Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Interview zu TNA Impact! : Infos und Eindrücke zum TNA-Wrestlingspiel

  • PS3
  • PS2
  • X360
  • Wii
Von  |  |  | Kommentieren

Nicht nur am Fernseher, sondern bald auch im Videospielsektor konkurrieren die beiden Ligen TNA und WWE miteinander. Auf der GC 08 sprachen wir mit den beiden Ex-WWElern und TNA-Stars Christian Cage und Christy Hemme. Die beiden bekannten Wrestler sprachen offen über die Showkampf-Branche, über TNA und natürlich über das kommende Videospiel ’TNA Impact!’.

Christian Cage

Seit Jahren ist der vierundreißigjährige Christian Cage trotz seiner nicht sonderlich hünenhaften Statur eine echte Größe im Business. In der WWE war Christian zusammen mit seinem langjährigen Tagteam-Partner Edge mehrfacher Team-Champion, aber auch als Single-Wrestler wusste er durch viele hervorragende Matches zu überzeugen. Dabei scheute er sich nicht, auch mal waghalsige Stunts in einem Ladder- oder TLC-Kampf zu zeigen, auch Comedy-Szenen lagen dem meist als Bösewicht agierenden Wrestler. Nichtsdestotrotz verwehrte die WWE-Leitung Christian den Weg ganz an die Spitze in den TV-Shows. Frustriert kehrte Christian der großen Promotion den Rücken und schloss sich im Jahre 2005 als erster aktueller WWE-Star der aufstrebenden Konkurrenz TNA an. Dort zählt er zu den wichtigsten Vertretern der jungen Liga und wurde bereits TNA World Champion. Zu seinen Spitznamen zählen "Captain Charisma" und "Instant Classic". Abseits seines TNA-Engangements ist Christian Cage hin und wieder in Independent-Ligen zu sehen. So kämpfte er im April in Essen in der German Stampede Wrestling Show gegen seinen kanadischen Landsmann Joe E. Legend.


Gameswelt: Christian, was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Unterschiede zwischen TNA und WWE?

Cristian Cage: Nun, also der Hauptunterschied ist, dass TNA offentsichtlich eine jüngere Company ist. Es gibt sie erst ein wenig länger als fünf Jahre. In dieser Zeit ist viel passiert und man musste viel Energie investieren, sich selbst zu definieren und einen eigenen Stil zu entwickeln. Nun sind wir stetig am wachsen, im Grunde genommen Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Die Performer in den Shows sind die Zukunft des Business.

Der Unterschied ist also eine junge Firma mit jungen Akteuren, die auf dem Weg nach oben ist und dabei ist, sich zu finden . Wichtig war, dass wir in den USA einen TV-Deal bekommen haben, dann eine bessere Sendezeit und monatliche Pay-Per-Views im ganzen Land. Zu den Erfolgen zählt natürlich auch das 'TNA Impact!'-Videospiel von Midway. Wir arbeiten stets daran, TNA als Produkt gut im Markt zu positionieren, die Marke zu stärken und die Fanbase zu erweitern.

GW: Musstest du deinen Wrestling-Kampfstil und dein generelles Agieren im Ring verändern, als du von der WWE zu TNA kamst?

CC: Hmm, nein, nicht wirklich. Ich bin erfahren und kann mich gut anpassen. Ich bin so ein "Zwischendrin-Typ": nicht wirklich groß, aber auch nicht gerade klein. Ich bin ziemlich gut darin, mein en Kampfstil anzupassen, neue Facetten aufzunehmen, mich auf den Stil des Gegners einzustellen und komme generell eigentlich mit jedem Typ von Wrestler als Gegner ganz gut klar. Der Wechsel ist also nicht schwierig.

GW: Bist du in die Entwicklung des TNA-Videospiels involviert?

