Special - Top 30: Unsere Spiele des Jahres : Die Highlights der Gameswelt-Redaktion
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Platz 20: Chernobylite
Manch einer mag Chernobylite lediglich als Lückenbüßer bis zum Release von S.T.A.L.K.E.R. 2 wahrgenommen haben, doch das täte ihm Unrecht. Der eigentümliche Genre-Mix hat genug zu bieten, um auf eigene Faust zu strahlen. Mit Elementen aus Shooter, Survival-Horror, Rollenspiel und Basisbau deckt die ukrainische Erkundungstour spielerisch ein breites Feld ab und legt besonders großen Wert auf Detailgenauigkeit. Denn die Umgebungen wurden in weiten Teilen der realen und bedrückend in Szene gesetzten Todeszone nachempfunden. Besonders beeindrucken konnten uns die ausgefeilten Charaktere, die dem Physiker auf der Suche nach seiner Frau begegnen, in dessen Haut der Spieler schlüpft, und der Mut, auf schwierige Entscheidungen echte Konsequenzen folgen zu lassen.
Platz 19: Gamedec
Gamedec vom polnischen Entwickler Anshar Studios dürften die meisten so gar nicht auf dem Radar gehabt haben. Großer Fehler. Das isometrische Singleplayer-Rollenspiel im Cyberpunk-Universum schlägt in eine ähnliche Kerbe wie das famose Disco Elysium. Sprich, es verzichtet komplett auf Kämpfe und legt allen Fokus auf “echtes” Rollenspiel mit vielen Dialogen, Entscheidungen und deren Konsequenzen. Euer Ausflug als Detektiv für Verbrechen in virtuellen Welten mag nicht ganz so ausgefeilt sein wie das große Vorbild von ZA/UM, hat sich aufgrund seiner erzählerischen und spielerischen Qualitäten aber unbedingt einen Platz unter den Spielen des Jahres verdient.
Platz 18: Deathloop
Aus dem Meer jährlicher Neuauflagen austauschbarer Shooter ragte Deathloop in diesem Jahr wie ein strahlender Leuchtturm heraus. Kein Wunder, gelten seine Schöpfer von den Arkane Studios doch spätestens seit Dishonored 2 und Prey als Garanten für spielerische Kreativität und extravagante Inszenierung. In Deathloop seid ihr auf der Insel Blackreef in einer Zeitschleife gefangen und müsst acht Anführer eliminieren, um den ewigen Kreislauf zu durchbrechen. Aber weil ihr sie dafür erst alle an ungefähr denselben Ort locken müsst, um sie gleichzeitig in einem Aufwasch erledigen zu können, ist Deathloop nicht nur ein atemberaubendes Actionspektakel, sondern mindestens ebenso ein raffiniert trickreiches Sandbox-Murder-Puzzle mit Mindfuck-Einschlag. Angesichts solcher Kühnheit seiner Entwickler konnten wir ihnen zum Jahresende dann auch manche Macke wie ausuferndes Backtracking und Gameplay-Patzer verzeihen.
Platz 17: Age of Empires IV
Relic hat es mit Age of Empires IV geschafft, der Serie auf der einen Seite treu zu bleiben, dem Echtzeitstrategietitel auf der anderen Seite aber trotzdem einen eigenen Stempel aufzudrücken. Die Kampagne umspannt einen interessanten historischen Kontext und fährt wie von der Reihe gewohnt fordernde Strategie-Mechaniken auf, die bis ins Feinste durchdacht sind. Die Echtzeit-Schlachten liefern wiederum genau die richtige Mischung aus Mikro-Management von Einheiten und dem Bau von Siedlung und Infrastruktur. Zwar rettet Relic mit seinem neuesten Titel nicht gleich das ganze Genre, belebt die Echtzeitstrategie aber allemal erfolgreich wieder.
Platz 16: Mario Party Superstars
Mit einem Blick in die Vergangenheit ebnete Mario Party Superstars endlich den Weg in die Zukunft. Nachdem Super Mario Party die Rückkehr zu alter Stärke lediglich andeutete, machte Superstars beinahe alles richtig, um das Blut des Partyvolks in Wallung zu versetzen. Mit einer tollen Auswahl an Spielbrettern der glorreichen N64-Ära, 100 Minispielen aus der ganzen Reihe, Mut zu fiesen Momenten und nicht zuletzt einem ordentlichen Online-Modus gab es fast nichts zu mäkeln. Zusammen haben wir in der Redaktion Tränen gelacht, Komplotte geschmiedet und uns grün und blau geärgert. Genau so muss Mario Party sein und genau so darf gerne weitergefeiert werden!
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