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Test - Tony Hawk's Proving Ground : Der Birdman sieht alt aus.

  • X360
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"Konplett" in Deutsch

Aus technischer Sicht hat sich leider nicht so viel getan. Wie schon im Vorgänger lässt die bleiche Hautfarbe des einen oder anderen Charakters vermuten, mit einem Untoten zu kommunizieren. Ohnehin wirken die Sprechanimationen sehr starr und unmenschlich, wenn sie schon mal lippensynchron dargestellt werden - was zumindest in der deutschen Fassung eher die Ausnahme bleibt. Grafisch ist der Titel an sich alles andere als schlecht, wirklich ausgereizt wird die Xbox 360 allerdings nicht. Gerade im Direktvergleich zum Konkurrenten 'Skate' zieht 'Tony Hawk's Proving Ground' an dieser Stelle sehr deutlich den Kürzeren. Das liegt vor allem daran, dass Neversoft auf einen sehr düsteren und schmutzigen Stil Wert gelegt hat. Damit hebt sich das Spiel optisch ganz stark vom quietschbunten Vorgänger 'Project 8' ab, keine Frage. Allerdings, und das ist die Kehrseite der Medaille, kann die altbackene Grafik-Engine an dieser Stelle ihre Stärken nicht ausspielen.

Besonders ärgerlich sind darüber hinaus die zahllosen Clipping-Fehler des Spiels. Durch den Rigger-Modus fällt das ganz besonders auf: Schon mal probiert, zwei Half-Pipes direkt nebeneinander aufzubauen, ohne eine Lücke dazwischen zu lassen? Dank der unsensiblen Analogsteuerung nahezu unmöglich! Das Resultat: Spätestens nach drei Sprüngen landet euer Alter Ego zwischen den beiden Rampen. Etwas nervig sind auch die fehlenden Anzeigen im Nail-the-Trick-Modus. Wo im Vorgänger das Brett noch aufleuchtete, wenn es für einen neuen Branch oder Spin bereit war, könnt ihr es jetzt nur auf Erfahrungsbasis drehen. Das dürfte vor allem für Neueinsteiger frustrierend sein. Die Steuerung selbst ist ansonsten aber tadellos.

Gut gelungen ist dagegen wieder der Soundtrack. Wie schon in den Vorgängern dröhnen stimmige Punk- und Rocksongs aus den Boxen. Der positive Eindruck wird nur von den etwas unpassenden deutschen Synchronsprechern getrübt. Da hätten wir doch lieber auf Originalsprecher mit Untertiteln zurückgegriffen. Apropos Untertitel und Synchronisation: Was Activision in diesem Bereich abliefert, das ist schon keine Frechheit mehr, das ist einfach nur noch traurig. Manche Missionsbeschreibungen sind so schlecht und falsch übersetzt worden, dass man nur mühsam den Sinn dahinter herausfindet. Aber was erwartet man auch, wenn schon groß auf der Verpackung der DVD steht, dass das Spiel "konplett" in Deutsch sei. Einfach peinlich.

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
'Tony Hawk's Proving Ground' zeigt sehr deutlich, dass die Entwicklungszeit offenbar nicht ausgereicht hat. Die Feature-Liste an sich liest sich stimmig: erweiterter NTT-Modus, neue Tricks, neue Karrieremodi und eine riesige Stadt laden zum Skaten ein. Klingt gut! Woran es mangelt? Detailarbeit. Die Optik ist durch das ewige Grau-in-Grau nicht sonderlich hübsch anzuschauen, es gibt viele, viele Clipping-Fehler, die ausschließlich männlichen Charaktere sehen mitunter aus wie Zombies, die deutsche Synchronisation ist sowohl im geschriebenen als auch gesprochenen Bereich unterdurchschnittlich und dem Ganzen fehlt definitiv ein roter Faden. Punkte sammelt 'Proving Ground' dafür im hervorragenden Mehrspielermodus, der auch auf Dauer motivieren kann. Wer ’Hawk’s’-Fan ist und den Vorgänger schon geliebt hat, wird auch mit 'Proving Ground' gut bedient, alle anderen sollten zunächst die Anspielversion vom Marktplatz laden und einen Blick auf die Konkurrenz 'Skate' werfen.

Überblick

Pro

  • Nail the Trick konsequent ausgebaut
  • drei Karriere-Arten, riesiger Umfang
  • eine Reihe neuer Tricks
  • große virtuelle Welt
  • gelungener Soundtrack
  • herausragender Mehrspielermodus

Contra

  • Story fehlt der rote Faden
  • Clipping-Fehler, Zombie-Charaktere
  • Missionsstruktur mitunter zu schwer
  • grafisch eher Rück- als Fortschritt
  • unpassende Synchronsprecher
  • falsch übersetzte deutsche Bildschirmtexte

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