CC: Ich war in den Spielentwicklungsprozess nicht so sehr involviert wie zum Beispiel Samoa Joe, AJ Styles und Christopher Daniels. Diese Typen haben sehr eng mit den Prorgammierern zusammengearbeitet und führten auch viele Motion-Capturing-Aufnahmesessions der Ring-Moves, der typischen Bewegungen und solcher Sachen mit dem Team von Midway durch. Ich stand aber für Body-Scans zur Verfügung und habe die Entwickler bei solchen Details wie Gesichtsausdruck, Haare, Ringkleider, und derlei Dinge rund um meine Figur beraten. Einfach, damit die Spielfigur am Ende so nah am Original ist wie möglich. Ich habe außerdem etwas Feedback gegeben, was die Jungs in die Videospiel-Storylines einbauen sollen. Die Entwickler sind alle nett und selbst Wrestlingfans. Alles in allem war es ziemlich cool.

GW: Spielst du eigentlich selber auch Videospiele?

CC: Absolut, ich bin ein großer Videospielfan. Immer, wenn ich Zeit habe, stürze ich mich in ein Game und habe meinen Spaß damit. Ich mag eigentlich alle Arten von Videospielen, zum Beispiel Sportspiele und Actionspiele. Zurzeit spiele ich gerade 'Call of Duty 4' und 'Grand Theft Auto IV' am häufigsten. Ich freue mich natürlich auch schon auf das TNA-Game und werde dieses ebenfalls intensiv zocken.

GW: Wenn du in den wirklich großen Shows wie WWE Wrestlemania oder TNA Bound for Glory vor tausenden Fans auftrittst und auch mal beispielsweise in Deutschland für eine kleine regionale Promotion gegen weniger bekannte Wrestler wie Joe E. Legend vor vielleicht zweihundert Fans auftrittst, gibt es da einen Unterschied in puncto Arbeit im Ring?

CC: Naja, ich hoffe doch, es waren mehr als zweihundert - ich glaube, es waren in Wahrheit etwa eintausend (lacht). Aber es ist schon unterschiedlich, hin und wieder vor so einer kleineren Menge an Wrestlingfans aufzutreten - du kannst dann als Ringer einzelne Gesichter im Publikum wahrnehmen, hörst und verstehst die Rufe von individuellen Fans und so weiter. Bei großen Zuschauermengen ist das nicht der Fall. Überdies ist es ein angenehmes Erlebnis, gewissermaßen zurück zu seinen Wurzeln zu gehen, ich habe ja auch einmal in kleinen Independent-Ligen angefangen.

GW: Wie muss man sich die Zusammenarbeit der Show-Schreiber und der Wrestler in einer Wrestling-Company vorstellen. In TNA arbeitest du diesbezüglich ja unter anderem mit Vince Russo zusammen. Kannst du überhaupt eigene Ideen in die Storylines rund um deine Figur einbringen?

CC: Ja, sicher. Die Schreiber in TNA sind sehr offen, was dies anbelangt. Ich kann eigene Ideen, aber zum Beispiel auch besondere Aktionen und bestimmte Ereignisse vorschlagen. Das ist sowieso ein spannender Teil des Jobs, also kreativ zu sein, wenn man das möchte. Ich tue das und ich weiß, dass viele andere Wrestler ebenfalls Einfluss auf ihre Storys nehmen. Die Schreiber kommen mit einer Idee zu dir und du hilfst ihnen dann mit eigenen Einfällen oder umgekehrt. Es ist ein Prozess, solch eine Geschichte für die Shows zu entwickeln. Alle haben ja schlussendlich das Ziel, eine Story zu erschaffen, die so gut wie möglich ausfallen soll.

GW: Vor wenigen Wochen habe ich in einer TNA Impact! Folge gesehen, dass die Dudley Boyz alias Team 3D dich durch einen Glastisch geworfen haben. Würdest du sagen, TNA ist eher extemer als andere Wrestling-Ligen und vor allem brutaler als die WWE?

