Test - AGON: The Mysterious Codex : Abenteuer in Episodenform
- PC
Wer hat zum Beispiel schon die komplette Morseschrift im Kopf? Also den Code abschreiben und dann übersetzen. Das ist bei kurzen Passagen okay und hat auch tatsächlich etwas "old school"-Feeling, aber wenn die gemorste Nachricht über 100 Zeichen lang ist (und im Ergebnis nicht einmal besonders spielrelevant), kann das schon etwas nerven. Vor allem im dritten Teil werden die Rätsel dann aber wirklich spannend und manchmal auch originell, wenn ihr euch zum Beispiel am Schrei eines Affen im Dschungel orientieren müsst.
Am Ende der zweiten und dritten Episode wartet dann eine besondere Herausforderung auf euch. Um einen weiteren Teil des Codex zu erhalten ist es nötig, ein Brettspiel zu gewinnen. Diese Spiele sind nett ausgedacht und originell, wenn auch der durchschnittliche Schachspieler sie relativ schnell meistern wird. Zudem sind diese Spiele der Aufhänger für die Geschichte, in die ihr spätestens im dritten Teil genug Einblick gewinnt, um Lust auf mehr zu bekommen.
Klassischer Adventure-StoffGesteuert wird das Spiel ganz klassisch. Ihr klickt euch mit der Maus durch einzelne Bilder, die ihr euch im Rundumblick betrachten könnt. Könnt ihr das Bild verlassen, zoomen oder interagieren, ändert sich der Mauszeiger. Das funktioniert wie gehabt gut, wird aber etwas nervig, wenn ihr euch zum x-ten Mal durch immer die gleichen 20 Bilder klicken müsst, um ein Rätsel zu lösen.
An der Präsentation des Spiels gibt es nichts auszusetzen. Die Grafik ist detailliert, wenn auch die Charaktere etwas hölzern wirken. Menschen sind aber eh nur selten anzutreffen. Schön sind hingegen kleine Details, wie zum Beispiel Reflexionen in Fensterscheiben oder ein Nordlicht am Himmel. Auch die verschiedenen Schauplätze, vor allem Lappland in der zweiten und Madagaskar im dritten Teil sind optisch gut eingefangen.
Besonders schön sind die Intros der Episoden und die Authenzität der geschriebenen Quellen. Und das ist gut, denn zu lesen gibt es einiges, von thematisch unterschiedlichsten Büchern bis hin zu Briefen und Tagebucheinträgen. Auch die Soundkulisse ist durch die Bank stimmig, sei es nun die wirklich gute Hintergrundmusik oder die durchaus gelungene Sprachausgabe.
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