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Test - Xpand Rally Xtreme : Konkurrenz für Colin?

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Über Land und durch die Pampa

Insgesamt fahrt ihr auf 67 Strecken in fünf verschiedenen Ländern (Malaysia, China, Japan, USA, Italien). Die Kurse sind dabei recht unterschiedlich ausgelegt. Neben dem Rally-Standard, bei dem ihr auf verschiedenen Bodenbelägen wie Asphalt, Schlamm und Schotter den Bestzeiten hinterher rast, gibt es auch, wie schon im Vorgänger, reine Offroad-Rennen, die ihr mit fetten 4x4-Gelände-Trucks bestehen müsst. Um hier zu wissen, wo es langgeht, müsst ihr Lichtsäulen folgen, die als Checkpoints fungieren oder ihr kauft euch gleich ein vernünftiges GPS-Navigationssystem. Während der Standard-Rennen solltet ihr es übrigens vermeiden, Abkürzungen durch die Botanik zu nehmen, denn allzu schnell könnt ihr hier an einem Hindernis kleben bleiben oder einen Checkpoint verpassen.

Die Strecken-Vielfalt ist übrigens nicht so groß, wie sie scheint, denn viele Kurse bestehen nur aus Teilstücken längerer Strecken oder werden einfach entgegen der Fahrtrichtung gefahren. Das Streckendesign als solches ist recht gut gelungen, wenn auch manchmal etwas heftig. Wie schon im Vorgänger springen übrigens auch wieder Zuschauer oder Tiere in euren Weg. Hier solltet ihr ausweichen, denn das Plattfahren kostet euch zumindest Zeit. Nicht ausweichen könnt ihr häufig leider kleinen Steinen oder Schlammpfützen. Und es genügen schon solche Kleinigkeiten, um euch aus der Bahn zu werfen oder euch festzufahren.

Schrotten, was das Zeug hält

Das Schadensmodell ist, wie schon im Vorgänger, erste Sahne. Ihr könnt euren Wagen buchstäblich in alle Einzelteile zerlegen. Da fliegt die Motorhaube über euch hinweg, Scheiben zersplittern und Reifen überholen euch. Alles ist zerstörbar, das gilt sogar für den Fahrer, der bei schweren Unfällen zum Beispiel ohne den Schutz der Fahrertür, sterben kann. Allerdings gilt es im Grunde natürlich genau all das zu vermeiden und damit habt ihr denn auch, vor allem im Simulations-Modus, genug zu tun. Doch auch im Arcade-Modus solltet ihr es nicht übertreiben, den jede Reparatur muss mit eurem sauer verdienten Geld bezahlt werden.

Wenn ihr übrigens im Karriere-Modus einmal partout nicht weiterkommt, könnt ihr euch auch an Einzelrennen versuchen. Das sind nämlich genau die Strecken, die ihr schon im Karriere-Modus freigeschaltet habt. Ideal also zum Üben. Außerdem könnt ihr hier auch Wetter und Tageszeit einstellen. Da euch übrigens auch alle Wagen und Tuning-Teile zur Verfügung stehen, könnt ihr ja einfach mal zum Spaß mit einem wirklich fett ausgestatteten Wagen über bekannte Pisten brettern. Wenn ihr eure Rennen gespeichert habt, ist es möglich hier gegen euren eigenen Ghostcar zu fahren.

Schön durch den Schlamm

Speichern könnt ihr übrigens auch die Replays eurer Rennen und wie schon im Vorgänger sehen diese wirklich gut aus. Aufgepeppt mit verschiedenen Filtern, lohnt sich in jedem Fall das nochmalige Hinsehen. Sowieso ist die Optik fast durch die Bank weg gelungen. Mit der aufgebohrten Chrome-Engine sehen alle Strecken ziemlich schick aus. Auch die Wagen sind recht ansprechend gestaltet. Nur das Cockpit ist viel zu klobig geraten. Allerdings bleiben euch ja noch zwei Verfolger-, die Stoßstangen- und die Motorhauben-Ansicht. Der Sound ist dafür eher Mittelklasse, vor allem die Motorengeräusche klingen etwas dünn. Gut gelungen sind hingegen die Ansagen des Co-Piloten, wobei ihr sogar die Distanz der Hinweise einstellen könnt.

Nicht verändert hat sich auch der Multiplayer-Modus, bei dem ihr gegen bis zu vier Mitspieler im LAN oder Internet antreten könnt. Hier könnt ihr Einzelrennen, eigene erstellte Meisterschaften oder Kopf-an-Kopf-Duelle mit Kollisionen gegen menschliche Gegner fahren. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann mit dem mitgelieferten Chrom-Editor auch eigene Strecken erstellen.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
'Xpand Rally Xtreme' sieht gut aus, fährt sich nicht schlecht, ist für Anfänger und Profis geeignet und hat eine ausgefeilte Technik. Und trotzdem: Richtig überzeugen kann das Spiel nicht. Zum einen macht es den Eindruck einer nur leicht aufgebohrten Version des Vorgängers. Viele Teile wurden einfach 1:1 übernommen. Zum anderen sind die Fahrphysik und das Schadensmodell zwar recht ausgereift, führen aber in vielen Teilen des Arcade-Modus und im kompletten Simulations-Modus zu viel Frust, da die Kontrolle über das Fahrzeug in vielen Fällen nur schwer zu behalten ist. Zudem ist die Steuerung in Kurven und bei den physikalisch simulierten Streckenunebenheiten häufig zu schwammig. So bleibt 'Xpand Rally Xtreme' für 30,- Euro zwar eine passable Rally-Simulation, aber 'Colin McRae' wird wohl auch weiterhin nicht um den ersten Platz in diesem Genre fürchten müssen.

Überblick

Pro

  • ausgefeiltes Schadensmodell
  • ansprechende Optik
  • detaillierte Fahrphysik

Contra

  • keine Lizenzen
  • durchwachsene Steuerung
  • hoher Schwierigkeitsgrad

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