Test - A Juggler’s Tale : Das schönste Indie-Spiel des Herbstes kommt aus Deutschland
- Multi
Fazit
Puzzle-Plattformer mit gewitzter Rätselmechanik sind gerade schwer in Mode: Nach Limbo, Little Nightmares, Shady Part of me und Lost Words: Beyond the Page setzt A Juggler’s Tale in Sachen Kreativität und Pfiffigkeit nochmal einen drauf. Die Idee, die Fäden einer Marionetten-Heldin zur Grundlage der Puzzles zu machen, ist jedenfalls absolut brillant und geht in einigen hübschen Rätselvariationen auf.
Doch die sehr kurze Spielzeit von gerade mal knapp drei Stunden lässt ihr noch zu wenig Raum zur Entfaltung. Oder den Entwicklern ist einfach nicht so viel dazu eingefallen, wie zu hoffen gewesen wäre. Man kann ihnen dafür kaum böse sein. Zum Preis von 15 Euro möchte A Juggler’s Tale gar kein ausgewachsenes Spiel sein, sondern eine zauberhafte Erfahrung, der es neben der kreativen Spielidee vor allem auch um deren Ausgestaltung geht. Bezeichnenderweise ist der Münchner Publisher Mixtvision ursprünglich eigentlich ein Kinderbuch-Verlag, und in dieser Tradition sollte man Juggler’s Tale einordnen: als fantasievolle Geschichte in liebevoll gestalteter Aufmachung.
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Denn abseits von Diskussionen über Gameplay und Rätselmechanik ist A Juggler’s Tale im Herzen vor allem eine bezaubernd erzählte, vielschichtige Fabel über ein selbstbestimmtes Leben und den Wert von menschlicher Güte. Und das alles in einer verschwenderisch schönen audiovisuellen Aufmachung, die sich nur wenige Indieentwickler in dieser Fülle getraut hätten. Allein dafür: Respekt!
Überblick
Pro
- geniale Spielidee
- vielschichtige Märchengeschichte
- zauberhafte und erstaunlich aufwändige Grafik
- Musikuntermalung wie vom Mittelalter-Markt
Contra
- nur knapp drei Stunden Spielzeit
- Spielidee nicht ganz ausgeschöpft
- Erzähler auf Dauer etwas aufdringlich
- leicht unstetes Balancing
Awards
- PC
- PS4
- One
- NSw
- PS5
- XSX
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