Special - Tomb Raider – History : Der feuchte Traum der Spielewelt
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Lara Croft galt schon immer als das Sexsymbol schlechthin. Mit sexy Kurven, sinnlichen Lippen, zierlicher Taille und reich bestücktem Dekolletee hatte sie in so gut wie jedem feuchten Männertraum eine Daseinsberechtigung. Doch was ist ihr Erfolgsrezept? Anlässlich der Veröffentlichung von Tomb Raider: Underworld lassen wir die Geschichte der Videospielikone Revue passieren.
Geschlechtsumwandlung mit Hindernissen
Blickt man auf die ersten Ausgrabungstouren von Miss Croft zurück, muss man noch keine Faltenprobleme haben, damit einem die Serie ein Begriff ist. Selbst die jüngere Spielerzunft wird sich noch mit schnalzender Zunge an die frühen 90er-Jahre erinnern, als Entwickler Core Design unter der Fuchtel von Eidos den ersten Teil auf den Markt brachte. Die Entwicklungsarbeiten begannen bereits 1993, als sich ein überschaubares Programmiererteam, bestehend aus sechs Köpfen, zusammenfand und Polygon für Polygon das Phänomen „Lara Croft" erschuf. Für heutige Verhältnisse eine undenkbar kleine Gruppe.
Eine Frau als Spielheldin, das war in der von Männern dominierten Domäne absolutes Neuland. Dabei wäre, sofern die Designer auf erste Konzepte vertraut hätten, das Charakterdesign in eine total konträre Richtung abgedriftet. Man mag es kaum glauben, aber erste Überlegungen sahen ein kühnes Mannsbild vor: Grauer Schnauzbart, zyklopische Muskeln, Kurzhaarschnitt - verdächtig nahe an Peitschenschwinger Indiana Jones. Grafiker Toby Gard gab damals contra und machte den Vorschlag, das Macho-Gehabe an den Nagel zu hängen. Sein Grundgedanke: Ähnlich wie in Karikaturen wollte er durch übertriebenes Betonen weiblicher Merkmale einer Hauptakteurin einen gewissen Wiedererkennungswert verschaffen.
Die Idee stieß zunächst auf gespaltene Akzeptanz. Nachdem der Grafiker jedoch erste Skizzen vorgelegt hatte, konnte er letzte Bedenken seiner Vorgesetzten ausräumen. Doch damit war die Marke „Tomb Raider" noch lange nicht besiegelt. Es galt, einen Namen für die Dame zu finden. Leichter gesagt als getan, denn immerhin muss sich ein solcher leicht und schnell der breiten Masse einprägen. Erste Überlegungen sahen den Rufnahmen "Laura Cruz" vor, bevor man diesen über Board warf. Stattdessen wollte man die Spielheldin "amerikanisieren" und so wurde das Phänomen „Lara Croft" geboren.
Name: Henshingly Croft
Vorname: Lara Nationalität: britisch Vater: Lord Richard Croft Geburtsdatum: 14.02.1968 Geburtsort: Wimbledon Familienstand: ledig Blutgruppe: AB- Größe: 1,75 m Gewicht: 59 kg Maße: 86D-61-89 Haarfarbe: brünett Augenfarbe: braun |
Hätte man das ursprüngliche Konzept eines männlichen Protagonisten beibehalten, wäre der so immense Bekanntheitsgrad des Franchises sicherlich fraglich gewesen. Schließlich ging die Rechnung auf und die wohlgeformten Proportionen haben Lara tatsächlich einen untrüglichen Kultstatus verliehen. Um zu erkennen, dass die Tomb-Raider-Reihe ein Geldmagnet schlechthin ist, dazu reicht ein Blick auf die Absatzzahlen. Insgesamt verkaufte sich die Serie bis heute über 32 Millionen Mal, seitdem sie 1996 das Licht der Videospielwelt erblickte. Schon im Jahre 1998 schmückte sie nicht nur die Titelseite der Jugendzeitschrift „Bravo", im gleichen Jahr verpasste sie auch auf ironische Art und Weise den Ärzten im Musikvideo zu Männer sind Schweine unschöne blaue Veilchen.
Einmal um die ganze Welt
Doch das waren nur kleine Exkursionen, die der ambitionierten Grabjägerin zusätzliche Lorbeeren einbrachten. Im Fokus ihrer Erfolgskarriere stehen bis heute ihre Videospielauftritte. Nachdem die Entwicklungsarbeiten am ersten Teil aufgenommen wurden, war es gerade mal drei Jahre später so weit: Tomb Raider - featuring Lara Croft erblickte das Licht der Welt. Jedoch hatte die Sache einen Haken, denn dank eines Deals gelang es Sega, Tomb Raider zunächst über einen vierwöchigen Zeitraum exklusiv an den Sega Saturn zu binden. Wer die Hardware nicht besaß, durfte somit auf dem PC und der PlayStation mit Lara erst einen Monat später in Peru nach dem Artefakt namens Scion forschen.
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