Test - The House of the Dead 4 : Toter als Disco
- PS3
Noch ein The House of the Dead? Der vierte Teil blieb bislang der Spielhalle vorbehalten und erscheint nun über den PSN-Store für die PlayStation 3. Mit einem Schnellfeuergewehr sowie unendlich viel Munition ausgestattet, stellt ihr euch erneut in einem Rail-Shooter Scharen von Zombies – und dies im Idealfall mit einem Move-Controller.
Die Untoten sind wieder da: Drei Jahre nach den Ereignissen von The House of the Dead 2 sowie dreizehn Jahre vor denen in The House of the Dead 3 müssen sich die AMS-Agenten James Taylor und Kate Green gegen eine Armada von Zombies zur Wehr setzen, die urplötzlich nach einem heftigen Erdbeben die Stadt bevölkern.
The House of the Dead 4 dient als Lückenfüller der beiden Vorgänger, allerdings fragen wir uns ernsthaft, wen das interessiert. Wie von der Serie gewohnt nimmt sich die Geschichte viel zu ernst und wirkt dabei unfreiwillig komisch. Insofern ist es fast schon bemerkenswert, wie gut die englischen Synchronsprecher ihre Arbeit machten und die völlig belanglosen Dialoge wiedergeben.
Action von gestern
Die PlayStation-3-Version basiert auf einem sieben Jahre alten Spielhallenautomaten, der hiermit zum ersten Mal für heimische Spielkonsolen konvertiert wurde. Das Originalgerät klotzte in der Deluxe-Version mit einem für damalige Zeiten ungewohnten Breitbildformat, was dem heutigen HDTV-Standard freilich entgegenkommt.
Doch abseits von diesem “Luxus“ sieht es nicht gut aus: Speziell die Texturen der Straßen und Wände hinterlassen einen extrem veralteten Eindruck. Die Farbgestaltung ist viel zu knallig, zudem könnt ihr auf einem großen Bildschirm die groben Pixel regelrecht zählen. Dazu kommen steife Animationen, die selbst für Zombieverhältnisse reichlich ungelenk wirken.
Das Spielprinzip ist naturgemäß sehr schlicht: Euer Agent, dessen Rolle ihr übernehmt, marschiert automatisch von A nach B, weshalb ihr euch auf das Zielen sowie Abschießen der Zombies konzentriert. Mittels PlayStation Move funktioniert die Steuerung tadellos, während Benutzer eines einfachen Sixaxis-Controllers das Spiel sofort vergessen sollten.
Euch steht eine fesche Schnellfeuerwaffe zur Verfügung, mit der ihr auch größere Gegnermengen gut auf Distanz haltet. Ist das Magazin nach 30 verfeuerten Schuss leer, dann müsst ihr den Move-Controller zum Nachladen kurz schütteln. Darüber hinaus besitzt ihr ein paar Handgranaten, die euch mit einem gezielten Wurf etwas Luft während der Nonstop-Action verschaffen.
Historisch langweilig
Das größte Problem von The House of Dead 4 sind dessen Vorgänger: In den sechs Kapiteln gibt es praktisch nichts, was der Serien-Fan nicht bereits hundertfach gesehen hat. Auch die Endgegner, so schön groß und mutiert sie auch aussehen, offenbaren keine nennenswerten Neuerungen. Das gesamte Spiel-Design ist austauschbar und wirkt überholt. Einzig die paar unterschiedlichen Wege, die euch in der Hälfte aller Kapitel zur Verfügung stehen, offenbaren immerhin einen minimalen Wiederspielwert.
Als kleinen Bonus gibt es noch den freischaltbaren Special-Modus, dessen beide Kapitel die Geschichte etwas weiterspinnen. Diese waren Teil einer ganz besonderen The-House-of-the-Dead-4-Attraktion, in der die Spieler in einem Raum zwischen zwei riesigen Fernsehern standen, auf denen wiederum das Zombie-Geschehen dargestellt wurde. Freilich ist von der Faszination dieser größenwahnsinnig anmutenden Technologie bei dieser Konvertierung kaum etwas übrig geblieben.
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