Test - XCOM: Enemy Unknown : Kleine Männchen, großer Spaß
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Neben Bewegung, Deckung und Schießen gibt es ein ganzes Füllhorn an zusätzlichen Aktionen, abhängig davon, wie ihr eure Soldaten ausgebildet habt und welche Ränge sie haben. Ihr könnt Soldaten heilen, Granaten werfen, Raketen abfeuern, Verteidigungspositionen beziehen und vieles mehr. Praktisch ist die Feldpostenfunktion. Sie ermöglicht es euren Soldaten, sofort zu feuern, wenn ein Gegner während seiner Runde ins Schussfeld läuft. Die Gegner nutzen dies allerdings auch, sodass ihr immer vorsichtig sein solltet, wenn ihr vorrückt. Eine gute Mischung aus aktiven Soldaten mit Feuerschutz gebenden Kameraden ist mehr als empfehlenswert.
Böse Überraschungen
Manche Missionen sind recht simpel, manche richtig knackig und es gibt viel Abwechslung, auch wenn vor allem die Einsätze nach dem Abschuss von Ufos ein bisschen zu gleichförmig sind. Mal räuchert ihr Aliens aus, mal erkundet ihr ein Ufo, mal beschützt ihr Zivilisten oder müsst VIPs finden und eskortieren. Manchmal stehen euch gleich drei Nebenmissionen auf einmal zur Auswahl, wovon ihr aber nur eine absolvieren könnt. Hier ist es eine gute Idee, nach der Panik des Landes zu schauen, in dem die Mission stattfinden soll. Das kleine Problem: Je größer die Panik, desto knackiger ist auch die Mission. Einen Haken gibt es allerdings, denn die Nebenmissionen wirken oft nicht besonders einfallsreich. Da hätten wir uns ein bisschen mehr Kreativität gewünscht.
Nicht selten erwarten euch böse Überraschungen, wie neue Alien-Arten oder fiese Hinterhalte. Ihr seht im Level nur den Bereich, der in eurem Sichtfeld liegt, und auch nur die Aliens, die von euren Soldaten erspäht werden können. Weitere Hinweise gibt es nicht, die Ungewissheit spielt immer mit. Ab und an bieten die Level mehrere Ebenen, bei denen die Positionierung eurer Truppen wichtig ist. So richten Scharfschützen deutlich mehr Schaden an, wenn sie aus erhöhter Position agieren. Gefeuert wird in einem speziellen Feuermodus, wo ihr eure Waffe wechseln und etwaige Schussfertigkeiten nutzen könnt. Gegner schaltet ihr mit der Tab-Taste durch, wobei euch bei jedem Gegner angezeigt wird, wie hoch eure Trefferchance ist, was wiederum durch die Fähigkeiten der Soldaten, aber auch die Deckung des Gegners und die Entfernung beeinflusst wird.
Für die im Großen und Ganzen linear angeordneten Missionen gibt es im Grunde jeweils drei Möglichkeiten: Ihr siegt, ihr werdet vernichtet oder ihr zieht euch zurück und gebt die Mission auf, falls die Verluste zu hoch werden. Am Ende wird abgerechnet und ihr erhaltet etwaige Beförderungen für Soldaten sowie eine Beuteaufstellung. Einmal monatlich erfolgt die Abrechnung mit den Geldgebern, wobei ihr bei guter Arbeit Prämien einsackt und eure monatlichen Bezüge steigen.
Dünne Mehrspielerfreuden
Als kleines Extra hat Firaxis noch einen Mehrspielermodus eingebaut. Hier tretet ihr online oder via LAN mit einem Trupp aus bis zu sechs Soldaten gegen einen Kontrahenten an. Euren Trupp und dessen Ausrüstung könnt ihr frei auf Basis eines zuvor festgelegten Punktelimits zusammenstellen, wobei ihr im Wesentlichen über die gleichen Möglichkeiten wie im Solomodus verfügt. Mit gerade mal fünf Karten ist der Modus allerdings etwas dünn ausgefallen und ob die Ranglisten wirklich zum Spielen motivieren, bleibt abzuwarten. Mit etwas Fantasie wären hier deutlich interessantere Varianten drin gewesen.
Technik und Konsolen
Technisch gesehen basiert XCOM: Enemy Unknown auf der Unreal-Technologie. Zwar reißt der Titel keine Bäume aus und sorgt auch nicht für Herzrasen, aber die Umgebungen sind recht stimmig gestaltet und vor allem das Alien-Design ist gefällig mit reichlich Reminiszenzen an Filme und Serien der 60er-Jahre. Hübsch ist, dass nicht an gut vertonten Zwischensequenzen gespart wurde. Ebenso erlebt ihr im Gefecht immer wieder kleine Sequenzen, die das ansonsten eher nüchterne Geschehen rundenbasierter Spiele etwas auflockern. Wer will, kann diese Kampfszenen aber auch abschalten.
Bleiben noch die Konsolenumsetzungen. Hier hat Firaxis sehr gute Arbeit geleistet, vor allem bei der Steuerung. Strategiespiele sind auf Konsolen ja immer so eine Sache, aber die Soldaten per Controller durch die Gegend zu scheuchen, funktioniert nach kurzer Einarbeitung anhand einiger Tutorial-Missionen gut und flüssig. Mit dem linken Stick bewegt ihr einen Cursor über das Schlachtfeld und auf Tastendruck setzt sich der Kamerad in Bewegung. Einige wichtige Funktionen wie Feldposten liegen auf Aktionstasten, weitere Auswahlmöglichkeiten habt ihr durch das Steuerkreuz. Hat man sich erst mal daran gewöhnt, läuft das alles wie geschmiert. Zudem sieht das Spiel auch auf Konsole sehr ansehnlich aus.
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