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Test - The Matrix Online : The Matrix Online

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Monoton und ohne Orientierung

In der Praxis sieht das leider alles ganz anders aus. Das Design der Missionen ist extrem monoton und verläuft zu 90% nach demselben Muster. Ihr erhaltet den Auftrag, dringt in ein Gebäude ein, fahrt mit dem Aufzug in die richtige Etage und klappert dort die Räumlichkeiten nach dem Zielobjekt ab. Nur in seltenen Fällen gibt es erfreuliche Ausnahmen. Dazu gehören u.a. die bereits erwähnten Eskortierungen, die allerdings andere Probleme bereithalten. Es passiert leider recht oft, dass die Schutzperson sich zwischen irgendwelchen Objekten verhakt oder sogar komplett verschwindet. Die unangenehme Folge: Die Mission kann nicht abgeschlossen werden. Frust pur. Hinzu kommt eine gewisse allgemeine Orientierungslosigkeit. Die Stadt sieht zwar an sich ganz nett aus, doch ähneln sich die einzelnen Straßenzüge und Gebäudereihen zu sehr, um sich konkrete Anhaltspunkte merken zu können. Ohne die hilfreichen Zieleinblendungen wäre man sicherlich aufgeschmissen.

Auf in den Kampf

So manche Quest ist nur mit Gewalt zu lösen, sodass es unweigerlich zum Kampf kommt. Die Auseinandersetzungen sind in ‘The Matrix Online‘ recht interessant aufgebaut. In einem Mix aus Echtzeit- und rundenbasierenden Kommandos klickt ihr die Aktions-Icons an und führt entsprechende Manöver aus – genügend Energie vorausgesetzt. Die Scharmützel sind zwar recht nett animiert, doch die Rasanz und Dynamik der Filmduelle werden leider nicht erreicht. Mit höherem Charakterlevel schaltet ihr nach und nach neue Fähigkeiten frei, was die taktischen Möglichkeiten und die allgemeine Abwechslung etwas steigert. Leider hakt es auch hier immer wieder mal. Manche Attacken werden einfach ignoriert und die KI der Gegner schwankt zu stark. Noch heftiger wird es in den Feuergefechten, die ähnlich ablaufen. Es fehlt ganz einfach der Feinschliff. Das spiegelt sich in fast allen Bereichen wider. Die Menüführung ist umständlich, das Inventar viel zu klein und das Talentsystem prinzipiell zwar logisch aufgebaut, aber insgesamt etwas verwirrend. Hinzu kommt die Tatsache, dass das komplette Spiel momentan ausschließlich in englischer Sprache vorliegt, was gerade jungen Fans den Einstieg unnötig erschwert.

Präsentations-Zwiespalt

Kommen wir zur Optik des Spiels. Diese lässt euch durch eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle rasen. Die Animationen der Figuren sind bis auf wenige Ausnahmen gut gelungen und vor allem die Nahkämpfe sind sehr hübsch anzusehen. Auch die Stadt sieht prinzipiell gut aus, lässt es aber an Abwechslung und Detailreichtum fehlen – dennoch kommt das Matrixgefühl ansatzweise gut rüber. Ganz schlimm sind dagegen die Innenareale: trostlose Texturen, Räume aus dem Baukasten und kantiger Aufbau. Ebenfalls grottig sind die Zwischensequenzen in Spielegrafik. Die Figuren wirken viel zu eckig, bewegen sich stocksteif und weisen dazu noch zahlreiche Clippingfehler auf. Da reißen auch die Gastauftritte von Morpheus, dem Orakel und anderen bekannten Charakteren nichts mehr raus. Der Sound ist ebenfalls etwas dünn. Neben dem bekannten und sehr stimmigen Soundtrack dringen nur wenige Töne aus den Boxen. Gerade die Gefechte hätte man deutlich imposanter inszenieren können – in akustischer Hinsicht.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Was hätte aus diesem Spiel alles werden können. Die Ansätze sind allesamt sehr interessant und bieten eigentlich genügend Potenzial, um ein tolles Online-RPG abzuliefern. Doch irgendwie hat man das Gefühl, die Entwickler hatten am Ende zu wenig Zeit. Massenhaft Bugs (auch in der aktuellen Version 7.3856), ödes Missionsdesign und magere Technik ersticken die tolle Matrix-Atmosphäre bereits im Keim. Die Kämpfe machen zwar einigermaßen Spaß, lassen es aber an Dynamik und Rasanz vermissen. So bleibt ein halbgarer Ausflug in die Welt der Matrix, der vielleicht hartgesottene Fans bei der Stange hält – alleine schon wegen der Hintergrundstory. Alle anderen greifen lieber zur sehr viel besseren Konkurrenz.

Überblick

Pro

  • große Stadt
  • interessantes Kampfsystem
  • Story mit guten Ansätzen
  • Matrix-Feeling kommt gut rüber

Contra

  • technisch mager
  • teilweise KI-Probleme
  • ödes Missionsdesign
  • viele Bugs
  • nur auf Englisch

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