Test - Velvet Assassin : Schleichen im Zweiten Weltkrieg
- PC
In Häppchen besser genießbar
Velvet Assassin motiviert mehr kurz- als langfristig. Obwohl ihr eure Gegner auf verschiedene Arten töten könnt, mangelt es dem Spielgeschehen an Abwechslung. Da hilft es auch nicht, dass ihr ganz selten in eine SS-Uniform schlüpfen und so relativ sicher an den Nazis vorbeimarschieren dürft. Deshalb spielt ihr dieses Action-Adventure weniger am Stück durch, vielmehr setzt ihr euch immer mal wieder ran und absolviert ein, zwei Levels. Die am Ende resultierende Spielzeit wird leider durch das Fehlen einer manuellen Speicheroption unnötig gestreckt. Die automatisch generierten Rücksetzpunkte liegen manchmal arg weit auseinander, weshalb ihr bereits absolvierte Abschnitte zwangsweise wiederholen müsst.
Die Gegner-KI schwankt stark zwischen überraschend schlau und selten dämlich. Wenn ihr nur einmal kurz pfeift, dann schaut der angelockte Schurke kurz nach und geht schnell zurück zu seiner ursprünglichen Position. Macht ihr ihn hingegen halb wahnsinnig mit eurer Pfeiferei und legt ihm obendrein eine Leiche vor die Füße, dann sucht er durchaus ausgiebig alle fraglichen Ecken ab.
Auf der anderen Seite sind virtuelle SS-Soldaten anscheinend Einzelgänger, denn nach Verstärkung rufen ist nicht ihr Ding. Zudem sind viele der Türen, die zwei Spielabschnitte voneinander trennen, für den Computer tabu. Richtig dämlich wirkt dies, wenn ihr unachtsam einen Raum mit zwei, drei Gegnern betretet, diese sofort auf euch schießen und ihr rasch durch die gleiche Tür zurück zum vorhergehenden Zimmer wechselt. Dann könnt ihr durch das Schlüsselloch hindurch beobachten, wie die Soldaten verzweifelt nach euch suchen.
Mehr Kompetenz beim Schleichen als beim Schießen
Während Steuerung und Spielbarkeit bei allen Schleichaktionen ganz ordentlich funktionieren, macht der Gebrauch von Schusswaffen einen deutlich schlechteren Eindruck. Es dauert auffällig lange, bis Violette mit ihrer Wumme zielt sowie zum Abschuss bereit ist, was in hektischen Situationen gerne mal fatal endet. Allerdings mag dies auch Absicht seitens der Entwickler sein, weil ihr eben keinen Rambo-Charakter steuert.
Die Grafik stellt bestimmt keinen Kiefer-runterklapp-Rekord auf, ist aber im Gesamten betrachtet recht hübsch. Die Szenerie wirkt etwas kühl, dafür sorgen Farben und Schattenspielereien für einen plastischen Eindruck. Besonders interessant ist der Soundtrack, der mit recht simplen Stücken für eine angenehme Atmosphäre sorgt.
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