Special - Höhe- und Tiefpunkte der Last Gen : Die Konsolen sind Geschichte
- PS3
- X360
- Wii
In den letzten acht Jahren entwickelte sich eine tief gehende Freundschaft zwischen uns Spielern und den Konsolen der letzten Generation. Xbox 360, Wii und PS3 waren verlässliche Partner – in guten wie in schlechten Zeiten. Doch in jeder Beziehung gibt es Höhen und Tiefen. Der Spielspaß wurde von hohen Ausfallraten oder dreisten Bezahlmodellen überschattet. Unsere Freundschaft wurde oft auf die Probe gestellt. Doch schlussendlich können wir auf zahlreiche schöne Momente zurückblicken. An dieser Stelle folgt ein kurzer Abriss dieser leidenschaftlichen Beziehung.
Alles begann im Dezember 2005. Die Xbox 360 erblickte das Licht der Welt und buhlte um unsere Aufmerksamkeit. Und wir schenkten sie ihr. Mit offenen Armen empfingen wir die neue Konsolengeneration. Das HD-Zeitalter wurde eingeläutet und Spiele erstrahlten in ungeahnter Schärfe und Brillanz. Die Zeit der Röhrenfernseher fand allmählich ein Ende. Wer einmal Spiele in 720p oder 1080p sah, wollte nicht mehr zurück. Zudem wurde die Internet-Anbindung integraler Bestandteil aller folgenden Konsolen. Dank besserer Online-Struktur ließen sich von nun an rund um den Globus Mehrspielerschlachten austragen – und das ohne großen Aufwand. Jeder konnte sich mit jedem messen.
Dank der auf Xbox 360 eingeführten Achievements entbrannte unter Spielern eine andere Form von Wettstreit. Schlagwort: Gamerscore. Das System machte Schule und wurde wenig später von Sony und Valve ebenfalls aufgegriffen. Ab sofort landeten Spiele im Warenkorb, die es besonders einfach machten, schnell eine hohe Anzahl an Erfolgen einzusacken. Doch der Start der zweiten Microsoft-Konsole brachte nicht nur Glückseligkeit und Freudentränen. Kurz nach der Veröffentlichung wurden immer mehr Stimmen laut, die über Systemfehler bis hin zu kompletten Ausfällen berichteten. Die ersten Baureihen der X360 fielen oft einer Überhitzung zum Opfer. Dieses Problem äußerte sich durch das rote Aufleuchten dreier Leuchtdioden – der „Red Ring of Death“ wurde fester Bestandteil unseres Vokabulars. Laut Medienberichten lag die Ausfallrate anfangs zwischen 30 und 50 Prozent. Angesichts dieses Ausmaßes musste Microsoft kurze Zeit später die Garantiezeit der Konsole auf drei Jahre verlängern.
Die Konkurrenz schläft nicht
Die Xbox 360 hatte gut ein Jahr Zeit, um sich auf dem hart umkämpften Markt zu positionieren, ehe die Konkurrenz aus dem Fernen Osten auf den Plan trat. Während Sony mit der Allzweckmaschine namens PlayStation 3 aufgrund eines überschaubaren Spieleangebots und eines vergleichsweise hohen Preises mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte, entstand um die Nintendo Wii ein enormer Hype, der in Kombination mit der hohen Nachfrage für monatelange Engpässe sorgte. Ein neuer Trend war geboren, der die gesamte Industrie zum Umdenken bewegte. Bewegung war „in“ und sollte fortan eine gewichtige Rolle bei der Entwicklung spielen. Damit einhergehend wurde verstärkt darauf geachtet, Spiele intuitiv zu gestalten und somit den Einstieg in die Welt der interaktiven Unterhaltung zu erleichtern. Nintendo hatte es mit Wii Sports vorgemacht – fast die gesamte Branche zog nach.
2010 folgte die Antwort von Microsoft und Sony. Beide Unternehmen wollten nicht mitansehen, wie der japanische Traditionshersteller trotz technisch unterlegener Konsole den größten Teil vom Kuchen abbekam. Während Sony sich ziemlich offensichtlich am mittlerweile etablierten Konzept der Wii-Fernbedienung orientierte, strebte Microsoft mit Kinect Größeres an. Der Bewegungssensor ließ den Spieler zum Controller werden. Doch das ambitionierte und im Vorfeld von Microsoft gepriesene Projekt offenbarte letztendlich noch zu viele Ungereimtheiten hinsichtlich der Genauigkeit der Bewegungserkennung und wurde unter Spielern kurze Zeit später nur noch wenig beachtet. Während Kinect in regelmäßigen Abständen zumindest von zahlreichen Entwicklerstudios Unterstützung erfuhr, blieb Move deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Natürliches Wachstum
Der Konsolenmarkt wuchs mit dem Erscheinen von X360, Wii und PS3 im Vergleich zur vorherigen Generation erneut. Zum Ende des Konsolenzyklus wurden über 250 Millionen Geräte verkauft. Der hohe Absatz ermöglichte es erst, dass Titel wie Mario Kart Wii, Call of Duty: Black Ops 2 oder GTA V solch immense Erfolge verzeichnen und neue Rekorde im Unterhaltungssegment aufstellen konnten. Binnen wenigen Tagen generierten Spiele aus dem Hause Activision und Rockstar Games über eine Milliarde US-Dollar Umsatz. Selbst millionenschwere Film-Blockbuster wie "Titanic" benötigten für solch eine stolze Zahl mehrere Wochen.
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