fahrzeuge nicht zurecht kommt.
Und sonst? Die Grafik gleicht dem des Vorgängers wie ein Ei dem anderen, was im Grunde eigentlich nichts Schlechtes ist, sah die 'World Racing 2'-Engine doch schon vor einem Jahr in 'Alarm für Cobra 11: Nitro' ganz passabel aus. Schade nur, dass ein Fortschritt eigentlich nicht auszumachen ist. Zumal nach wie vor dieselben Macken auftreten: fehlerhafte Schattenberechnung, etwa wenn Schatten aufeinander fallen, ein unrealistisches Schadensmodell und zweidimensional wirkende Bäume sind nur einige Beispiele, was nach wie vor schief läuft. Zumindest hat es Entwickler Synetic geschafft, in Missionen, die ausdrücklich die beiden Beamten im Dienstwagen vorsehen, auch zwei Polygonmodelle zu platzieren; das war im Vorgänger nicht immer der Fall. Nichtsdestotrotz tritt dieser Fehler nach wie vor auf, diesmal aber vor allem bei gegnerischen Fahrzeugen. Ärgerlich!
Woran es 'Alarm für Cobra 11: Crash Time' aber am meisten mangelt, das ist das coole TV-Flair. Keine Originalsprecher, keine Videosequenzen mit den Schauspielern, keine allzu große Verbindung zur Fernsehproduktion. Ein Armutszeugnis, das sich nur mit einem absoluten Minibudget erklären lässt. Was es dafür in Massen gibt: langweilige Fahrmissionen. Mal von A nach B, mal alle Werkstätten abtingelnd, mal einen Wagen verfolgend. Das Ganze dann entweder durch Tore, mit Hilfe des vollkommen unnützen Navigationspfeils oder einfach nach Lust und Laune. "Abwechslung" kommt erst dann ins Spiel, wenn man den Gegner stoppen darf, und das macht natürlich am meisten Spaß, wenn es besonders spektakulär wirkt. Die Missionen, die sich vom üblichen Schema lösen, können an einer Hand abgezählt werden oder passen so gar nicht in das Bild - etwa das leidlich integrierte Formel-1-Rennen. Was das mit dem Beruf eines Autobahnpolizisten zu tun haben soll, wird sich mir wohl nie erschließen.
Hat man einmal die ganzen Missionen erfüllt, dann ist das Spiel soweit eigentlich durchgespielt. Natürlich kann man alle bereits absolvierten Fälle nochmals lösen, sogar mit einem höheren Schwierigkeitsgrad. Wer sich dieser Folter aber unterziehen möchte, der wird mal um mal mehr feststellen, dass das Synetic-Rennspiel noch viel mehr Entwicklungszeit, ein wesentlich höheres Budget und damit verbunden noch mehr Einfallsreichtum benötigt hätte. Schade drum, denn anhand des TV-Originals hätte man eigentlich eine ganze Menge machen können. Naja, vielleicht im nächsten Jahr.
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