Test - The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay : Spiel der Woche 53/04
- PC
Das Waffenangebot entspricht dabei dem üblichen Repertoire: Von einem Messer über eine Shotgun bis hin zum Maschinengewehr müsst ihr auf nichts verzichten. Was dem Spiel allerdings Frische verleiht, ist das Schleich-System, das besser als in jedem anderen Genre-Vertreter umgesetzt wurde: Riddick fühlt sich im Schatten wohler als im Licht und so könnt ihr im Stile von 'Splinter Cell' Lampen ausschießen, euch von hinten Wachen nähern, sie leise per Genickbruch zu Boden gehen lassen und dann in eine dunkle Ecke schleifen, damit sie kein Aufsehen erregen. Um zu verdeutlichen, ob Riddick gerade gesehen werden kann oder nicht, bedienen sich die Entwickler dabei eines simplen aber genialen Tricks: Wenn Riddick beinahe unsichtbar ist, nimmt die Umgebung eine bläuliche Färbung an.
Damit ihr in den häufig äußerst düsteren Levels nicht die Orientierung verliert, stehen euch zwei Hilfsmittel zur Verfügung: Zum einen eine Taschenlampe, die dankenswerterweise gleichzeitig mit der Waffe in der Hand gehalten werden kann, zum anderen Riddicks besondere Augen, welche das komplette Sichtfeld und nicht nur einen einzelnen Punkt erhellen. Leider verzerrt bei dieser Ansicht die Umgebung an den Seiten enorm, was bei für Motion Sickness anfälligen Personen schnell Übelkeit und Schwindel auslösen kann.
Technisch auf hohem Niveau
Großes Lob verdienen sich die Starbreeze Studios für die künstliche Intelligenz von Riddicks Widersachern: Insbesondere die Wachen sind kein reines Kanonenfutter, sondern verstecken sich geschickt hinter Türen, Ecken, Kisten oder sonstiger Deckung und stellen damit selbst auf der niedrigsten Schwierigkeitsstufe eine echte Herausforderung dar. Da Munition und Health-Stationen jedoch recht großzügig verteilt sind, bleibt 'The Chronicles of Riddick' stets fair und schaffbar. Das ist nicht zuletzt auch der Anpassung von der Konsole auf den PC zu verdanken: Die Steuerung geht gut von der Hand und verhält sich niemals träge, wie es etwa bei 'Deus Ex: Invisible War' anfangs der Fall war. Mit Ausnahme eines interessanten 'Developer's Cut'-Modus, bei dem die Entwickler nahezu das vollständige Spiel kommentieren, ist die Umsetzung ansonsten allerdings identisch zur Xbox-Fassung.
Erhalten geblieben ist bei der Portierung auch die hervorragende Grafik, welche sich vor vergleichbaren Titeln wie 'Doom 3' nicht zu verstecken braucht: Fein aufgelöste Texturen, hübsche Effekte und außerordentlich realistische Charaktere lassen den Shooter rundum gut aussehen. Allenfalls das Design lässt sich in dieser Hinsicht kritisieren: Mit seinen Spiegelungen übertreibt es das Spiel dann doch des Öfteren, was dem eigentlich so dreckigen Gefängnis einen etwas klinischen, künstlichen Touch verleiht. Perfekt fügen sich dagegen Sprachausgabe und Musik-Untermalung ein: Vin Diesels Stimme lässt sich vielleicht am besten als das englische Pendant zu Bruce Willis deutscher Synchronstimme bezeichnen.
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