CC: (lacht) Manchmal durchaus, ja. Einige Szenen, wie die Sache mit dem Tisch, waren schon ziemlich brutal. Mein Rücken schmerzt immer noch und ich habe diese nette Narbe am Unterarm (lacht). Weißt du, in letzter Zeit hatten wir viele Gimmick-Matches in TNA, wenn man das so sagen kann. Wir waren erst vor Kurzem ein paar Mal in New Jersey, einem der traditionellen Zentren von Hardcore-Wrestling (Anm. d. R.: die einstige Hardcore-Wrestlingliga ECW stammt von dort), wir mussten der Fanbasis also etwas Spezielles bieten und zeigten mehr von solchen Gimmick-Matches. Aber in der Tat ist TNA manchmal härter, klar.

GW: Ich sprach vor einigen Monaten mit TNA-Star Kurt Angle und er verriet mir, dass er Gimmick-Matches überhaupt nicht mag. Er bevorzugt ganz klassische Mann-gegen-Mann-Kämpfe ganz ohne Schickschnack. Was für Match-Arten favorisierst du?

CC: Ich bin ein Oldschool-Wrestlingfan. Deshalb mochte ich schon immer traditionelle Einzelkämpfe oder pure Tagteam-Duelle. Tagteam-Wrestling hat in meinem Herzen natürlich einen besonderen Platz, denn als Tagteam-Kämpfer habe ich ja meine ersten großen Erfolge gefeiert. Ich bevorzuge vor allem eine gut aufgebaute Fehde, die in einem großen Mann-gegen-Mann-Kampf mit einem sauberen Sieg endet. Dazwischen braucht es aber auch Special-Matches, wenn die Zeit und der Ort innerhalb der Storyline passen.

GW: Würdest du sagen, die Wrestling-Branche ist zurzeit in einer Krise? Gerade bei der WWE waren die Einschaltquoten und die PPV-Verkäufe schon mal höher. Und Aktionen für das Gewinnen neuer Zuschauer wie etwa Vince McMahons Millionen-Lotterie in WWE RAW entpuppten sich als Flop. Oder existiert im Wrestling-Business einfach eine Wellenbewegung, was das Interesse der Zuschauer anbelangt?

CC: Ja genau. Ich denke, der Erfolg im Wrestlingbusiness verläuft schon seit je her immer etwas zyklisch. Ich würde es aber in keinem Fall als Krise bezeichnen. Die Zuschauerzahlen waren zwar schon mal steiler, insgesamt bleibt das Interesse aber auf einem vergleichbaren Level. Das bedeutet, wir haben eine sehr loyale Fanbasis. Nicht die Wrestlingfans, sondern die Gelegenheits-TV-Zapper sind es, die zurzeit vielleicht nicht so häufig in Wrestlingshows reinschalten, und sie sind es, die diese Wellenbewegung ausmachen. Ich hoffe, die Casual-Zuschauer kommen wieder vermehrt zurück. Ja, ich bin überzeugt, die Wrestlingbranche ist von zyklisch wechselnden Hot- und Cold-Perioden durchzogen. Ich würde sicher nicht sagen, wir haben zurzeit einen Tiefpunkt ... wir haben aber klar auch keine Spitzenzeit, was das Interesse am Wrestling anbelangt.

GW: Wo siehst du TNA in fünf Jahren?

CC: Ich denke, wir werden weiter wachsen. Wir veranstalten die Pay-Per-View-Shows zurzeit immer mehr in anderen Regionen außerhalb unserer Heimat in Orlando, Florida. Ich denke, in fünf Jahren werden die TV-Shows ebenfalls in unterschiedlichen Gebieten aufgenommen werden. Es ist keine Frage, dass dies innerhalb der nächsten fünf Jahre geschehen wird, wenn nicht sogar früher.

GW: Christian, vielen Dank für das Interview.

CC: Es war mir eine Freude.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel