Preview - Warrior Kings : Warrior Kings
- PC
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So spielt sich Warrior Kings
'Shogun' im europäischen Mittelalter, gepaart mit einigen innovativen Ideen und 'Age of Empires'-Elementen ist eine gute Umschreibung für 'Warrior Kings'. Ihr baut also euer Haupthaus, in dem ihr Bauern herstellt, fällt Holz, baut Gold und Stein ab, zieht Kasernen und Schmieden hoch, in welchen ihr eure Soldaten ausbilden könnt, und sorgt so für eine gesunde Wirtschaft neben einer starken Verteidigung. Wachtürme, sogenannte Forts, Palisaden und sonstiges Gerät dürfen dabei natürlich ebenso wenig fehlen wie die mächtigen Trebutchets, mit denen ihr des Gegners Städte effektiv in Schutt und Asche legen könnt.
Allerdings finden sich neben dem Altgewohnten auch eine Menge neue frische Ideen, die 'Warrior Kings' durchaus zu einer Alternative zu den alteingesessenen Echtzeit-Strategiespiele werden lassen könnte. So funktioniert der Warentransport komplett anders als in den oben genannten Spielen. Zunächst baut ihr kleine Villages, welche als Zwischenspeicher für die Ressourcen dienen. Diese werden regelmäßig von Karren angefahren und das Holz und die Nahrung wird zu eurer Stadt gebracht. Erst dann zählen die Ressourcen als eingebracht und ihr könnt sie verwenden. Um genau diese Karren entspinnen sich sogleich spannende Kämpfe, denn sie sind natürlich ein bevorzugtes Angriffsziel.
Wie in CDVs 'Cossacks' braucht auch eure Armee in 'Warrior Kings' ständige Nahrungsversorgung. Diese geschieht allerdings automatisch, ihr müsst nicht mühsam Nachschubwege organisieren oder Ähnliches. Je größer euer Heer, umso größer dessen Nahrungsbedarf, was auf natürlichem Wege die Größe eurer Armee reguliert.
Des Weiteren wird Strategie in 'Warrior Kings' groß geschrieben, neben den bereits angesprochenen Formationen sorgen auch echte Höhenstufen dafür, dass nicht der Spieler mit den meisten Einheiten, sondern der mit dem klügsten Einsatz der vorhandenen Möglichkeiten und des Terrains gewinnt. Wobei in der Preview wohl die Balance der Einheiten noch schwer verbesserungswürdig war, denn viele Soldaten streckten bereits nach einem oder zwei Hieben die Waffen, was ausgefeilten Taktiken nur begrenzt Platz lies.
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Auch bei der Ressourcenbeschaffung ging man einen neuen Weg. Nicht nur könnt ihr diese einfach abbauen, sondern durch spezielle Gebäude auch erhandeln. In sogenannten Shops wird Holz zu Gold und Händler können auch mit dem Gegner Geschäfte machen.
Die Gegner-KI ist in den Kampagnen stark gescriptet und durch unvorhergesehene Aktionen mehr als nur aus der Ruhe zu bringen. Zum Teil ignorierten die Einheiten jedweden Angriff so lange, bis ihnen das Script sagte, sie können jetzt eingreifen. Nur zu schade, dass sie dann schon gar nicht mehr vorhanden waren. Die Kampagnen selbst sind nett gemacht und glänzen mit einigen gescripteten Ereignissen und Wendungen, welche zum Teil auch von euch selbst durch Entscheidungen beeinflusst werden können. Wie schon in 'Empire Earth' werden diese Ereignisse in der Spielengine dargestellt. Auf gerenderte Intros oder Zwischensequenzen müsst ihr komplett verzichten. Einzig hübsch gemachte Bilder überbrücken die inakzeptabel lange Ladezeit der einzelnen Missionen. Manchmal dachte ich sogar, mein Rechner sei wieder mal abgestürzt, so lange tat sich nichts auf dem Schirm.
Musik und Effekte - Gesunde Durchschnittsware
Die Londoner Entwickler Black Cactus setzen alles daran, 'Warrior Kings' nicht nur spielerisch, sondern auch in audiovisueller Hinsicht zu einem Highlight zu machen. So die vollmundige Aussage des Pressetextes zum Spiel. Leider kann das Spiel in seiner jetzigen Form nicht ganz das halten, was der Werbetext verspricht. Zumindest ist die Musik anhörbar und tötet einem nicht den Nerv, die Effekte der Einheiten und die Kampfgeräusche erinnern ein ums andere Mal an das altgediente 'Warcraft II' und lassen doch etwas an Tiefe und Voluminanz vermissen. Von epochalem Schlachtenlärm ist 'Warrior Kings' allerdings weit entfernt. Die Sprecher sind professionell, wenngleich im Tutorial, welches insgesamt recht lieblos rüberkommt, auf Sprachausgabe sowie Interaktivität verzichtet wurde.
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Von Abstürzen und der Käferplage
Zwar geht man bei einer Preview-Version eines Spiels davon aus, dass dieses technisch noch nicht komplett ausgereift ist und sich noch der ein oder andere Fehler im Spiel befindet, in 'Warrior Kings' wimmelt es davon aber allerorten und man kann den Entwicklern nur raten, ihr Spiel mehrmals durch die Q/A zu jagen, bevor es veröffentlicht wird. Die Grafikeinstellungen, es werden alle gängigen Auflösungen bis zu sagenhaften 1900 Pixeln unterstützt, werden nicht gespeichert, im Hauptmenü kann man den Spieler nicht mehr wechseln, ein Taskwechsel führte unweigerlich zum Absturz und auch sonst beendete sich das Spiel fröhlich in unregelmäßigen Abständen. Insgesamt scheint das Spiel weit weniger fertiggestellt, als man es von einem sich über zwei Jahre in Entwicklung befindlichen Titel erwarten würde. Einen Vorteil hat eine Preview-Version allemal: Die Entwickler haben noch Zeit alle Fehler auszumerzen und so bleibt uns nichts anderes übrig, als die endgültige Version abzuwarten, welche dann hoffentlich bugfrei und absturzsicher daherkommt.
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