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Special - Steam : Fluch oder Segen?

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    Was gerade in den letzten Jahren auch vermehrt kritisch beäugt wird, ist die Tatsache, dass es den Publishern der Spiele ermöglicht wird, die Aktivierung von Spielen in einzelnen Regionen unterbinden zu können. Viele Spieler bringen damit vor allem den deutschen Jugendschutz in Verbindung. So ist zum Beispiel die ungeschnittene, hierzulande indizierte Fassung von Saint's Row 2 nicht mit einem deutschen Steam-Konto aktivierbar, ebenso wie die ungeschnittene Fassung von Call of Duty: Modern Warfare 2. Bei Letzterem heißt es jedoch, Activision hätte diesen Schritt nur deshalb getätigt, damit sich auch die geschnittene deutsche Fassung des Spiels gut verkauft.

    Nun fürchten viele, dass sich zum Beispiel die PC-Version von Dead Island auch nicht in Deutschland aktivieren lässt, da das Spiel aufgrund explizierter Gewaltdarstellung hierzulande nicht erscheinen wird, weil Publisher Koch Media eine Indizierung befürchtet. Diese Bedenken kam im Zuge der Ankündigung auf, dass der Titel Steam voraussetzen werde. Eine offizielle Stellungnahme, ob für uns Deutsche eine Aktivierung möglich sein wird, gab es bisher jedoch nicht.

    Die Vorteile aus Industriesicht

    Die Publisher haben Steam weitestgehend als eine weitere Vertriebsplattform für ihre Spiele akzeptiert. Doch warum ist das so? Zum einen spart ein Hersteller einiges an Geld, wenn er seine Produkte digital über Valves Plattform vertreibt. Schließlich muss er in diesem Fall keine DVD's, Handbücher und Verpackungen produzieren. Viel wichtiger dürften aber die Punkte sein, die die Spieler wiederum stören: Dank des Online-Zwangs erhalten die Spiele automatisch einen Kopierschutz, den der Publisher nicht noch extra einbauen muss. Zwar kann man dem an dieser Stelle wieder einmal entgegnen, dass kein Kopierschutz der Welt wirklich wirkungsvoll ist und jeder Titel früher oder später als Raubkopie in den Tauschbörsen landet, aber kein Publisher will seine Titel komplett ohne Kopierschutz ausliefern .

    Der andere Punkt ist das Unterbinden des Gebrauchthandels. Einige Publisher regen sich heutzutage darüber auf, dass viele Leute ihre Spiele gebraucht von Privatpersonen kaufen. In diesen Fällen machen die Hersteller nämlich selbstverständlich keinen Gewinn mehr. Firmen wie Electronic Arts oder Sony greifen hierbei auf ein Online-Pass-System zurück, bei dem man einen Code eingeben muss, um online spielen zu können. Verkauft man nun sein Spiel, müsste der Käufer sich diesen Online-Pass für ca. zehn Euro selber noch einmal kaufen, ansonsten lassen sich die Online-Features des jeweiligen Spiels nicht nutzen. Dieses System findet jedoch vor allem auf den Konsolen Anwendung, im PC-Bereich vertrauen viele Firmen auf Steam, da man hier, wie bereits erwähnt, seine Spiele nicht weiterverkaufen kann. Besser könnte man aus Herstellersicht gar nicht gegen den Gebrauchtmarkt vorgehen, es sei denn, man würde ihn gesetzlich verbieten.

    Zu guter Letzt muss noch gesagt werden, dass Steam eine sehr gute Plattform für unabhängige Entwickler ist. Was der Xbox Live Arcade Marktplatz auf der Xbox 360 und der PlayStation Store auf der PS3 sind, ist Steam auf dem PC. Titel wie Braid oder Super Meat Boy haben dank Steam eine breite Käuferschicht gefunden, die sie ohne eine solch große Plattform als reine Download-Titel wohl nicht gewonnen hätten. Und das wäre bei diesen Perlen eine echte Schande gewesen.

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