Test - Top Spin : Top Spin

Tennis-Fans aufgepasst! Microsoft will mit 'Top Spin' den langjährigen Genre-Primus 'Virtua Tennis' vom Thron stoßen. Dabei hat der Xbox-Titel dank beeindruckender Grafik, lizensierten Tennisstars und ausgewogenem Gameplay sehr gute Chancen. Wir verraten euch natürlich, was das Spiel alles zu bieten hat und ob es tatsächlich für die Spitze des Tennisgenres reicht.
 

Mit der sehr arcadelastigen 'Virtua Tennis'-Serie gelang Sega in den Spielhallen, auf dem Dreamcast, dem PC und der PS2 ein echter Hit, der nach wie vor nicht nur von Tennisfans hoch geschätzt wird. Zahlreiche Spieleschmieden versuchten mittlerweile, eigene Tennisspiele mit reichlich Anleihen beim Klassiker zu erschaffen - bislang waren die Ergebnisse aber eher mäßig. Auch 'Top Spin' orientiert sich deutlich an den Tugenden von 'Virtua Tennis', hat aber doch auch diverse eigenständige Sachen zu bieten. Doch alles der Reihe nach. Zunächst erwartet euch ein ziemlich langes Intro, das rasante Szenen aus diversen Tennismatches zeigt - das Ganze in Spielgrafik und mit Fokus auf die einzelnen Spieler. Danach habt ihr im Hauptmenü die Qual der Wahl. Beim 'Profikampf' könnt ihr nach Lust und Laune ein einzelnes Match ansetzen und selber bestimmen, wie lange das Duell gehen soll, ob Damen oder Herren spielen, ob Solo oder im Doppel und in welcher Arena beziehungsweise auf welcher Bodenbeschaffung ihr antreten wollt. In diesem Modus könnt ihr außerdem mit anderen Spielern vor der Konsole um den Sieg kämpfen - je nach Match-Typ mit bis zu vier Spielern. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, mittels System Link auf mehreren TVs gegeneinander anzutreten. Einen weiteren Spielmodus stellt das Turnier dar, wo ihr ebenfalls frei ein Tournament erstellen könnt. In diesen Modi stehen übrigens jeweils 16 männliche und 16 weibliche Charaktere zur Auswahl. Dabei handelt es sich teils um berühmte Tennisprofis wie Lleyton Hewitt, Anna Kournikova, Pete Sampras oder Martina Hingis.

Online-Duelle
Habt ihr keine Kumpels zur Hand und wollt trotzdem mit anderen Usern spielen, dann könnt ihr dies im Xbox Live-Modus tun. Entweder ihr nehmt einfach so an einem einzelnen Online-Match teil oder ihr wagt euch in eines der so genanten 'Offiziellen Matches'. In diesen könnt ihr nur mit eurer selbst erstellten und trainierten Figur antreten. Hier ist es besonders wichtig, dass ihr gewinnt, denn nur so kommt ihr in der Online-Weltrangliste weiter. Darüber hinaus unterstützt 'Top Spin' als eines der ersten Spiele Microsofts XSN Sports-Service, mit dem ihr in speziellen Turnieren euer Können zeigt. Leider war dieses Feature zum Zeitpunkt des Tests noch nicht verfügbar.

Normale Online-Matches konnten wir aber ausprobieren und wurden überzeugt. Während des Spiels gab es keinerlei Probleme in puncto Ballkontrolle oder Verzögerungen und auch die jederzeit funktionierende Sprachausgabe via Communicator gab keinen Anlass zur Kritik. Löblich außerdem, dass diverse Einstellungsmöglichkeiten inklusive Sprache für ein Online-Match zur Verfügung stehen. Einziger Wermutstropfen ist, dass ihr ein Doppel nur spielen könnt, wenn die beiden Teams aus jeweils zwei Spielern bestehen, die gemeinsam vor der Konsole sitzen.

Der Weg an die Spitze
Spätestens wenn ihr in der 'Tennisschule' das ziemlich karge Tutorial angesehen, ein paar Schaukampf-Matches erfolgreich bestritten und online tüchtig gegen Profis verloren habt, solltet ihr euch an den Karriere-Modus wagen. Hier müsst ihr euch zunächst einmal für eine DNS entscheiden, welche das Aussehen und die Talente des eigenen Charakters bestimmt. Doch keine Angst, ihr könnt an den Werten noch herumschrauben - insbesondere im Bereich Gesicht könnt ihr viel verändern, um einen coolen Tenniscrack zu erstellen. Danach befindet ihr euch auf einer Weltkarte, wo ihr einen Cursor steuert und mittels Flughafen-Icon auf andere Kontinente gelangt. Nun gilt es, rund um die Welt zu reisen und an verschiedenen Turnieren teilzunehmen und natürlich zu gewinnen. Bevor ihr euch allerdings in die großen Stadien wagen dürft, müsst ihr erst kleinere Turniere meistern. Außerdem muss euer Recke anhand von diversen Minispielen seine Fähigkeiten verbessen. Allerdings müsst ihr dabei genau überlegen, in welchen Bereichen euer Profi ein Spezialist sein soll. Des Weiteren soltet ihr euch um einen Sponsor wie Adidas, K-Swiss oder Reebok bemühen, um an Geld zu kommen und euch so beispielsweise mit neuen Klamotten einzudecken. Die Länge der Turniere kann in diesem Modus nicht verändert werden - ihr spielt stets auf drei Sätze und drei Spiele. Da ihr allerdings innerhalb eines Turniers nicht speichern dürft, ist man durchaus froh, nicht realistische Matchlängen mitgehen zu müssen.