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Test - Advance Wars : Advance Wars

  • GBA
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Strategiespiele sind eine Domäne des PCs, denn bisher ist dieses Genre bei den Konsolen stark unterrepräsentiert, und erscheint doch mal ein überzeugender Vertreter, gelangt er meist nicht nach Europa. Doch mit 'Advance Wars' für Game Boy Advance erreicht uns doch wieder einmal ein klassisches Strategiespiel - und kann begeistern.

Advance Wars
Eine der kleineren Karten.

Kriegerische Story
Ein spannendes Strategie-Spiel kommt natürlich nicht um eine Hintergrundgeschichte herum, so auch 'Advance Wars': Das Land Orange Star wird vom feindlichen Nachbar Blue Moon hinterrücks angegriffen. Der Gegner verfügt über eine komplexe Streitmacht mit verschiedensten Kampf- und Versorgungseinheiten und kann so relativ mühelos die Randgebiete von Orange Star übernehmen. Ihr übernehmt den Job des strategischen Beraters, der im Auftrag der verschiedenen Kommandanten von Orange Star die eigenen Einheiten befehligt und überwacht.

Hervorragende Schulstunde
Nach dem hübschen Intro und dem Titelbild solltet ihr im Hauptmenü zunächst den 'Kampfübungsmodus' wählen. Wer jetzt glaubt, auf sicherem Terrain die trockene Theorie des Gameplays zu erfahren, hat sich getäuscht: Ihr werdet direkt in den Kampf gegen Blue Moon geschickt, um die von ihm besetzten Randgebiete zurückzuerobern. Doch keine Angst, ihr werdet von einer Beraterin namens Nell unterstützt, die euch in insgesamt 14 Einsätzen Schritt für Schritt nicht nur die Grundinformationen zur Steuerung beibringt, sondern euch bereits so ziemlich alle Feinheiten verrät. Da ihr in diesen Trainingsmissionen sowohl unterrichtet werdet, als auch das Gelernte gleich selbst anwenden dürft und euer schon erhaltenes Wissen dann selbständig üben könnt, macht bereits dieser 'Kampfübungsmodus' sehr viel Spass und beschäftigt euch einige Zeit. Selbst Spieler, die noch nie einen Strategietitel angerührt haben, dürften schon bald zielsicher agieren und dem süchtig machenden Gameplay verfallen.

Klassische Strategie-Schlachten
Doch worum geht es eigentlich in 'Advance Wars'? Während Strategiespiele auf dem PC in den letzten Jahren mehr in Richtung Echtzeit und Aufbau gingen, handelt es sich bei diesem GBA-Titel um einen klassischen rundenbasierten Strategietitel, bei dem der Kampf im Vordergrund steht. Ähnlich wie in einem Schachspiel besitzt sowohl der Spieler als auch der Gegner verschiedene Kampfeinheiten: Infanterie, verschiedene Panzer, Raketenwerfer und viele andere. Insgesamt 18 verschiedene Einheiten werdet ihr im Verlaufe des Spiels antreffen, allerdings sind nicht in allen Levels alle Einheiten verfügbar. Dabei wird abwechselnd gespielt: zuerst dürft ihr eure Einheiten bewegen, aber jeweils nur einmal. Habt ihr alle eure Figuren einmal bewegt oder wollt sie lieber so belassen, wie sie sind, ist der Gegner an der Reihe und ihr dürft zuschauen. Ähnlich wie beim Schach ist die Karte, auf der gespielt wird, hier in unsichtbare kleine Quadrate aufgeteilt und jede Einheit kann so ein Feld besetzen. Auch die je nach Figur unterschiedliche Reichweite beim Fortbewegen in jeder Runde oder beim Angreifen wird in quadratischen Feldern gemessen.

Advance Wars
Ungleicher Kampf.

Apropos Angriff: Wie schon erwähnt, steht der Kampf im Zentrum von 'Advance Wars'. Zwar variiert die zu lösende Aufgabe je nach Level, aber allgemein gibt es zwei Möglichkeiten, um zu siegen: Entweder ihr zerstört alle gegnerischen Einheiten oder besetzt das feindliche Hauptquartier der jeweiligen Karte. Jedes Kampffahrzeug und jede Truppe besitzt anfangs die volle Energie - zehn Punkte. Da die meisten Einheiten quasi nur aus der Nähe angreifen können, müsst ihr zunächst eure Truppe oder Panzer in ein direkt angrenzendes Feld einer gegnerischen Einheit bewegen und attackieren. Dabei wechselt die Ansicht in eine hübsche Splitscreen-Seitenperspektive, in der man die jeweilige Einheit im Kampf sieht. Dabei schiessen beide Seiten kurz aufeinander. Angreifer sind dabei klar im Vorteil und nehmen dem Gegner mehr Energie weg, als dass sie selbst Schaden erleiden. Natürlich kommt es aber auch darauf an, mit was ihr angreift und was euer Ziel ist: Attackiert ihr mit leichter Infanterie, blässt euch ein gegnerischer Superpanzer trotzdem locker weg. Fieserweise schwächt der Energieverlust nicht nur deshalb, weil die Einheit bei null Energie zerstört ist, sondern weil eine Einheit mit weniger Energie automatisch auch schwächer im Angriff ist. Somit ist es oftmals ratsam, lieber selbst anzugreifen, als sich defensiv zu verhalten und auf den Computer zu warten.

