Special - Die 10 verrücktesten Videospielcharaktere : Echte Psychos
"Natürlich bin ich verrückt, aber das heißt nicht, dass ich falsch liege. Ich bin »verrückt«, aber nicht »krank«", so Robert Anton Wilson. Über das Thema der "Verrücktheit" wurden bereits viele Bücher geschrieben, jeder definiert "verrückt" anders. Für meine Liste musste ich allerdings Regeln aufstellen, nach denen die Charaktere ausgewählt wurden.
Bei den Gesprächen zu dieser Liste innerhalb unserer Redaktion wurde schnell klar, dass es mir nicht um Boshaftigkeit geht. Meist ist der Endboss eines Spiels der böseste der bösen Buben, aber nicht immer geht er komplett in seiner Welt auf. Er lebt diese Boshaftigkeit nicht aus. Er lebt nicht dafür, um Chaos anzurichten, Regeln zu brechen, soziale Werte und Moral auf den Kopf zu stellen. Mein Lieblingsbeispiel bei der Diskussion war der Joker aus "The Dark Knight". In einer wirklich wichtigen Szene von lediglich neun Sekunden merkt man, dass der Joker im Prinzip für dieses Chaos lebt, dass er daraus seine Energie gewinnt, dass es ihn „frei“ macht. Ebenso die Sequenz, in der er davon erzählt, dass er wie ein Hund sei, der Autos hinterherrennt, aber gar nicht wisse, was er tun soll, wenn er mal eins erwischt. Er „rennt einfach und macht!“ Und das ist diese gefährliche Verrücktheit, dieses komplette Aufgehen in seiner Sache. Herrlich.
Dass der Joker aus Batman: Arkham Asylum oder Deadpool aus dem gleichnamigen Videospielin dieser Liste nicht auftauchen, hat den Grund, dass lediglich Charaktere gewählt werden durften, die eigens für ein Videospiel geschrieben wurden. Sonst würden sich eine Menge Videospielcharaktere in der Liste finden.
10. Albedo Piazzolla (Xenosaga)
Albedo ist einer der Hauptantagonisten in Xenosaga. Er ist 26 Jahre alt und einer der wenigen Überlebenden eines großen Militärkonflikts. In seiner Kindheit missverstanden, gefoltert und durch die komplette Abhängigkeit von seinem Bruder Rubedo nahezu unfähig, sein eigenes Leben zu leben, verfällt er endgültig dem Wahnsinn, als er von seiner Unsterblichkeit erfährt. Abgetrennte Körperteile wachsen ihm selbstständig nach, was mehrfach auch von ihm angesprochen und vorgeführt wird. Eine tragische Geschichte.
9. Psycho Mantis (Metal Gear Solid)
"Der mächtigste Anwender der Psychokinese und Telepathie auf der Welt", so bezeichnet sich Psycho Mantis zumindest selbst. Saiko Mantisu, so sein richtiger Name, wurde 1972 geboren und war Teil der Parapsychologie-Abteilung des Geheimdienstes KGB. Seine Fähigkeit, Gedanken zu lesen und sich selbst nahezu unsichtbar zu machen, war extrem wichtig während seiner militärischen Laufbahn. Mantis' Mutter starb während seiner Geburt, sein Vater machte ihn dafür verantwortlich. Mantis las die Gedanken seines Vaters und brachte ihn um, um Ruhe zu finden. Nach seiner Zeit beim KGB wechselte er zum FBI, um kurz darauf als Söldner für den Meistbietenden zu arbeiten. Gerade seine tragisch-traurige Geschichte ist es, die seine verrückte Seite füttert und dafür sorgt, dass er in dieser Liste auftaucht. Ein schweres Schicksal. In die Geschichte geht Psycho Mantis übrigens auch ein, weil er einen der krassesten Bosskämpfe in Metal Gear Solid bot – man musste, damit er die "Gedanken" des Spielers nicht "liest", den Controller umstecken, um ihm gefährlich werden zu können. Eine gute Idee der Entwickler.
8. Kefka Palazzo (Final Fantasy VI)
Kefka Palazzo ist der Hauptbösewicht aus Final Fantasy VI und ähnelt in seinem Verhalten dem Joker aus „The Dark Knight“. Er genießt, fordert und fördert das Chaos. Über seine Vergangenheit ist im Prinzip wenig bekannt. Er stieg aufgrund seiner nicht vorhandenen Moral im militärischen Rang äußerst schnell auf und dient den Fans von Final Fantasy als extrem gelungenes Beispiel für einen gut geschriebenen Bösewicht. Zu Beginn leicht soziopathisch, entwickelt er im Laufe des Spiels eine komplette Abneigung gegenüber allem Leben. Er zerstört des Zerstörens wegen, für das reine Lustempfinden. In seinem Clown-Outfit wirkt er zu Beginn gar nicht wie der typische Antagonist, der nicht davor zurückschreckt, eine komplette Stadt zu vergiften.
7. Conker (Conker's Bad Fur Day)
Conker, das Eichhörnchen, wurde über Nacht zum Star, als Conker's Bad Fur Day von Entwickler Rare für Nintendo 64 veröffentlicht wurde. Conker ist Alkoholiker. Er ist zynisch und extrem pessimistisch. Seine Gedanken sind egoistisch und materialistisch, er ist lediglich um sein eigenes Wohl besorgt und schert sich nicht um die Gefühle anderer. Conker's Bad Fur Day wurde übrigens neu aufgelegt, allerdings sollte man sich das Remake namens Conker: Live & Reloaded aufgrund starker Zensur nicht zulegen.
6. Tingle (Zelda-Serie)
Kollege David ist Nintendo-Fan: „Tingle aus Zelda. Mega-Psycho, der Typ. Tanzt ständig. Hält sich für 'ne Fee. Ist Mitte 30. Malt Karten.“ Klar kann man sagen, dass es einfach seine Vorliebe ist, aber sie so exzessiv zu betreiben, hat mit „Nerdtum“ nichts mehr zu tun.
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