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Test - Too Human : Lange Entwicklung, doch für was?

  • X360
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Im Jahre 1999 tauchte auf der damaligen E3 ein erster Trailer zum ambitionierten 'Too Human' auf, das damals noch für die erste PlayStation erscheinen sollte. Im Laufe der Zeit pausierten die Entwickler von Silicon Knights ihre Arbeiten jedoch immer wieder und widmeten sich anderen Projekten, bis sie vor drei Jahren erneut richtig damit durchstarten konnten. Das Ergebnis der langen Mühen wurde nun exklusiv für Xbox 360 veröffentlicht und soll im Falle eines Erfolges Auftakt einer Trilogie sein. Ob diese sich jedoch lohnen würde? Werfen wir einen Blick auf den ersten von eventuell drei Teilen.

Nordisch by Nature

Das Erste, was einem an 'Too Human' unweigerlich auffällt, ist das ungewöhnliche Science-Fiction-Setting der Story. Es geht um Gottheiten der nordischen Sage, die in der Zukunft als Cyborgs auf der Erde wandeln und spezielle Fähigkeiten besitzen. Ausgestattet mit kybernetischen Upgrades, durch die sie stärker, schneller und mächtiger werden, beschützen sie die Menschheit vor einfallenden Maschinenwesen. Gegen diese muss sich auch Held Baldur beweisen, den man in der Third-Person-Perspektive von hinten sieht.

Baldur ist eine Art Ritter, der wie in 'Hellgate: London' sowohl mit Schwertern, Äxten und Hämmern als auch mit diversen Schusswaffen in den Kampf zieht und rostige Schergen jagt. Jeder gefallene Gegner bringt Erfahrungspunkte, die man nach und nach in den Ausbau von Fertigkeiten steckt. Das System bietet zwar nicht viele Möglichkeiten, macht die allgemeine Monsterhatz aber zumindest in dieser Hinsicht eine ganz Ecke interessanter. Die Kämpfe selbst sind leider nur halbwegs gelungen.

Schwächen in der B-Note

Im Nahkampf springt man per Analog-Stick wild von einem Gegner zum anderen, wobei man nach und nach immer neue Kombos mit stärkeren Moves entwickelt. Eine Zeit lang könnte das Spaß machen, würde das Anpeilen der Gegner nicht unheimlich ungenau vonstatten gehen. Sehr schwach ist auch der Fernkampf; denn das schlechte Zielsystem wählt am laufenden Band bereits erledigte Gegner an oder zielt unverständlicherweise auf viel zu weit entfernte. Das führt zu wirklich häufigem Ableben, was aufgrund des knackigen Schwierigkeitsgrades in jeder Mission ohnehin unzählige Male vorkommt.

Eine Herausforderung ist die ganze Sache auch nicht, denn stirbt man, spielt man fast an der gleichen Stelle weiter, ohne dass man die bisher bezwungenen Gegner erneut besiegen müsste. Nahezu nervtötend ist dazu eine rund halbminütige Videosequenz, in der eine Walküre vom Himmel herabsinkt und den verstorbenen Baldur mitnimmt. Sie kommt bei jedem einzelnen Tod vor und ist kein einziges Mal überspringbar, was spätestens beim fünften Mal für reichlich Frust sorgt; beim vierzigsten Mal wird man dann fast selbst zum grollenden Donnergott.

Das Gameplay an sich lässt sich in drei Sparten aufteilen. Neben den Missionen, in denen man fast immer nur Roboterwesen zwischen Eingang und Ausgang erledigt, gibt es auch noch die Stadt der Götter und den Cyberspace. In Letzteren muss man hin und wieder eintauchen, um in Missionen verschlossene Türen zu öffnen und Brücken begehbar zu machen. Das hört sich prinzipiell erst einmal interessant an, doch wer hier etwas aus 'Tron' erwartet, der wird mächtig enttäuscht. Es sind lediglich weitere Levelstücke, in denen man eine Weile durch Hologrammwälder läuft und dann langweilige Schaltflächen betätigt.

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