Test - The Club : Shooter-Action mit Geschwindigkeitsbonus

Doch was hat das Ganze nun mit 'Project Gotham Racing' zu tun? Natürlich steigt ihr nicht in sündhaft teure Sportwagen ein, um damit ein paar gepflegte Runden zu drehen. Töten mit Stil steht bei 'The Club' weit oben auf der Prioritätsliste. Vergleichbar mit dem Kudos-System aus 'PGR'. Kopfschüsse bringen mehr, als wenn ein paar Kugeln das Bein malträtieren. Trifft eine geworfene Granate gleich mehrere Ziele, jubelt das Punktekonto. Noch wichtiger ist allerdings der Kombo-Multiplikator. Jeder Gegner bringt den Ticker um einen Punkt nach oben. Innerhalb einer bestimmten Zeit muss der nächste Bube fallen, ansonsten gehen wieder Punkte verloren. Desto höher der Ticker klettert, umso schneller lechzt er nach neuen Opfern. Highscores erreicht also nur, wer möglichst viele Gegner in möglichst schneller Folge um die Ecke bringt.

Aufs Nötigste reduziert

Eigentlich klingt das alles bisher gar nicht so nach einem Toptitel vom Schlage eines 'Halo' oder 'Call of Duty'. Ist es auch bei weitem nicht. 'The Club' könnte man als Essenz des Shootergenres bezeichnen. Alles ist auf das Nötigste reduziert, dieses aber dafür ansprechend umgesetzt. Es ist stupide, es ist banal, aber spielerisch  anspruchsvoll und erst mit fortschreitender Spieldauer mussten wir erfahren, worin der Spielspaß eigentlich besteht. Im Spiel geht es einzig und allein darum, wie man das Punktekonto durch die Spielspaßdecke sausen lässt und welcher Weg am schnellsten zum Erfolg führt. Unsere  Gedanken nach den
ersten Spielminuten waren, dass dem Titel die Seele fehlt. Emotionen zu wecken fällt wirklich schwer und oft ist es doch genau das, was die Käufer wollen.

Wer sollte sich dennoch einen Kauf überlegen? Vor allem ist 'The Club' für alle Highscore-Fetischisten eine echte Offenbarung, denn um nichts anderes geht es. Herauszufinden, wie in immer höhere Wertungsregionen vorgestoßen werden kann und die Steuerung immer perfekter zu beherrschen. Wem das gefällt, der ist mit 'The Club' bestens bedient. Gerade der Online-Mehrspielerpart dürfte für dieses Klientel dann noch einen extra Schub an Motivation bringen. Leider konnten wir den Multiplayer-Part zum Testzeitpunkt noch nicht ausprobieren, werden unsere Erfahrungen aber nachreichen. In Deutschland erscheint das Spiel übrigens offiziell nur für die PlayStation 3. Xbox-360-Besitzer sollten ihren örtlichen Händler fragen, ob er Importe besorgen kann.