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Test - Vessel : Flüssiger Spielspaß

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Bei den meisten Rätseln geht es eigentlich nur darum, irgendeine Tür zu öffnen und so zum nächsten Bereich zu gelangen. Viele öffnet ihr mit einfachen Hebeln, die entweder ihr oder einer eurer Fluros für euch bedient. Andere hingegen benötigen beispielsweise einen Kessel voller Dampf, für den ihr wiederum Wasser mit Lava mischt. Ihr müsst stets gut überlegen, welche Verhaltensmuster ihr mit welchen verfügbaren Flüssigkeiten zu kombinieren habt, damit die Fluros mehr oder weniger automatisch für euch den Weg freimachen. Ihr müsst aber auch mal den einen oder anderen Fluro aufhalten, weil er sonst mit seinem sturen Verhalten eure ausgetüftelte Lösung zunichtemacht.

Zickige Sprungsteuerung

Eher selten ist euer Geschick gefragt, beispielsweise wenn ihr von einer wackeligen Plattform zur nächsten hüpfen sollt – was auch gut ist, denn die fummelige Sprungsteuerung gehört zu den Schwachpunkten von Vessel. Es nervt gewaltig, wenn ihr die Lösung eines zeitkritischen Rätsels bereits kennt und trotzdem mehrere Versuche benötigt, weil ihr bei der Springerei ständig abrutscht oder irgendwo hängen bleibt. Auch die KI der Fluros ist nicht immer die schlaueste und versaut euch gerne mal den einen oder anderen Plan, weil euer Timing nicht pixelperfekt war.

Davon abgesehen wirkt das Spiel enorm durchdacht und überaus clever. Der Schwierigkeitsgrad steigt sanft an, bis zum Ende hin dürft ihr euch auf neue Spielelemente freuen. Obendrein schafft Strange Loop Games sogar den Spagat zwischen linear und verzweigt. So dürft ihr in den drei Hauptgebieten, einer Fabrik, einem Obstgarten sowie der bereits erwähnten Mine, die vielen defekten Maschinen in beliebiger Reihenfolge reparieren.

Die Grafik ist recht ansehnlich und lebt vor allem von der wunderschön in Szene gesetzten Kulisse. Speziell die schummrige Mine mit ihren dezent platzierten Lichtquellen sieht einfach toll aus. Die Musik setzt auf eine ruhige Atmosphäre, die sehr gut zum Ambiente passt. Zwar könnten die Animationen mehr Feinschliff und die Sound-Effekte ein größeres Spektrum vertragen, doch unterm Strich ist die audiovisuelle Seite von Vessel mehr als zweckmäßig.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Vessel ist ein Kind der Braid- und World-of-Goo-Generation. Der Mix aus clever gestalteten Rätseln und einer guten Portion Geschicklichkeit ist typisch für diese Spielart. Zudem kommt Vessel recht nahe an die Qualität seiner Vorbilder heran: Stück für Stück führt es geschickt neue Elemente ein und fordert von euch immer neue Herangehensweisen. Leider ist Vessel nicht frei von nervigen Passagen, die ihr gedanklich zwar nach einer Minute gelöst habt, deren praktische Ausführung euch jedoch eine halbe Stunde Zeit kostet. Meist hängt dies mit der fummeligen Sprungsteuerung zusammen, manchmal aber auch mit KI-Aussetzern bei den Fluros. Davon abgesehen ist Vessel ein weiterer Beweis dafür, dass die Independent-Szene die Oberhand in Sachen Originalität und Frische gewonnen hat.

Überblick

Pro

  • sehr schönes Konzept
  • cleveres Rätsel-Design
  • bis zum Ende hin kommen neue Spielelemente hinzu
  • relativ lange Spielzeit für einen Low-Budget-Indie-Titel
  • nette Präsentation

Contra

  • fummelige Sprungsteuerung
  • manchmal nervige KI-Aussetzer bei den Fluros

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