Preview - Titanfall : Call of Duty auf Speed
- PC
Ein wenig verwunderlich war der Hype um Titanfall auf der letzten E3 ja durchaus, obwohl ehemalige Call-of-Duty-Macher dahinterstecken und man das dem Mehrspieler-Shooter an jedem Pixel ansieht. Wieso der Hype nicht unverdient war, wurde nun auf der gamescom klar, als wir als erstes deutsches Medium selbst Hand an das Spiel anlegen konnten.
Titanfall präsentiert sich als rasantes Action-Gewitter in einer nicht unbedingt realitätsnahen Zukunft. Die zentralen Themen sind der ständige Wechsel zwischen wendigen Fußsoldaten und schwergepanzerten Mechs – hier Titans genannt - und die Kämpfe zwischen diesen beiden Fraktionen. Wer aber glaubt, zu Fuß klar im Nachteil zu sein, wird schon während der ersten gespielten Runde überrascht sein. Dank Doppelsprüngen, Wallruns und einer allgemein hohen Fortbewegungsgeschwindigkeit seid ihr den Titans ganz und gar nicht unterlegen.
Im sogenannten Kampagnen-Multiplayer stellten wir schnell fest, dass es nicht unbedingt unser Ziel sein muss, auf den Abwurf unseres persönlichen Titans zu warten und bis dahin nur zu überleben. Wir ertappten uns selbst dabei, wie wir häufig gar nicht in unseren Mech stiegen, sondern lieber zu Fuß weiterspielten. Das gespielte Level war zudem so clever konstruiert, dass es – mit ein bisschen Übung – möglich war, den Boden dabei nicht ein einziges Mal zu berühren. Vor lauter Herumturnerei vergaßen wir zeitweise sogar, einfach mal einen Gang zurückzuschalten und uns um das Abschießen der Gegner zu kümmern. Das bereuten wir bitter. Aber manchmal muss Lernen eben wehtun.
Pilotentraining
Feindliche Titans sollte man selbstverständlich nicht planlos konfrontieren. Hier gilt es, die eigene Agilität so sehr auszunutzen, dass die äußerst feuerkräftigen und tödlichen Titans gar nicht erst hinterherkommen. Im richtigen Moment und von der richtigen Seite angesprungen, könnt ihr euch sogar an einen Mech dranhängen, eine Panzerplatte entfernen und den gigantischen Mech zu Fall bringen. Das Gefühl der Befriedigung nach so einer Aktion ist kaum zu beschreiben. Hoffen wir, dass es sich nicht allzu schnell abnutzt.
Zusätzlich gibt es spezielle Anti-Titan-Waffen, die jede Art von Pilot, wie die Fußsoldaten in Titanfall genannt werden, dabeihat. Wir hatten zu Beginn die Wahl zwischen drei vorgefertigten Piloten, deren Ausrüstung vom Standardgewehr über zielsuchende Pistolen bis zu Raketenwerfern reichte. Nach der Wahl unseres Piloten durften wir unseren Titan ebenfalls unter drei verschiedenen für die Messe vorgefertigten Mechs aussuchen. Auch hier galt es, einen zu wählen, der dem persönlichen Spielstil am ehesten entspricht. Von extrem hoher Feuerkraft über verschiedene Panzerungsstärken bis zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten zeigten diese drei Titans bereits, welchen Einfluss die Kombination aus Pilot und Titan auf den eigenen Erfolg haben kann.
David und Goliath
Wer nun glaubt, dass die Titans bei so spaßig zu spielenden Piloten eine unerwartet untergeordnete Rolle spielen, liegt falsch. Ob man lieber in seinen Mech steigt und im Hawken-Stil für Chaos sorgt oder als Turnvater Jahn von Dach zu Dach hüpft, hängt komplett von den eigenen Vorlieben ab. Während unserer Sitzung verteilten sich die Spieler dementsprechend gleichmäßig auf “meistens Titan” und “meistens Pilot”. Die KI-Soldaten glichen jede eventuelle Ungleichmäßigkeit anscheinend ohnehin zeitnah aus.
Der Kampagnenmehrspieler soll einer typischen Einzelspielerkampagne aus anderen Shootern nahekommen. Das bedeutet, dass es eine Geschichte gibt, die darin erzählt wird, und jede Menge unterschiedliche Missionen. Unser Ziel war es, eine bestimmte Person vor dem Zugriff des feindlichen Teams zu beschützen. Dessen Ziel war natürlich die Ergreifung ebenjener Person. Endete eine Runde und stand das Sieger-Team fest, ging das Spiel aber trotzdem noch weiter. Beispielsweise mussten die Verlierer rechtzeitig bestimmte Positionen erreichen, um von der KI abgeholt und in Sicherheit gebracht zu werden. Das Sieger-Team versuchte natürlich, das zu verhindern. Auch das eine nette Idee, die allerdings in der Praxis dazu führen könnte, dass sich so einige schlechte Verlierer mittendrin ausloggen, um ihr Glück woanders zu versuchen.
Kommentarezum Artikel