Test - Yoshi's New Island : Zurück zu den Wurzeln
- 3DS
Machen wir uns nichts vor: Nintendo ist in Sachen Jump 'n' Run eine Bank. Kein anderes Entwicklerhaus hat das Genre so sehr geprägt wie die Software-Schmiede von „Big N“. Die hat uns damals Super Mario World für den Super Nintendo beschert und uns erst vor wenigen Wochen mit Donkey Kong Country: Tropical Freeze für die Wii U beglückt. Yoshi's New Island soll nun der Neuzugang der Qualitätsriege werden und den beliebten Mario-Dino in Szene setzen. Yoshi's New Island fängt den Charme seiner Vorgänger wunderbar ein, schwächelt jedoch ausgerechnet in dem Bereich, der eigentlich als Charakteristikum typischer Nintendo-Spiele gilt: der Kreativität.
Yoshi's New Island ist im Grunde reinster Fan-Service. Mehr vom selben, das vor Jahren bereits im Super-Nintendo-Ableger zelebriert wurde. Das muss nichts Schlechtes sein. Tolle Hintergründe, die an Wachsmalzeichnungen erinnern, und die für Nintendo typisch hochwertige Klangkulisse lassen den Charme der Vorgänger wieder aufleben. Die Spielmechanik funktioniert wie gewohnt. Als einer von diversen farblich unterschiedlichen Yoshis gilt es, Baby-Mario zu seinem Baby-Bruder Luigi zu begleiten und auf seinem Weg über diverse Hindernisse zu helfen.
Zurück zu den Wurzeln
Gegner könnt ihr in typischer Yoshi-Manier einfach verschlucken und dadurch in die altbekannten Yoshi-Eier verwandeln. Diese nutzt ihr primär als Wurfgeschosse und verlängerten Arm. Ein Druck auf die Y-Taste genügt, um das zirkulierende Fadenkreuz aufzurufen und die Flugrichtung der Eier festzulegen. Mit diesen heizt ihr nicht nur Widersachern ordentlich ein, sondern beschießt auch die altbekannten grünen Wolken, die größtenteils mit den in jedem Level auffindbaren Sammelgegenständen versehen sind. In jedem Level gilt es ferner rund 20 sehr gut versteckte rote Münzen, 30 Sterne und 5 Blumen zu finden.
Aufgelockert wird das Hüpf- und Sammelabenteuer mit kleinen Minispielen, die ihr mithilfe des im 3DS eingebauten Bewegungssensors bewältigt. Hierbei verwandelt sich Yoshi je nach Level in ein anderes Vehikel und muss unter Zeitdruck den jeweiligen Abschnitt bestehen. So müsst ihr beispielsweise als Helikopter, Presslufthammer oder kleine Lore Abschnitte bewältigen und gleichzeitig versuchen, die unzähligen Gegenstände einzusammeln. Solch kleine Spielereien erfüllen ihren Zweck und können durchaus unterhalten, auch wenn sie nicht wirklich herausstechen.
Es braucht mehr als nur Charme
Ist euch etwas aufgefallen? Alle bisher genannten Elemente von Yoshi's New Island sind bereits zuvor in irgendeiner Form im Super-Nintendo- oder DS-Ableger aufgetaucht. Somit kommen wir zur größten Schwäche des 3DS-Titels : Relativ schnell hält Monotonie in das Spielgeschehen Einzug. Die Schauplätze wiederholen sich in ihrer Gestaltung zu oft und geben euch das Gefühl, stets etwas Aufgewärmtes zu spielen. Selbst die zu Beginn tolle Musik ändert sich in ihren Stimmungen nur marginal, sodass ihr euch auch an dieser bald satt gehört habt.
Hinzu kommen fragwürdig platzierte Rücksetzpunkte. Der Singular würde sich an diese Stelle jedoch eher anbieten, da euch in jedem Level lediglich ein Rücksetzpunkt zur Verfügung steht. Das führt dazu, dass kleine Abstecher in abgelegenen Ecken meist mit Frust enden, da ihr zufällig einen Gegner übersehen oder eine Sprungpassage nicht gemeistert habt und dadurch das Level erneut starten müsst. Zwar wurde dieses System von den Vorgängern übernommen, dennoch darf die Frage gestellt werden, ob diese Vorgehensweise im Jahr 2014 noch zeitgemäß ist. Hinzu kommt die recht langsame und träge Steuerung Yoshis, sodass der Titel schnell in eine Geduldsprobe ausartet.
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