Preview - The Universim : Der neue Geheimtipp-Hype: Wie gut ist das Götterspiel?
- PC
Populous, Black & White, Spore. Einst erfreute sich das Genre der Götter-Aufbausimulationen großer Beliebtheit. Entwickler Crytivo knüpft mit seinem Titel The Universim an diese Tage an und lässt euch Gott spielen. Wir versuchten uns an der Erschaffung einer neuen Welt.
The Universim schickt euch auf eine von vielen Welten eines fiktiven Universums. Der Auftrag ist simpel: Ihr landet auf einem grünen Planeten und müsst dort eine Zivilisation aufbauen. Im derzeitigen Entwicklungsstadium konnten wir nur den Modus „Neues Leben beginnen“ spielen. Dort startet ihr mit einer Population von zwei Personen. Euer „Adam-und-Eva“-Gespann ist alles, was ihr zu Beginn habt. Zuerst müsst ihr entscheiden, wo ihr eure Siedlung platziert. Die Grundversorgung mit Wasser, Holz, Gestein und Nahrung muss gesichert sein. Das heißt, ihr solltet einen für alle Bereiche idealen Ort auswählen und mit dem Bau beginnen.
Epoche um Epoche
In diesem Bereich ist The Universim eine simpel gestrickte Aufbausimulation. Ihr errichtet Gebäude, kümmert euch um die Grundversorgung und erforscht neue Gebäudetypen und Techniken. Interessant ist der Ansatz, dass Wasser die wichtigste Ressource darstellt. Die Förderung und Lagerung des wichtigen Guts ist ein zentraler Bestandteil eurer Wirtschaft. Fehlt das Wasser, fehlt die Lebensgrundlage.
Techniken wie Brunnenbau, Bergwerkskunst oder der Umgang mit Feuer müssen erlernt werden. In einem riesigen Fähigkeitenbaum erarbeiten sich eure Wesen mit der Zeit neues Handwerk. Das schaltet neue Aktions- und Baumöglichkeiten frei. Dadurch erweitert sich eure Siedlung Stück für Stück und ihr schreitet in den Epochen voran. Ihr gründet eure Zivilisation in der Steinzeit und führt sie über verschiedene evolutionäre Zeitalter bis in die Moderne hinein.
Bewohnen eure „Nuggets“ genannten Untertanen anfangs noch Holzhütten, so bauen sie nach etlichen Spielstunden Hochhäuser und schließlich futuristische Sci-Fi-Gebäude. Speichern ist eine besondere Angelegenheit bei The Universim. Ihr müsst eigens hierfür ein Archiv bauen und ihm einen Archivar zuweisen, der die Geschichte eurer Zivilisation quasi festhält. Habt ihr keinen Archivar, könnt ihr auch nicht speichern. Kreativ, zugegeben. Aber (zumindest in der Early-Access-Version) nicht sehr gut erklärt. Das Prozedere mussten wir nämlich mühsam selbst herausfinden. Hier würde ein erläuterndes Tutorial helfen.
Ihr dürft aber nicht nur Befehle erteilen. Mit euren Fähigkeiten als Gott könnt ihr auch Gegenstände schweben lassen. Auf diese Weise dürft ihr selbst mit anpacken, um Rohstoffe ans Ziel zu befördern und die Arbeit zu beschleunigen. Außerdem habt ihr die Macht, Regen zu beschwören oder die Jahreszeiten zu beeinflussen.
O Herr, erhöre mich
Neben der Errichtung einer Zivilisation müsst ihr aber auch immer ein Ohr für eure Untertanen haben. Auf ihre Bedürfnisse gilt es als geliebter Schöpfer zu reagieren. Denn eure Untertanen senden euch von Zeit zu Zeit ihre Gebete. Die empfangt ihr in Form von Missionen. So wünschen sie sich beispielsweise mehr Arbeitskraft in Form von Kindern oder ein besseres Zuhause. Diese kleinen Missionen sind abwechslungsreich, lockern den Aufbaualltag etwas auf und zeigen die niedliche Bindung, die ihr zu euren Nuggets pflegt. Ihr müsst euch in die Bitten einlesen und verstehen, was eure Gläubigen von euch wollen. Dadurch erhaltet ihr einen umfangreicheren Überblick über die Möglichkeiten im Spiel.
Gelegentlich müsst ihr nämlich aktiv in das Schicksal eurer Nuggets eingreifen. Ihr beeinflusst sie mithilfe besonderer Kräfte. So lasst ihr beispielsweise einen Liebeszauber auf ein Pärchen nieder, auf dass es sich vermehre. Sind eure Untertanen von Krankheit geplagt, heilt ihr sie. Fehlt ihnen die Motivation, dann belebt ihr ihren Geist wieder. Diese Spezialfähigkeiten machen den Charme der Simulation aus und heben den Titel aus dem Einerlei einschlägiger Aufbausimulation heraus.
Was ebenfalls zum Charme beiträgt, ist der Humor des Spiels. So durchleben eure Nuggets lustige Entwicklungen. Sie erlernen beispielsweise Bodybuilding, „was ihre Kultur beeinflusst, aber sie auch belastungsfähiger macht“, oder sie gehen zur Schule, „um für die Arbeit gebildeter zu sein“.
Die vier Jahreszeiten
Nicht zu unterschätzen ist der Jahreszeitenwechsel während der Missionen. Wie wir aus Schilderungen von früher wissen, müssen in den Sommermonaten Vorräte für die kalten Tage des Jahres angesammelt werden. Gerade die Hauptressource Wasser ist in dieser Hinsicht sehr sensibel. Denn während im Sommer Seen und Brunnen die Versorgung sicherstellen, frieren sie im Winter zu. Habt ihr dann nicht mit ausreichend Wasserreservoirs vorgesorgt, dann kann es knapp werden und zu kritischen Engpässen kommen. Unzufriedenheit, Hunger oder Krankheiten können die Folge sein und eure Zivilisation kollabieren lassen.
Entwickler Crytivo setzt seine beschränkten technischen Mittel bei der Darstellung der Spielwelt gekonnt ein. Für ein Indiegame ist die Grafik putzig, bunt und kreativ. Zwar ist sie nicht über alle Maßen detailverliebt, doch extrem stimmig. Die stufenlos zoombare Weltkarte ist sehr schön anzusehen. Die liebevoll gestalteten Planeten sehen wunderbar aus, wirken lebendig und sind bevölkert von bizarren und kreativ gestalteten Lebewesen.
Einzig das Design der Nuggets ist noch etwas uninspiriert. Sie sind lediglich schlicht bemalte Kegel mit einigen bunten Stickern. Woran Entwickler Crytivo noch arbeiten muss, ist die Übersicht, denn die fällt noch etwas chaotisch aus. Bis zum Release sollte das aber behoben werden können.
Kommentarezum Artikel