Test - V-Rally 3 : V-Rally 3
- Xbox
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Die Meisterschaften im Karriere-Modus setzen sich aus fünf Rennen zusammen, wobei jeweils nach dem zweiten und vierten Rennen ein Boxenstop angesagt ist. Hier und zu Beginn der Meisterschaft könnt ihr reichlich Fahrzeugeinstellungen vornehmen, die sich im Spiel auch recht deutlich bemerkbar machen. Wie es sich gehört, gibt es unterschiedliche Reifentypen, ihr könnt zudem Einstellungen für Reifendruck, Federung, Bodenabstand, Übersetzung und weiteres treffen. Auch die Empfindlichkeit von Lenkung, Gas und Bremse können optimiert werden, Probefahrten zum Testen der Einstellungen gibt es jedoch nicht.
Im Rennen selbst geht es dann wie in anderen Spielen des Genres üblich zur Sache. Die einzelnen Strecken bestehen aus mehreren Etappen, zu denen jeweils euer aktueller Stand und die Zwischenzeit angezeigt wird. Die Länge der Rennen bewegt sich irgendwo zwischen drei und fünf Minuten. Am Ende gibt es die obligatorische Ergebnisanzeige mit der Verteilung der Siegpunkte für die Meisterschaftswertung.
Alles geht einmal kaputt
Großes Lob geht an das wirklich gelungene Schadensmodell - bei Kollisionen oder zu harten Fahrfehlern werden akkurat die richtigen Fahrzeugteile in Mitleidenschaft gezogen, was auch optisch in Form platter Reifen, diverser Beulen und verbogener Stoßstangen deutlich sichtbar wird. Nicht selten erwischt es ein Fahrzeugteil auch einmal so heftig, dass es auf der Piste liegen bleibt. Doch nicht nur optisch ist das Schadensmodell überzeugend, auch auf das Fahrzeugverhalten wirkt es sich spürbar aus. Schäden an der Lenkung lassen das Fahrzeug ebenso zu einer Seite ziehen wie Getriebeschäden sich dahingehend auswirken, dass bestimmte Gänge nicht mehr genutzt werden können.
Wie erwähnt, erhaltet ihr nach dem zweiten und vierten Rennen der Rallye die Gelegenheit, eure Einstellungen auf die kommenden Pisten zu optimieren und vor allem auch euer Fahrzeug zu reparieren. Hierfür steht euch ein Zeitrahmen von 30 Minuten zur Verfügung, der nicht überschritten werden darf. Auch bei der Auswahl der zu reparierenden Elemente ist Eile gefragt, denn die Uhr tickt gnadenlos herunter, während ihr noch überlegt, was zu tun ist.
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Hüpfen, Springen, V-Rally
Unfeiner geht es da schon beim Kollisionsmodell zu Werke, denn hier kippt der ansonsten recht hohe Realismus des Spieles doch kräftig weg. Da sorgt eine kleine Schneewehe schon mal schnell dafür, dass sich der Wagen aufs Dach legt. Schlimmer ist allerdings das Verhalten bei Unebenheiten oder seitlichen Kollisionen, denn da benehmen sich die Fahrzeuge oftmals wie ein Gummiball oder ein angeschossener Hase, springen und hüpfen durch die Gegend und sind nur schwer wieder unter Kontrolle zu bekommen - was bei den ohnehin knappen Gegnerzeiten stets den Etappensieg kostet. Auch Fahrfehler wirken sich mitunter verheerend aus, denn die sensible Steuerung sorgt dafür, dass ein Schleudergang auf der Piste ohne die nötige Übung und das erforderliche Feingefühl nicht so leicht wieder zu einer Geradeausfahrt wird. Anfänger dürften hier teilweise doch etwas überfordert sein, zumal die Zeiten der Gegner sehr gut sind und es somit schwer wird, nach einigen wenigen Fahrfehlern noch auf einen der vorderen Ränge zu fahren.
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Optische Runderneuerung
Auf der grafischen Seite gibt es unterm Strich nichts zu bemängeln, ganz im Gegenteil. Die Strecken wirken sehr realistisch und bieten jede Menge Details, bis hin zur heimischen Faune, die eben mal munter über die Piste hoppelt oder galoppiert. Natürlich fehlen auch nicht der obligatorische Hubschrauber und das animierte Publikum. Ebenso gelungen sind die Ausleuchtung der Strecken sowie die Schattenwürfe der Fahrzeuge. Die Autos selbst wurden sehr detailliert und authentisch umgesetzt, wobei im Laufe des Rennens auch auf Details wie Fahrzeugverschmutzung und die Auswirkungen des Schadensmodells geachtet wird. Ebenfalls nett zu anzusehen sind Effekte wie Regen, aufspritzender Schlamm, Schnee oder Wasser oder gar neblig verhangene Pisten in England. An Kamera-Perspektiven wird das Übliche geboten, von der Draufsicht übers Cockpit bis zur Stoßstange. In diesem Bereich kann 'V-Rally 3' also gut mit der Konkurrenz mithalten beziehungsweise diese teilweise sogar übertreffen. Vor allem aber der eigene PS2-Vorgänger wird grafisch in seine Schranken verwiesen, da die Grafik insgesamt komplett runderneuert wurde.
Als erfreulich entpuppt sich auch die Sound-Untermalung. Die Motorengeräusche klingen gut, ebenso die Kollisionsgeräusche. Auch die Anweisungen des Beifahrers sind gut verständlich und akkurat. Für eine kleine Überraschung sorgt die Musik im Spiel, die sich wohltuend vom üblichen Gedudel der meisten Rennspiele abhebt und wirklich mal hörbare Musik von diversen Bands bietet.
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