Test - The Outer Worlds: Peril on Gorgon : DLC für Weltraum-Detektive
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Mit The Outer Worlds hat Obsidian Entertainment im Oktober 2019 ein richtig gutes Rollenspiel abgeliefert, auch wenn es technisch etwas altbacken wirkte und das Kampfsystem uns nicht so recht überzeugen konnte. Nun, satte elf Monate später, ist mit Peril on Gorgon endlich der erste von zwei geplanten DLCs verfügbar und lockt für unter 15 Euro zu einem erneuten Besuch des durchgeknallten Spieluniversums.
Was macht man, wenn man per Paketdienst eine Kiste mit einem abgetrennten Arm nebst einer Audiobotschaft direkt ins Raumschiff geliefert bekommt? Klar, man geht der Sache nach. Zumindest, wenn ihr die Quest „Radio Freies Monarch“ im Hauptspiel beendet habt, denn The Outer Worlds: Peril on Gorgon setzt an der Stelle auf und ist demnach eher für Charaktere mit saftigem Level gedacht. So ab Stufe 20 seid ihr gut bedient.
Schnell lernt ihr eure Auftraggeberin kennen, eine nette Dame namens Minnie Ambrose. Für sie sollt ihr auf dem Asteroiden Gorgon in einer pharmazeutischen Forschungsanlage auf die Suche nach den Dokumenten ihrer Mutter gehen. Nicht ganz ungefährlich, denn in der Anlage ist so einiges schiefgegangen. Daraus entwickelt sich eine muntere Detektivgeschichte, in der ihr vor allem reichlich Lesestoff bekommt, aber zum Ende hin auch eine schwerwiegende Entscheidung treffen müsst.
Glücklicherweise seid ihr nicht nur auf die Anlage auf dem Asteroiden beschränkt, was die Locations angeht. Ihr erlebt ebenso das düstere Ambrose Manor, eine weitere Forschungseinrichtung, einen Club auf Byzantium sowie ein Söldnerschiff. Es ist also reichlich Abwechslung gegeben. Neben der Hauptstory sind zudem einige Nebenquests vorhanden, die euch weitere Blicke in das kuriose Universum des Spiels bescheren, aber relativ simpel gehalten sind. Als Gegenwert für den Preis von knapp 15 Euro bekommt ihr immerhin gute sechs Stunden Spielzeit und das geht voll und ganz in Ordnung.
Erneut lebt der DLC vor allem von seinen süffisanten, zuweilen tiefgründigen und sarkastischen Dialogen, wobei sich eure Begleiter als sehr muntere Gesprächspartner entpuppen. Moralische Schattierungen kommen ebenfalls nicht zu kurz, nebst einiger Seitenhiebe auf die großen Corporations und den Wert menschlichen Lebens. Hinzu kommen einige Kämpfe, bei denen schnell klar wird, dass ihr ein höheres Level genötigt. Spielerische Änderungen sucht ihr allerdings vergebens. Das Kampfsystem wirkt weiterhin ein wenig fleischlos hinsichtlich der Shooter-Mechaniken.
Auch visuell hat sich wenig getan. Es bleibt beim originellen und charmanten Art Design, das technisch etwas altbacken umgesetzt wird. Die Dialoge sind erneut vertont, die Mimik bleibt dabei aber weiterhin ziemlich auf der Strecke. Was allerdings nichts an der gewohnt hohen inhaltlichen Qualität der Dialoge und euren Entscheidungsmöglichkeiten ändert. Eine klassische Erweiterung der Sorte „More of the same“. Es verwundert allerdings ein wenig, warum Obsidian satte elf Monate für den Zusatzinhalt benötigt hat.
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