Test - Viewtiful Joe : Viewtiful Joe
- GCN
2D oder 3D? Einfach viewtiful!
Wie ihr wohl schon ahnen könnt, liegt ein Schwerpunkt von 'Viewtiful Joe' auf der Prügelei. Die schon angesprochenen Roboter-Gegner wuseln meist gleich mehrfach über den Screen und warten auf Dresche. Für etwas Abwechslung ist auch gesorgt, da sich die Ninjas gern verkleiden und euch öfters als Cowboys, Ballerinas, Matrosen, Zorros oder fliegende Krieger begegnen. Des Weiteren müsst ihr euch beispielsweise mit Fledermäusen, Panzern oder Hubschraubern im wahrsten Sinne des Wortes herumschlagen. Neben den Fights müssen aber auch diverse kleinere Rätsel gemeistert werden. Diese Knacknüsse sind meist ziemlich originell ausgefallen und verlangen von euch schon mal auch etwas Rumprobieren und um-die-Ecke-Denken - meist müsst ihr nämlich eure Superhelden-Fähigkeiten richtig einsetzen. Zum Beispiel lässt sich eine Tür nur öffnen, wenn ihr die Explosion einer Bombe verlangsamt, wodurch sie an Stärke zunimmt. Oder ihr seid sicherer Sieger, wenn ihr beim Spielen an einem einarmigen Bandit das Geschehen verlangsamt. Ähnliches gilt für die kniffligen und schrägen Endbosse, die nur mit der richtigen Special-Technik zu besiegen sind. Auf jeden Fall ist der Mix aus Scrolling-Beat'em Up und Puzzles so ungewöhnlich wie auch spaßig.
Leider ist der Schwierigkeitsgrad wie schon erwähnt sehr hoch ausgefallen. Dies liegt nicht zuletzt an den wenigen Save-Möglichkeiten - bloß zweimal innerhalb der sehr umfangreichen, in mehrere Abschnitte unterteilten Levels könnt ihr den Spielstand absichern. Hier dürft ihr außerdem gegen Bares neue Moves und Extras wie die dringend benötigte Zusatz-Leben kaufen. Durch den gehobenen Schwierigkeistgrad, ein hartes Bewerungssystem nach jedem Level und einigen versteckten Plätzen lädt das an sich nicht sonderlich umfangreiche 'Viewtiful Joe' immer mal wieder an das Joypad, zumal man zusätzliche Schwierigkeitsgrade und neue Spielfiguren freischalten kann.
Die grafische Gestaltung ist eines der großen Highlights des Spiels. Ihr bewegt euch nämlich wie in klassischen 8- und 16-Bit-Zeiten auf einem vorgegebenen 2D-Pfad meist von links nach rechts durch die Stages. Auch sonst wirkt die Grafik ziemlich flach, ist aber so gestaltet, dass nicht nur Retro-Fans begeistert sein werden. Die Entwickler nutzten Cel-Shading für Umgebung und Figuren, zudem wurden die meisten Hintergründe flach wie bei einem Comic gehalten. Da aber alle Figuren und Objekte aus Polygonen bestehen und der Level-Weg nicht immer waagerecht verläuft, entsteht ein sehr hübsches dreidimensionales Cartoon-Feeling. Der etwas an Popart und Mangas erinnernde Grafikstil passt wunderbar zur gebotenen Action und wird durch schöne Explosions-, Unschärfe-, Partikel- und Lichteffekte sowie geschmeidige Animationen bereichert. Allerdings gibt es auch zwei Wehmutstropfen: Zum einen gerät das Spielgeschehen zuweilen leicht ins Stottern, zum anderen verliert man in dem Effekt-Overkill und dem hektischen Geprügel schon mal kurzzeitig die Übersicht.
Der Sound von 'Viewtiful Joe' ist nicht ganz so extravagant wie die Grafik, kann aber dennoch gefallen. Die fröhlichen und leicht hektischen, aber insgesamt relativ unauffälligen Hintergrundmelodien passen gut zum comiclastigen Geschehen. Gleiches gilt für die Soundeffekte - einzig das Kampfgeschrei von Joe ist etwas zu monoton ausgefallen. Dafür ist die sonstige Sprachausgabe überaus gelungen. Die englischen Sprecher sind bei der Sache und bringen die witzigen Texte mit vielen Anspielungen an das Film-Genre gut zur Geltung. Ebenfalls nichts zu bemängeln gibt es in puncto Lokalisation: 50/60 Hz-Option und deutsche Untertitel sind vorhanden.
Kommentarezum Artikel