Test - UFC Undisputed 2010 : Fortsetzung noch besser?
- PS3
- X360
In der Zeitlupe verliert der Blick des Kämpfers seinen Fixpunkt. Das Blut spritzt und der Mundschutz fliegt in hohem Bogen durch den Ring, bevor der Körper zu Boden sackt. Nein, das ist nicht die Wiederholung des letzten Klitschko-Kampfes, sondern ein K. o. bei UFC Undisputed 2010 - und der neue THQ-Titel sieht fast genauso gut aus wie eine Box-Übertragung.
Doch ums Boxen geht es bei UFC Undisputed 2010 nur in Ansätzen. Vielmehr vereint die Ultimate Fighting Championship, kurz UFC, alle möglichen Kampfsportarten. Kickboxen, Karate oder eben Boxen werden zusammengemischt und ergeben so Mixed Martial Arts (MMA). Dadurch fällt natürlich das Regelwerk anders aus als etwa beim Boxen, es sind viel mehr Kampftechniken erlaubt. Das macht den Sport dann auch ziemlich brutal und somit in Deutschland auch relativ unbekannt, denn es herrscht derzeit ein TV-Übertragungsverbot. Entwickler Yuke's umgeht dieses Verbot geschickt mit einem Spiel - und bietet sogar noch mehr und bessere Unterhaltung als der Vorgänger aus dem Jahre 2009.
Komplizierter Einstieg
Wer den ersten Teil nicht gespielt hat, wird allerdings arge Einstiegsprobleme bekommen. Von Begriffen wie Takedown (das Niederwerfen des Gegners auf den Ringboden) oder Submission (ein Haltegriff, der durch Überdrehung von Gelenken den Gegner zur Aufgabe zwingt) mal abgesehen, kommt die gesamte Steuerung sehr gewöhnungsbedürftig daher. Es gibt zwar ein Tutorial, das seine Sache mit Videovorführung und angezeigter Tastenkombination auch recht gut macht. Bis ihr die Steuerung aber verinnerlicht habt, vergehen schon einige Stunden.
Zum Glück erwartet auch niemand von euch, dass ihr von Anfang an alles könnt. Also sammelt ihr erste Kampferfahrungen bei Showkämpfen in einem von vier wählbaren Schwierigkeitsgraden. Hier merkt ihr rasch, dass ihr das Tutorial vielleicht noch einmal durchlaufen wollt. Wildes Knopfgedrücke führt nämlich schnell zu einer Niederlage. Das liegt vor allem an den unglaublich flexiblen Kämpfern, der gut durchdachten KI und den vielen Manövern, die jeder der über 100 spielbaren UFC-Helden draufhat - doch dazu später mehr.
Zunächst bekommt ihr also erst mal ordentlich auf die Mappe. Aber erste Erfolge fesseln euch ans Spiel und je besser ihr die Steuerung verinnerlicht, desto mehr saugt euch das Spiel in seine Tiefe. Anders gesagt: Wenn ihr Virtua Fighter einem Tekken vorzieht, dann ist UFC definitiv euer Spiel.
Die Karriere beginnt
Habt ihr den Dreh raus, nehmt ihr an Turnieren teil. Oder zieht ein eigenes Event auf, in dem ihr von Vor- bis Hauptkampf alles selbst bestimmt. Ob ihr selbst spielen, nur zuschauen oder gleich alles überspringen wollt, bestimmt ihr ebenfalls nach eigenem Geschmack. Oder ihr startet im Titelmodus und schlagt euch bis zum Titelgurt durch - natürlich alles in der Gewichtsklasse eurer Wahl. Habt ihr einen Gurt erkämpft, steht zusätzlich noch die Titelverteidigung zur Wahl. Als Schmankerl versucht ihr euch an den Ultimate Fights. Dort spielt ihr besondere Kämpfe der UFC-Geschichte originalgetreu nach - oder ändert die Vergangenheit. Je nachdem, ob ihr euch geschichtlich korrekt verhalten wollt oder einen anderen Ausgang wünscht: Haltet ihr dabei verschiedene Vorgaben ein, schaltet ihr Videos der Originalkämpfe frei.
Kommentarezum Artikel