Wichtige Finessen
Dieses Spielprinzip hört sich eigentlich recht simpel an. Doch tatsächlich ist 'Advance Wars' äusserst komplex ausgefallen, da man nicht nur seine Einheiten bewegen und angreifen lassen muss, sondern zahlreiche kleine, aber je nachdem kampfentscheidende Faktoren berücksichtigen muss. So kann der Miteinbezug der Umgebung in einer Schlacht deutlich zu eurem Sieg oder eurer Niederlage beitragen: Beispielsweise ist eine Infanterie-Einheit stärker, wenn sie auf einem Berg steht und den Gegner im Tal angreift. Ausserdem solltet ihr Kampfeinheiten, die feindliche Truppen bloss aus der Ferne angreifen können, besonders gut vor einem Nahkampf schützen, denn in diesem sind sie meist chancenlos. Ähnliches gilt für Transportfahrzeuge, welche Infanteristen bequem über weite Strecken transportieren können, aber bei einem Angriff sofort mitsamt Inhalt zerstört werden.

Advance Wars
Selbst auf dem Wasser wird gekämpft.

Wer glaubt, das sei schon alles, hat sich getäuscht, denn es finden sich noch zahlreiche weitere Finessen: so ist keineswegs egal, gegen was für eine Gegner-Art ihr kämpft. Zum Beispiel ist eine FLAK hervorragend gegen Infanterie und Flugeinheiten geeignet, sieht aber in der direkten Konfrontation mit einem Panzer mächtig alt aus. Ebenfalls eine entscheidende Bedeutung hat der Treibstoff, da diverse Kampffahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge für jeden Schritt Benzin verbrauchen - ist der ganze Treibstoff aufgebraucht, wird die Einheit gar zerstört. Daneben solltet ihr auch die Munition der schweren Maschinen im Auge behalten. Zum Glück können Transportfahrzeuge nicht nur Truppen herumkutschieren, sondern auch angrenzende Einheiten mit Treibstoff und Munition versorgen. Ausserdem dürft ihr in einigen Missionen gar in einer Fabrik diverse Einheiten bauen lassen, was aber natürlich Geld kostet. Den dafür nötigen Zaster erhaltet ihr für jede Runde, aber natürlich nur eine beschränkte Menge.

Krieg zu Land, auf dem Wasser und in der Luft
Wie schon erwähnt, finden die Kämpfe und strategischen Bewegungen nicht nur am Boden statt, sondern auch in der Luft und auf dem Wasser, wo zahlreiche Einheiten wie Bomber, Jäger, Transport-Hubschrauber und Schlachtschiffe, U-Boote und Kreuzer zu finden sind. Klar, dass auch hier die Transport-Einheiten besonders wichtig sind und dass ihr genau darauf achten müsst, mit welcher Art Einheit ihr was angreift. Denn nicht jede Flugeinheit kann zum Beispiel Wasser-Fahrzeuge angreifen und umgekehrt. An Land hingegen kommt noch eine Taktik hinzu, die besonders der vom Computer gesteuerte Gegner hervorragend beherrscht: Auf der Karte sind mehrere Städte verteilt - einige sind mit euch oder dem Gegner verbündet und andere sind neutral. Mit Infanterie-Einheiten könnt ihr nun Städte besetzen. Jede Einheit, die ihr jetzt auf eine euch zugehörige Stadt bewegt, wird pro Runde etwas repariert. Ist nun eine starke Einheit in einer Stadt positioniert, fällt es damit noch schwerer, diese zu besiegen, da sie ständig wieder etwas Energie bekommt. Ebenfalls eine wichtige taktische Note bringt die begrenzte Sichtweite, die es in einigen Levels gibt. Hier seht ihr nicht etwa die gegnerischen Truppen auf der ganzen Karte, sondern nur diejenigen, die in der Sichtweite der jeweiligen Einheiten sind. Klar, dass somit eine Infanterie-Einheit auf einem Berg weiter schauen kann und dadurch eine wichtige Stellung einnimmt oder dass ihr nun gezielt schwachgepanzerte Späher in feindliches, unbekanntes Territorium vorschicken müsst.

 

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