Test - The Walking Dead 4: The Final Season : Spektakulärer Auftakt zum großen Finale
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Time to say goodbye. Egal, wie sehr ihr euch mit Heldin Clementine angefreundet habt, eine Sache soll am Ende dieser Staffel sicher sein: Ihre Geschichte wird enden. Nach insgesamt vier Staffeln sagt der Lockenkopf Tschüss. Wie wird das Finale aussehen? Gibt es ein Happy End oder ein Bad End? Wer wird überleben? Und wird bis dahin eine spannende Geschichte erzählt?
Vor sechs Jahren machten wir Bekanntschaft mit einem unscheinbaren, schüchternen kleinen Mädchen, wie es die Spielewelt vorher noch nicht gesehen hat. Die achtjährige Waise Clementine hat seit ihrem ersten Auftritt 2012 eine für Horrorspiele beachtliche und lange Karriere hingelegt. In unzähligen bedrohlichen und herzzerreißenden Momenten bewies sie, dass sie zu Recht die Hauptdarstellerin dieses Adventures ist. Umso schwerer ist es zu glauben, dass es nach dieser Staffel zu Ende sein soll.
Höhen und Tiefen
Nach der fulminanten Auftaktstaffel und dem spannenden Nachfolger glitt die Serie allmählich in ein Tief ab. Das Interesse der Spieler sank kontinuierlich von einem Teil zum nächsten. Fans der TV-Serie und des Spiels waren des Stoffes wohl bereits etwas überdrüssig. Auch ich zähle mich dazu. Deswegen kommt es für Serienkenner nicht ganz unerwartet, dass die vierte Staffel die voraussichtlich letzte sein wird. Obwohl das letzte Wort in dieser Hinsicht trotz des Untertitels „The Final Season“ sicherlich noch noch nicht gesprochen ist. Bei all den Nebencharakteren und dem anhaltenden Erfolg der Marke könnte es durchaus sein, dass es weitere Adventures mit dem Namen „The Walking Dead“ geben wird.
Neue Rollenverteilung
Die Situation hat sich seit der ersten Staffel gedreht. War Clementine zu Beginn der Serie noch ein Kind von acht Jahren, hilflos, unerfahren und verletzlich, so wird ihr in dieser Staffel nun selbst die Rolle des Mentors zuteil. Clementine und ihr Schützling AJ gelangen nach jahrelanger Odyssee schlussendlich in scheinbar sichere Gewässer und schließen sich einer Gruppe Jugendlicher an. Diese haben sich in einer alten Schule ein Refugium erschaffen. Alleine gelassen von ihren Schutzbefohlenen errichteten sie sich ein Zuhause. Doch The Walking Dead wäre nicht The Walking Dead, wenn das vermeintliche Idyll nicht zu zerbrechen drohte.
Die Chemie zwischen den Charakteren ist einzigartig für die Serie. Vor allem AJ und Clementines Dynamik ist gut geschrieben. Das Vertrauensverhältnis zwischen den beiden ist herzerwärmend. Der kleine Junge mit der Afrofrisur ist so waffenkundig und abgeklärt, dass man denken könnte, er ersetzte Clementine in zukünftigen Titeln. Auch die neuen Charaktere haben ihren Charme und sind mysteriös zugleich. Keine andere Episode führte gleich zu Beginn so viele Charaktere ein.
Da ihr es in der ersten Episode fast ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen zu tun bekommt, wirkt diese Episode wie die Zombieversion eines Coming-of-Age-Dramas. Man erfährt aus nächster Nähe, welche Last die allein gelassenen Kinder tragen und welche Herausforderungen sie bewältigen müssen. Dieses Szenario ist erfrischend und hat einiges Potenzial, das noch ausgeschöpft werden kann. Und das ist auch gut so, denn zu oft schon sahen wir in der Serie die immer gleichen Muster.
Viel Neues, viel Gutes
Einiges ist im Finale neu, vor allem auf der technischen Seite. Erstmals in der Telltale-Geschichte verfügt das Spiel über eine deutsche Synchronisation. Auch wenn man sich daran erst gewöhnen muss, sie ist erstaunlich gut gelungen. Natürlich habt ihr auch dieses Mal wieder die Wahl, ob ihr euren alten Spielstand importiert oder die bisherigen Entscheidungen in einer Zusammenfassung der vorherigen drei Staffeln zu Beginn neu festlegt.
Eine ebenso erfrischende Neuheit ist die Spielweise. Waren vorherige Episoden bestrebt, euch immer mehr Bewegungsfreiheit wegzunehmen, ist es diesmal anders. Ihr steuert Clementine aus der Verfolgerperspektive. Diese neue Ansicht steht dem Spiel sehr gut. Ihr dürft erkunden und kombinieren, nur viel freier und natürlicher als in den Teilen davor. Das ist erfrischend und spaßiger.
Die gesamte Inszenierung und die Quick-Time-Events sind durch die dynamische Kamera und die kreativen Actionsequenzen sehr viel dramatischer und abwechslungsreicher. Neu sind ebenfalls Sammelobjekte, mit denen ihr euer Zimmer verschönern könnt. Diese zu finden, motiviert zusätzlich, während der Missionen die Augen offen zu halten. Es stimmt zuversichtlich für die drei noch kommenden Episoden, dass sich die Entwickler tolle neue Elemente haben einfallen lassen und diese gekonnt umsetzen.
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