Test - Zelda: Breath of the Wild DLC – Die Ballade der Recken : Hyrule ist kein Wunschkonzert
- NSw
- WiiU
Fazit
Wenn ich mir anschaue, aus welchen Bestandteilen der neue Zelda-DLC zusammengesetzt wurde, kommen mir arge Zweifel, ob es überhaupt um neuen Inhalt geht. Die Handvoll Schreine samt Dungeon könnten genauso gut ein fester Bestandteil des Hauptspiels sein, der von Anfang an auf dem Modul geschlummert hat.
Ich will gar nicht abstreiten, dass der besonders schwere Start dank der Prioritätsverlagerung auf Schleichen und Meucheln in gewisser Weise erfrischend wirkt und abseits des Frustfaktors wegen ständiger Neustarts seinen Reiz hat. Aber es geht nicht um neuen Inhalt, sondern nur um eine Variante des bisherigen Spielverlaufs, der meiner Meinung nach im vorherigen DLC geschickter umgestrickt wurde. Auch die zweite Hälfte der Ballade der Recken bringt nichts zutage, was aus dem Rahmen fällt oder dem Spiel eine neue Note verleiht.
Bedauerlich ist zudem, dass Nintendo überhaupt nicht auf die Wünsche der Fans eingeht. Wer nur eine Viertelstunde in einschlägigen Gruppen auf Facebook verbringt, erkennt die Prioritäten der Zelda-Cracks auf einen Schlag: Mehr Einsicht in die zentrale Handlung und ein klassische Dungeon voller Gegner stehen auf der Wunschliste ganz oben. Und was bekommt man stattdessen? Eine Handvoll Schreine, ein weiterhin verlassener Dungeon, ein wenig Bossrecycling und ein Motorrad, dessen Stilbruch zum Himmel schreit.
Der eher mittelmäßige DLC schmälert keinesfalls das Vergnügen am Hauptspiel, das seine Auszeichnungen (unter anderem Spiel des Jahres bei den Games Awards) völlig zu Recht einheimste. In Sachen Downloadcontent habe ich aber schon Besseres gesehen – auch bei Nintendo.
Überblick
Pro
- anfangs schwer, aber noch immer fair
- Startsequenz verlagert die Prioritäten
- Schnitzeljagd ohne Stützräder
Contra
- nur mehr vom bislang Bekannten
- künstlich gestreckte Spielzeit
- eine Portion Gegnerrecycling
- Nintendo ignoriert die Wünsche der Fans völlig
Kommentarezum Artikel