Test - We Were Here Forever : Wenn euch It Takes Two zu einfach ist
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Fazit
Für mich bilden Koop-Spiele gewissermaßen die Krone der Videospiele. Nichts schweißt mehr mit Freunden zusammen als der gemeinsame Sieg gegen einen Gegner oder das geteilte Leid, wenn man mal wieder richtig auf die Fresse bekommen hat. Solche Erfahrungen werden lediglich von dem Gefühl getoppt, gemeinsam harte Kopfnüsse zu knacken, vor denen man anfangs noch wie der sprichwörtliche Ochs’ vorm Berg steht und sich dann ganz allmählich Schritt für Schritt an die Lösung rantastet.
Genau dieses Gefühl vermittelt We Were Here Forever wie kaum ein anderes Spiel. Die Rätsel fallen knackig schwer aus, doch genau deshalb stellt sich nach Phasen des Scheiterns und Fluchens schlussendlich ein umso größeres Glücksgefühl ein, wenn man sie dann endlich in schweißtreibender Zusammenarbeit gelöst hat. Auch und vor allem, weil die Zusammenarbeit in diesem Fall eben nicht bloß optional ist oder lediglich ein Singleplayer-Spiel für weitere Mitspieler öffnet, sondern den zentralen Kern jeder einzelnen Spielmechanik bildet.Ohne Kommunikation geht hier.
Die einzigartige Erfahrung der We-Were-Here-Spiele speist sich denn auch vor allem aus den geradezu absurden Situationen, die dabei entstehen und in denen ich mich beispielsweise der Herausforderung gegenübersehe, das Geräusch einer Toilettenspülung zu beschreiben oder gar nachzumachen. (Ja, dieses traumatische Erlebnis hat sich für immer in meine Erinnerung gebrannt.)
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Jedes Spiel der We-Were-Here-Reihe machte im Vergleich zu seinen Vorgängern deutliche Fortschritte, und auch der vierte Teil bildet in diesem Punkt keine Ausnahme: Beim Umfang, dem Abwechslungsreichtum und der Komplexität der größtenteils pfiffigen Rätsel legten die Entwickler von Total Mayhem Games jeweils eine gute Schippe drauf. Nichtsdestotrotz wiederholen sich viele Muster, die man nahezu identisch schon in den Vorgängern gesehen hat, und schleppen neben deren Vor- eben auch ihre Nachteile mit sich herum wie teils sperrige Mechaniken, eine spröde Inszenierung und grafische Unzulänglichkeiten.
Wer daher dasselbe Spielprinzip mal „in richtig gut“ erleben möchte, dem empfehlen wir das sehr ähnliche, aber deutlich bessere Operation: Tango, das zum Launch sogar im PS+ kostenlos enthalten war und sich darum eventuell als unentdecktes Kleinod schon in deiner Spielesammlung befindet, ohne dass du es weißt.
Überblick
Pro
- einzigartig kreatives Koop-Spielkonzept
- anspruchsvolle Rätsel
- hoher Abwechslungsreichtum
Contra
- unzeitgemäße Grafik
- Rätsel bisweilen recht sperrig
Awards
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