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Preview - Watch Dogs : World Pearce

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Verfolgungswahn und -realität

Doch selbst beim Einkaufsbummel seid ihr nicht sicher: Während Aiden durch das Angebot eines Waffenladens stöberte, wurde sein Foto auf einem Fernseher hinter der Verkaufstheke eingeblendet. Der Verkäufer reagiert schnell und ruft per Knopfdruck die Hüter des Gesetzes. Überhaupt tauchte die Polizei bei allerlei brenzligen Situationen stets ungewöhnlich schnell auf. Das liegt auch daran, dass das ctOS dank der nahezu lückenlosen Dauerüberwachung dafür sorgt, dass die Zeit der Beamten nicht für Fehlalarme verschwendet wird und Passanten auch mal schnell das Handy zücken, um Aiden zu melden, sollte er zu negativ auffallen.

Dass Aiden überhaupt gesucht wird, hat er sich selbst eingebrockt, da er zuvor während einer Verfolgungsjagd Passanten überfuhr. Fahrerflucht ist eben auch in Watch Dogs ein Verbrechen und schadet Aidens Reputation massiv. Die Flucht per gestohlenem Wagen verläuft - bis auf diverse Hackeraktionen während der Fahrt - ähnlich denen, die man aus der Grand-Theft-Auto-Serie und anderen Open-World-Spielen kennt. Das Fahrverhalten soll jedoch deutlich realistischer sein, was wir natürlich erst bei einer Hands-on-Sitzung überprüfen können.

Apples Einfluss

Die gesamte, live vorgespielte Präsentation über wurde die Hauptmission komplett ignoriert. Alle hier beschriebenen Situationen waren rein optional. Die Freiheiten, die ihr im virtuellen Chicago bekommt, nutzt ihr aber nicht nur für Nebenmissionen. Wie wäre es beispielsweise, neue Apps für Aidens Handy zu kaufen? So könnt ihr nach Minispielen stöbern und sie in Watch Dogs auch tatsächlich ausprobieren. Oder ihr stellt Aiden in Hörweite eines Cafés und lasst eine Shazam-ähnliche App laufen, um neue Musik zu erkennen und auf sein Handy zu laden. Diese könnt ihr dann zum Beispiel bei der nächsten Verfolgungsjagd laufen lassen.

Oder ihr hackt euch in Free-WiFi-Boxen und blickt über Webcams, Privat-Notebooks und Ähnlichem in fremde Wohnungen hinein. Was sich dort dann abspielt, führt nicht immer zu einer Neben- oder Hauptmission, sondern dient häufig schlicht nur dazu, die Welt noch lebendiger und glaubwürdiger zu machen. Dabei sorgt schon die beeindruckende Technik für jede Menge Realismus. Sogar der Wind wird für die komplette Stadt realistisch simuliert und hat nicht nur Einfluss auf Pflanzen und die Kleidung, sondern soll sogar beim Fahren spürbar sein. Diese Detailversessenheit macht jede Menge Eindruck. Doch wie viel davon auf die aktuelle Konsolengeneration gerettet werden kann, muss sich erst noch herausstellen. Die Demonstration lief über einen PC, dessen Leistungsdaten ungefähr denen der PlayStation 4 entsprechen sollen.

Überall und mit jedem

Offene Fragen finden sich auch bezüglich des Mehrspielermodus. Wie schon gegen Ende der E3-Enthüllung zu sehen war, können andere Spieler in euer Spiel eingreifen, euch helfen oder euch Hürden in den Weg legen. Wie genau das abläuft, wird aber nach wie vor nicht verraten. Fest steht jedoch, dass ihr selbst entscheidet, ob ihr anderen Spielern Zugriff auf euer Spiel gebt oder Watch Dogs lieber alleine erleben möchtet. Dank mobiler Geräte wie Smartphones und Tablet-Computern sollt ihr das sogar von unterwegs aus können. Ob es sich dabei nur um ein Gimmick handelt oder uns da tatsächlich zusätzliche Spieltiefe erwartet, werden erst die nächsten Präsentationen zeigen.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis

Watch Dogs wird sicher keine Genre-Revolution. Viele Spielelemente hat man so oder so ähnlich bereits in anderen Titeln gesehen. Doch die Mischung und vor allem die Umsetzung machen hier viel aus. Alles scheint den bisherigen Eindrücken nach nahtlos ineinanderzugreifen und innerhalb dieser realitätsnahen Welt Sinn zu ergeben. Hinzu kommt zumindest auf dem PC eine beeindruckende Technik, die nicht nur optisch für Glaubwürdigkeit sorgt. Wind, Wasser und Passanten verhalten sich so, wie man es auch im echten Leben erwarten würde. Chicagos Einwohner unterhalten sich miteinander und verfolgen ganz eigene Ziele – und jedes könnt ihr dank Aidens Fähigkeiten herausfinden. Ob ihr dann daran teilhabt oder nicht, bleibt euch überlassen. So ergeben sich Nebenmissionen offenbar auf natürliche Weise durch euer Handeln und werden euch nicht platt vor die Nase gesetzt. Von der Hauptkampagne wurde leider nichts Neues gezeigt. Nur Aidens Hintergrund wurde etwas beleuchtet. Das reicht allerdings noch nicht, um dem bislang noch arg blassen Charakter genügend Farbe zu verleihen. Obwohl seine Unauffälligkeit durchaus zum Spielablauf passt. Dass dennoch auch Shooter-Fans dank Fokus-Funktion und Aidens Agilität bedient werden, ist nur konsequent und Teil der vielversprechenden spielerischen Freiheiten. Watch Dogs hat das Potenzial, Ende des Jahres für jede Menge Furore zu sorgen und sogar den hauseigenen Assassinen den Rang abzulaufen.

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