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Preview - Underworld Ascendant : Der Klassiker für die Gegenwart

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Großer Name, viel dahinter: Otherside Entertainment werkelt am dritten Teil der legendären Ultima-Underworld-Serie. In der frühen Alphaversion präsentiert sich Underworld Ascendant als spannendes Rollenspiel mit einer Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten.

Der 1993 veröffentlichte Shooter-Klassiker Doom gilt gemeinhin als technischer Urknall für die Welt der Videospiele. Doch streng genommen fand die 3-D-Revolution bereits ein Jahr zuvor mit dem von Looking Glass entwickelten Rollenspiel Ultima Underworld statt. Schon 1992 durchstreiften Spieler in der Ich-Perspektive Katakomben und legten sich mit garstigen Monstern an. Der ein Jahr später veröffentlichte zweite Teil verfeinerte dieses Konzept und bot vor allem eine aufgefrischte Technik und mehr Möglichkeiten. Doch seitdem war es ruhig um Ultima Underworld – bis 2013 das frisch gegründete Studio Otherside Entertainment die Lizenz vom Rechteinhaber Electronic Arts kaufte und 2016 mit einer Kickstarter-Kampagne Underworld Ascendant finanzierte.

Während eines Besuchs bei Publisher 505 Games durften wir Underworld Ascendant in einer frühen Alphaversion spielen. Zwar besitzt das Rollenspiel in puncto Präsentation und Steuerung noch einiges an Verbesserungspotenzial, trotzdem erkennt man bereits die Liebe zum Detail, mit der Otherside Entertainment zu Werke geht. Das vorgestellte Demolevel etwa entspricht dem ersten Abschnitt des Originals und wartet schon mit einer Fülle spielerischer Möglichkeiten auf.

Die Tür brennt

Underworld Ascendant entführt euch in die Welt des Stygian Abyss: ein Fantasy-Reich voller Monster und anderer Gefahren. Das Rollenspiel verzichtet auf traditionelle Charakterklassen, stattdessen entscheidet eure Spielweise darüber, welche Talente ihr im Spielverlauf freischaltet.

Schon in der ersten Mission wird offenbar, dass Underworld Ascendant euch herausfordern will, indem es mit jahrelang antrainierten Gewohnheiten bewusst bricht. Ein Beispiel: Im letzten Teil der Mission findet ihr ein zerbrochenes Schwert. Wenn ihr euch damit an eine der Skelettwachen anpirscht und sie hinterrücks überfallt, fügt ihr dem Klappermann wider Erwarten nur minimalen Schaden zu. Sofort tödliche Schleichattacken gibt es (zumindest zu so einem frühen Zeitpunkt) nicht.

Vielmehr möchte Underworld Ascendant, dass ihr mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten experimentiert, und schenkt euch dazu ein Füllhorn voller Werkzeuge. Sehr viele Objekte in der Spielwelt sind zu diesem Zweck physikbasiert. Um beispielsweise aus dem ersten Raum zu entkommen, prügeln unkreative Spielernaturen womöglich einfach mit nackten Fäusten so lange auf die klapprige Holztür ein, bis sie kollabiert. Wesentlich eleganter ist es allerdings, sich ein leeres Fass zu schnappen, es zu entzünden und anschließend die Pforte damit abzufackeln.

Dieser Baum rettet Leben

Solcherlei Freiheiten ziehen sich durch den gesamten Spielverlauf. Der direkte Angriff stellt meist nur eine Notlösung dar, stattdessen solltet ihr die Umgebung und die euch zur Verfügung stehenden Ressourcen zu eurem Vorteil nutzen. Beispielsweise findet ihr nach kurzer Zeit einen Bogen mitsamt Pfeilen. Normale Stahlspitzengeschosse eignen sich ausgezeichnet zum Ausschalten einzelner Widersacher. In einem Raum allerdings baumelt ein Kronleuchter an einem verdächtig dünnen Seil über den patrouillierenden Skeletten. Ein gezielter Schuss und schon stürzt das Ding auf die Gegner. Den Pfeil selbst sammelt ihr nach getaner Arbeit wieder ein.

Möchtet ihr dagegen lautlos vorgehen, dann greift ihr am besten zu den Wasserpfeilen, wie man sie aus dem Klassiker Thief kennt. Mit ihnen löscht ihr Fackeln und andere Lichtquellen und seid dadurch quasi unsichtbar. Wer häufig schleicht, der schaltet überdies eine Zusatzanzeige frei, die verrät, wie gut euch Wachen sehen können.

Geht ihr in Underworld Ascendant drauf, dann erwacht ihr am Beginn des Levels. Es sei denn, ihr habt zuvor einen der Silbersprösslinge gepflanzt. Diese kleinen Bäumchen ersetzen die Nachladepunkte und sind euer Lebensanker bei längeren Einsätzen.

Underworld Ascendant - Debut Trailer
Zu Underworld Ascendant gibt es hier einen ersten Trailer mit frischen Spieleindrücken für euch.

Harry Potter für Arme

Als dritte Gameplay-Säule führt Otherside Entertainment die Zauberei vor. In dem Einführungsabschnitt findet ihr lediglich einen kleinen Zauberstab zum Manipulieren von hölzernen Objekten. Das bedeutet: Einen sich drehenden Stamm haltet ihr kurzfristig an und balanciert anschließend darüber. Natürlich findet ihr im Verlauf noch mächtigere und vor allem coolere Zauber. In einem Abschnitt beispielsweise entzündet die Hauptfigur die Schleimspur einer Riesenschnecke und sorgt damit für ein kleines Freudenfeuer.

Underworld Ascendant verzichtet auf das für Rollenspiele inzwischen typische Grinding. Fähigkeiten schaltet ihr direkt durch eure Spielweise frei und viele Optionen innerhalb der Welt müsst ihr zunächst selbst herausfinden. Manches erschließt sich durch Experimente, für manches genügt aber auch gesunder Menschenverstand.

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