Test - Thrustmaster Y-300X Gaming Headset : Satter Xbox-One-Sound?
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Thrustmaster hat nicht nur Lenkräder im Portfolio, sondern versucht weiterhin, auch im Headset-Bereich Fuß zu fassen. Der neueste Ableger ist das Y-300X Gaming Headset, das Xbox-Anhängern den passenden Klang zu ihren Spielen liefern soll. Mit offizieller Lizenz und wuchtigen 60-mm-Treibern soll das gelingen und ganz nebenher soll der moderate Preis von knapp 60 Euro die Käufer locken. Wir haben das gute Stück unter die Lupe genommen.
Das Y-300X ist als Xbox-Headset gedacht, ist aber im Grunde ein ganz normales Analog-Headset, lediglich mit offizieller Lizenz und auf Xbox-Klänge optimiert. Entsprechend pellen wir einen Kopfhörer mit einem etwa ein Meter langen Anschlusskabel mit vierpoligem 3,5-mm-Klinkenstecker aus der Packung. Zierlich ist das gute Stück nicht gerade. Mit rund 400 Gramm bringt es einiges auf die Waage. Das Design wirkt ziemlich wuchtig mit breitem Metallkopfband in Plastikverkleidung und beinahe halbkugelförmigen Ohrmuscheln.
Gut verarbeitet, mager ausgestattet
Die Verarbeitung wirkt auf den ersten Blick solide und hochwertig, allerdings stören einige etwas zu scharfe Kanten. Kopf- und Ohrpolster sind relativ weich und mit Kunststoff umhüllt. Das Headset ist trotz seines wuchtigen (oder klobigen, je nach Geschmack) Aussehens recht bequem, lediglich größere Ohren passen nur bedingt unter die Muscheln. Es ist mit einem abnehmbaren Mikrofonarm versehen, das über ein recht flexibles Gelenk justiert werden kann. Einen Mute-Schalter für das Mikrofon gibt es leider nicht – ihr müsst eure Mit- oder Gegenspieler also möglichst leise verfluchen.
Dank Klinkenstecker ist der Anschluss am Controller problemlos (Achtung: bei älteren Controllern wird der Headset-Adapter benötigt). Ein Bedienteil am Kabel oder andere Bedienelemente sind nicht vorhanden. Etwas blöd, da ihr so die Lautstärke in den Spieloptionen regulieren müsst, und das ist bei der kräftigen Lautstärkeleistung des Headsets durchaus nötig.
Harsche Mitten statt kräftiger Bässe
Einmal angeschlossen, beginnen die 60-mm-Treiber ihre lautstarke Arbeit. Der Durchmesser von 60 Millimetern ist recht ungewöhnlich, zurzeit werden in den meisten Headsets 50-mm-Treiber verbaut. Thrustmaster will damit und mit dem Design der Ohrmuscheln vor allem wuchtige Bassklänge erreichen, laut eigener Aussage sogar „ ... die kraftvollsten Bässe, die je auf der Xbox One zu hören waren“.
In der Beziehung hat Thrustmaster den Mund allerdings etwas zu voll genommen, denn das Klangbild unseres Testexemplars zielt weniger auf Bässe und eher auf knackige Mitten ab. Das Ergebnis ist ein ziemlich harscher, aggressiver und mittenlastiger Sound mit eher moderaten Bässen sowie leicht gedämpften Höhen. Für Schusswaffen in Shootern geht das noch in Ordnung, bei Genres wie Rollenspielen fehlt es uns insgesamt an Dynamik und Breite. Zudem neigen die Lautsprecher dazu, bei höheren Lautstärken etwas zu verzerren. Das räumliche Klangbild geht hinsichtlich der Lokalisierung von Geräuschquellen völlig in Ordnung.
Kein Allrounder
Das Headset ist zwar als Xbox-Headset deklariert, kann aber dank analogen Anschlusses auch am PC, an anderen Konsolen oder mobilen Geräten genutzt werden. Empfehlenswert ist das nur bedingt, denn das Klangbild ist sehr auf Xbox-Spiele ausgelegt und für Filme oder Musik nur bedingt brauchbar, zumal ein leichtes Hintergrundrauschen zu hören ist. Für den Preis von unter 60 Euro darf man allerdings auch keine Wunder erwarten.
Das Mikrofon geht, abgesehen vom fehlenden An-/Aus-Schalter, in Ordnung und erfüllt seinen Zweck. Allerdings solltet ihr mit der Positionierung aufpassen, denn Atemgeräusche werden mitunter sehr deutlich übertragen. Das dürfte den Mitspielern schnell auf den Keks gehen.
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