Test - Tony Hawk's Project 8 : Skater-Tony beehrt die PS3.
- PS3
Spielerisch hat sich – leider oder Gott sei Dank – wenig geändert. Neu in ’Project 8’: Der Nail-the-Trick-Modus. Drückt man beide Analog-Sticks gleichzeitig, kommt es zu einer Art Bullet-Time für Arme: Die Welt wird in einem übertriebenen Bloomeffekt dargestellt, die Zeit steht still. Jetzt ist es Aufgabe des Spielers, eine Kombo zu kreieren, die sich gewaschen hat. Dabei kann man das Board mit dem linken Analog-Stick nach vorn oder hinten, mit dem rechten Analog-Stick seitlich drehen. Was in Perfektion superstylisch rüberkommt, erfordert aber einiges an Übung und entpuppt sich leider als wenig intuitiv. Insbesondere der Einbau in die eine oder andere Kombination aus Tricks ist nicht empfehlenswert, da schlicht und ergreifend zu wenig Punkte für das hohe Risiko des Flachlegens vergeben werden. Genug genagelt! Als weitere Neuerung stehen alle Aufgaben, die der junge Skater von heute meistern soll, in drei Schwierigkeitsgraden zur Verfügung (Amateur, Profi und Krank), deren Gewichtung bereits im Namen deutlich wird. Das Schöne daran: Während Anfänger die Amateurtricks mit ein wenig Übung schaffen sollten, haben erfahrene Hawkler besonders mit den kranken Aufgaben zu kämpfen, die Skatekunst par excellence fordern. Dabei erstreckt sich das Feld der Herausforderungen von einfachen Grinds bis zum Einbruch ins Kapitol.
In der Minderheit auch vertreten: Classic-Aufgaben, die nicht nur Highscores knacken, sondern neben "SKATE" suchen auch das übliche Portfolio der 'Tony Hawk's Pro Skater'-Serie abfahren lassen. Auch hier wird der Schwierigkeitsgrad gestaffelt: Während Amateure nur vier bis fünf Herausforderungen schaffen müssen, darf der geneigte Krank-Skater alle zehn Aufgaben in einem Run meistern. Das ist gerade am Anfang unmöglich und demotiviert mitunter. Folglich sollten solche Aufgaben erst mit einem gestandenen Skater angegangen werden. Da sich die PS3-Fassung an der Xbox-360-Version orientiert, ist der Schwierigkeitsgrad per se höher als noch in den Vorgängern. Das hängt vor allem damit zusammen, dass man für eine gelungene Flip- und Grabkombinationen im Vergleich weniger Punkte erhält. Auch die Verknüpfung der Tricks wird unnötig verkompliziert: Bei den Current-Gen-Varianten konnten Spieler mithilfe des Flip-Buttons einen Sprung als Manual fortführen. Bei beiden Next-Gen-Versionen ist dies nur durch perfekt abgepasste Vor-zurück-Bewegung des Analog-Sticks möglich. Das erschwert die Verbindung von Tricks ungemein (Stichwort: Gleichgewicht halten). So verstreicht aufgrund des üppigen Umfangs eine ganze Weile, bis ihr in Tonys Achter aufgenommen werdet. Durch den gewohnt sehr guten Soundtrack vergeht die Zeit aber wie im Fluge.
Beschnittenes MehrspielervergnügenSkaten macht aber nicht nur alleine Spaß, sondern auch im Mehrspielermodus. Und hier kommt der erste deutliche Unterschied zwischen X360- und PS3-Fassung zum Vorschein: Online darf man nur über Xbox Live ran. Wer sich für die Sony-Version entscheidet, kann daher nur an einer Konsole gegen Freunde im Splitscreen-Modus antreten. Öde! Da es noch immer keinen Park- oder Trickeditor gibt, bleibt der Spielspaß auf die solide Einzelspieler-Kampagne beschränkt.
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