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Test - Age of Empires 3 : Age of Empires 3

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Schwarzpulver statt Klingen

Sinnigerweise steht der Krieg in einem Echtzeit-Strategiespiel im Mittelpunkt. Und hier wird auch über Sieg oder Niederlage für den Titel entschieden. Mittlerweile gehören Formationen und immer stärker auch Physik-Engines zum guten Strategie-Ton. ’Age of Empires 3’ verfügt über ein ausgeklügeltes automatisches Formations-System: Bogen- wie Gewehrschützen sowie Artillerie werden ohne eigenes Zutun vom Spieler hinter Nahkampfeinheiten positioniert. Schade nur, dass es aber nur sehr wenig aktive Möglichkeiten der Positionierung gibt. So kann man nur den Abstand der Soldaten zueinander bestimmen oder auf eine zweite Angriffsart der jeweiligen Einheit umschalten. Ebenso ärgerlich ist es, wenn einzelne Soldaten angegriffen werden, die Kameraden ihnen aber passiv beim Sterben zusehen. Sehr positiv zu bewerten ist hingegen die angepasste Fortbewegungsgeschwindigkeit der ausgewählten Truppen, die sich dem langsamsten Glied anpasst. Dies gilt natürlich auch für die mitreitende Kavallerie, die deshalb getrennt geführt werden sollte.

Wie bereits erwähnt, ist das gute alte Stein-Schere-Papier-Prinzip von ’Age of Empires’ dem dritten Teil erhalten geblieben. Mit ein wenig taktischer Überlegung lassen sich so sehr spannende Schlachten führen, die zusätzlich von der verwendeten Havoc-Physik-Engine spektakulär aufgepeppt werden. Kanonenkugeln fetzen durch die Luft und schießen die getroffene Infanterie fast buchstäblich auf den Mond. Pulverrauch steigt über die Reihen der Armee und vernebelt das Schlachtfeld. Zwar können bis zu acht Völker miteinander auf das Schlachtfeld ziehen, doch darf man hier – vermutlich schon aufgrund der fortgeschrittenen technologischen Entwicklung der Zeit – keine spektakulären Unterschiede in der Kriegsführung erwarten. Ebenso einfach verhält es sich bei der Marine. Einzig die Galeonen bringen die Möglichkeit mit, direkt an Deck Truppennachschub zur produzieren. Trotzdem bleibt uns schleierhaft, warum die Ensemble Studios es nicht erlauben, eigene Hotkeys zu definieren. Die vorgegebenen Schnelltasten sind auch nicht immer von Vorteil, denn diese zentrieren die Aufmerksamkeit oft weg vom Ort des Geschehens: Möchte man schnell während einer Schlacht per Hotkey Truppen nachproduzieren, wird man zum entsprechenden Gebäude gescrollt. Zwar sind Gameplay sowie Tastaturbelegung insgesamt intuitiv, doch etwas Eigeninitiative hätte man hier ruhig zulassen können.

Die KI auf Skirmish-Maps sowie in der Singleplayer-Kampagne erweist sich übrigens erfreulich flexibel im Schwierigkeitsgrad. Von der einfachsten bis zur schärfsten Einstellung wird vom vollkommenen Strategie-Noob bis zum Profi jeder seine gewünschte Herausforderung finden. Die KI reagiert äußerst anpassungsfreudig auf Veränderungen und greift zum Beispiel weniger befestigte Stellen des Dorfes an oder rückt mit entsprechender Artillerieverstärkung gegen Blockaden an.

Simplifizierte Kolonialwirtschaft

Obwohl mit den Heimatstädten ein neues Element eingeführt wurde, ist das Wirtschafts-System insgesamt sehr ausgedünnt beziehungsweise vereinfacht worden. Lagerhäuser, in dem die gesammelten Ressourcen eingelagert werden, sind aus ’Age of Empires 3’ vollkommen entfernt worden. Nun werden gleich an Ort und Stelle die Güter der Kolonie gutgeschrieben. Die Ressource Stein ist dem Sparzwang ebenso zum Opfer gefallen. Ab jetzt befeuern ausschließlich Nahrung, Holz und Münzen die heimische Wirtschaft. Sollten die Rohstoffquellen einmal erschöpft sein, besteht kein Grund zur Panik: Für fast jedes Gut lässt sich ein entsprechendes Produktionsgebäude errichten oder es kann beim Marktplatz eingetauscht werden.

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