Preview - Tekken 6 : Es kracht und scheppert wie gewohnt
- PS3
- X360
Wer im Tekken-Universum schon vor Jahren seine Zelte aufgeschlagen hat, freut sich über bekannte Haudegen wie Eddy, Nina, Heihachi, Jin, Kazuya, Yoshimitsu und Co. Oder über kultige Exoten wie Mokujin, Panda und Känguru Roger. Hinzu kommen sechs Neuzugänge: Allen voran Specknacken Bob, ein beleibter Hüne in Jeans und Turnschuhen und darüber hinaus dermaßen gelenkig, dass man sich die staunende Miene fast mit Gewalt verkneifen muss, wenn er wieselflink durchs Bild springt und die Gliedmaßen Kamasutra-esque bis zur Schmerzgrenze verbiegt.
Das Highlight der Damenriege ist Zafina, eine fast spinnenhaft über den Kampfplatz kreuchende Schönheit, die einen genauso wilden Eindruck hinterlässt wie der heißblütige Miguel, das russische Mädel Alisa und der drahtige Leo. Insgesamt bietet Namco Bandai wie immer einen reichhaltigen Fundus an Kampfstilen und Gesichtern an, mit dem man sich wochen- oder gar monatelang austoben kann. Und letztendlich spiegeln sie nur das wider, was die Entwickler auch im Bereich der Arenen auffahren: Abwechslung bis zum Abwinken.
Balsam fürs Auge
Freut euch auf Stages, die gestalterisch in dieselbe Kerbe wie Soul Calibur IV und Virtua Fighter 5 schlagen, unterm Strich sogar lebendiger wirken. Mal blinkt und blitzt es im Mief japanischer Großstädte - inklusive am Rand stehender Schaulustiger à la Street Fighter IV. Mal legt sich ein Sonnenuntergang als weicher Kontrast über die schroffen Konturen eines steinernen Kampfplatzes. Danach kommt Weltuntergangsstimmung auf, wenn man in einem gefluteten Tunnel zwischen brennenden Autos und durch die Decke brechenden Wassermassen herumwirbelt.
Unbehagen setzt ein, als die Tristesse eines nächtlichen Friedhofs von Blitzen und brennenden Ästen belebt wird. Oder ein entspanntes Gefühl seelischer Ausgelassenheit in einem Reich über den Wolken mit schwebenden Palästen und traumhafter Weitsicht. Woanders spritzen Wasserfontänen auf oder Schneeflocken rieseln beharrlich vom Firmament herab. Und wer weiß: Vielleicht sind die Schafe im Hintergrund der Berg-Stage ja mehr als nur animierte Fassade.
Denn abseits der optischen Feinheiten ist die Umgebung neuerdings auch interaktiv. Nicht nur, dass im Schnee tiefe Spuren zurückblieben oder der Asphalt aufbricht, wenn man einen Gegner gen Boden tritt. Man kann auch die Kulisse zerstören, Wände zerkrümeln lassen oder den Widersacher an bestimmten Stellen mit einem Schlag von oben durch den Boden rammen, bevor man eine Ebene tiefer wieder zur Sache kommt.
Im Großen und Ganzen zwar mit denselben Tekken-Moves, wie sie schon immer in dieser Beat'em-up-Achterbahn ihre Runden drehen, aber wer will überhaupt ein Aufbrechen bekannter Muster, die bereits seit Jahren für grinsende Schadenfreude sorgen? Vor allem, wenn das Aufeinandertreffen von Knochen und Gelenken zu einem derart Funken sprühenden Spektakel wird und die Zeitlupe das herrliche Gefühl des Sieges nach dem entscheidenden Schlag in den Mittelpunkt rückt. Neu ist der Rage-Meter, der immer dann einsetzt, wenn ihr grün und blau geprügelt werdet und kurz vor dem Umfallen seid. Es ist die letzte Chance, der Niederlage von der Schippe zu springen, da sämtliche Angriffe mehr Wumms haben.
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