Test - The Bureau: XCOM Declassified : Loving the Alien
- PC
Noch wichtiger aber ist das Leveln. Carter verfügt über zehn Charakterlevel, die Teammitglieder über maximal fünf. Jeder Level-Aufstieg bringt je nach Klasse neue Fähigkeiten mit. Carter kann so beispielsweise sein Team heilen, Drohnen aktivieren oder Gegner per Gedankenkontrolle für sich kämpfen lassen. Andere Teammitglieder bauen Geschütze oder lassen Gegner in brennendem Plasma verschmoren. Daher lohnt es sich, Teammitglieder nach Möglichkeit so lange wie möglich an der Seite zu haben. Blöd nur, dass die Jungs im Kampfeinsatz sterben können, und zwar für immer. Wird ein Teammitglied niedergestreckt, habt ihr einige Sekunden Zeit, ihn wieder zu stabilisieren. Klappt das nicht, ist der Kamerad für immer von euch gegangen und seine mühsam herangezüchteten Fähigkeiten mit ihm.
Wer nur ballert, der schnell stirbt
Wer nun glaubt, dass The Bureau nur eine stumpfe Third-Person-Ballerei sei, der sieht sich getäuscht. Ja sicher, ihr ballert und ihr sucht Deckung, wie man das aus scheinbar ähnlichen Titeln kennt. Doch wer hier ohne taktisches Verständnis losstürmt, wird schnell die Alien-Füße von unten betrachten. Deckung ist wichtig und wir im Strategiespiel erkennt ihr diese an Symbolen. Viel wichtiger ist aber noch die geschickte Positionierung und der geschickte Einsatz der Fähigkeiten der Teammitglieder. Bekommt ihr es anfänglich noch mit recht harmlosen Zeitgenossen zu tun, kommen später immer mächtigere und flexiblere Gegner hinzu.
Scharfschützen, heilende Drohnen, Supporter mit Energieschild, oder die wuchtigen Mutons mit starker Panzerung und enormer Feuerkraft machen euch das Leben mehr als nur schwer. Vor allem, weil die Gegner recht clever agieren und immer wieder versuchen, Schwachstellen zu finden oder euch in die Flanken zu fallen. Da hilft es, wenn ihr eure Jungs taktisch geschickt positioniert. Im Fokus-Modus bekommt ihr die Gelegenheit, in ruhiger Zeitlupe detaillierte Befehle zu erteilen. Am PC ist das zunächst aufgrund der Tastenbelegung etwas ungewohnt, man kommt aber recht schnell dahinter.
Einzeln könnt ihr euren Mannen Positionen zuweisen und sie taktisch klug auf dem Schlachtfeld verteilen. Oder aber ihre und Carters spezielle Fähigkeiten gezielt einsetzen. Ihr schafft einen Gegner nicht, weil er zu hohe Feuerkraft hat und in Deckung bleibt? Hebt ihn per Telekinese aus der Deckung und erteilt den Kameraden den Feuerbefehl. Gerade auf solche Kombinationen setzt das Spiel. So lockt ihr mit einem Agenten einen harten Gegner aus der Deckung, ein anderer stellt ein Energieschild zu eurem Schutz auf während ihr den Gegner voll aufs Korn nehmt.
Durch die Vielzahl und das Zusammenspiel der Fähigkeiten werden die Schlachten zu einer ungemein spannenden, aber immer fordernden Angelegenheit. Hier werden quasi alle Tugenden der Strategiespiele übernommen und mit Third-Person-Action kombiniert, wie man sie im Grunde eher aus Spielen wie Mass Effect oder Knights of the Old Republic kennt. Wer meint, er käme hier mit reiner Ballerei weiter, wird schnell an seine Grenzen geraten. The Bureau ist in der Tat eher Taktikspiel als Shooter. Einziges kleines Manko ist, dass die KI eurer Teammitglieder ab und zu empfindliche Aussetzer hat, was dem einen oder anderen Kameraden schon mal das Leben kosten kann, wenn er sich etliche Meter von der ihm zugewiesenen Position mitten zwischen den Feinden befindet.
Keine Alien-Technologie
Das ist im Grunde aber auch schon das einzige wirklich entscheidende Manko, denn alles andere funktioniert überaus zufrieden stellend. Probleme gibt es, wenn überhaupt, eher auf der technischen Seite. Zwar lief unsere Testversion sehr stabil, jedoch konnten wir tonnenweise kleinere und mittlere Grafikfehler entdecken, wie Clipping-Fehler oder flackernde Texturen. Trotz hübscher Details schleichen sich zudem immer wieder hässliche Schatteneffekte ein und auch die Performance ist nicht immer so stabil, wie wir uns das wünschen würden. Einiges davon sind im Grunde typische Mankos der verwendeten Unreal-Technologie und man wundert sich ein bisschen, dass die Entwickler das nicht besser im Griff hatten. Darüber kann man aber durchaus hinwegsehen, den Spielspaß schmälern diese Macken nur geringfügig.
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