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Test - Tarzan Freeride : Tarzan Freeride

  • PS2
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Als vor zwei Jahren der erfolgreiche Disney-Streifen 'Tarzan' in die hiesigen Kinos kam, folgte schon bald ein ansprechendes Jump 'n' Run-Abenteuer für die PSone. Scheinbar war Ubi Soft so überzeugt von dem Titel, dass sie nun mit 'Tarzan Freeride' für PlayStation 2 einen Nachfolger veröffentlichen. Neue Plattform, neue Story, neue Levels und neue Spielideen - reicht das für eine Top-Wertung?

Tarzan Freeride
Tarzan und Jane noch glücklich vereint.

Der Herr des Dschungels, Tarzan, ist schon in unzähligen Filmen durch den Dschungel gerannt und hat die schöne Jane kennen und lieben gelernt. Die Mischung aus exotischem Schauplatz und den gegensätzlichen Charakteren des von Affen aufgezogenen Jünglings und der vornehmen englischen Stadtdame weiss noch heute zu faszinieren. Dies machte sich auch Disney zu Nutze und schuf mit dem interessanten Stoff eine kindgerechte Trickfilmadaption, in der Tarzan mit seinen Rasta-Locken etwas anders aussah als die bisherigen Darsteller à la Johnny Weissmüller oder Lex Barker. Dabei durfte auch der gewohnte Disney-Humor und Musik im tiefen Dschungel nicht fehlen.

Die ansprechende Trickfilmvorlage musste dann auch für ein Jump 'n' Run auf PSone herhalten. Das Spiel erinnerte etwas an den Jump 'n' Run-Hit 'Pandemonium' - man sprang also als Tarzan durch den dreidimensionalen Dschungel, wobei man aber auf einem festen dünnen Weg 'festklebte', was klassische Jump 'n' Run-Aufgaben in aktueller Grafik ermöglichte.
Dass dieses System aus 2D und 3D auch in der heutigen Zeit noch funktioniert, zeigte vor kurzem 'Klonoa 2: Lunatea's Veil' auf PlayStation 2. Was liegt da näher, das PSone-'Tarzan' auf der neuen Konsole nochmals aufzulegen? Doch Ubi Soft serviert einem mit 'Tarzan Freeride' nicht einfach ein grafisch verbessertes Update, sondern strickte ein komplett neues Spiel, das neben den Jump 'n' Run-Abschnitten eine neue Story und witzige Mini-Spiele zu bieten hat.

Die Story von 'Tarzan Freeride' wartet sogleich mit einer Überraschung auf, denn ihr spielt nicht etwa die Geschichte der berühmten Buchvorlage von Edgar Rice Burrough nach oder folgt akribisch der Disney-Version. Nein, die Handlung des Spiels setzt zeitlich etwas nach der bekannten Geschichte ein: Tarzan und Jane lernen sich also nicht erst kennen, sondern leben schon einige Zeit im Dschungel, zusammen mit den anderen sympathischen Figuren des Trickfilms. Doch eines Tages dringen finstere Gestalten in den Dschungel und fangen die Dschungeltiere ein - zuerst glaubt Tarzan an Jäger, doch schon bald stellt sich heraus, dass ein fieser Wissenschaftler auf der Suche nach exotischen Exemplaren ist, die er dann einfangen will. Klar kommt ihm da der Affenmensch Tarzan gerade richtig. Doch als dieser nicht so einfach zu bekommen ist, lockt er ihn durch den tiefen Dschungel und krallt sich das 'Weibchen' des Affenmenschen - die schöne Jane.

Tarzan Freeride
Kleine Rutschpartie durch den Dschungel.

Diese Story wird nach und nach anhand von Rendersequenzen erzählt, die nach dem erfolgreichen Absolvieren eines Levels eingespielt werden. Die Levels selbst sind allerdings abseits der Story nicht stark miteinander verknüpft - ihr kommt stets auf eine Übersichtskarte des Dschungels, auf dem ihr einem Pfad entlang in das aktuelle Level springt oder bereits geschaffte Stages nochmals besuchen und nach Extras absuchen könnt. Das erste Level ist ein klassisches Jump 'n' Run-Level, bei dem es noch nicht allzu hart zugeht und euch die Steuerung etwas näher gebracht wird. Ihr steuert Tarzan höchst persönlich durch den Dschungel. Mit dem Analog-Stick leitet ihr ihn in eine entsprechende Richtung, mit dem Viereck-Knopf startet ihr eine Nahkampfattacke und mit dem Kreisbutton lässt Tarzan seinen berühmten Schrei los. Letzteres bringt allerdings erst nach einem bestimmten Ereignis für den Spielverlauf wirklich etwas, auf das ich aber später eingehen werde.

Das schon angesprochene Spieldesign wurde in 'Tarzan Freeride' etwas aufgebohrt. Ihr seid in den Jump 'n' Run-Abschnitten meist auf einen schmalen Weg eingeschränkt, was dem Spiel etwas 2D-Flair gibt. Dieses Gameplay bietet sich natürlich vor allem dann an, wenn Tarzan in Windeseile auf schmalen langen Ästen, Wurzeln und Felsvorsprüngen entlang rennt. Würde man da eine Bewegungsfreiheit im Stile von zum Beispiel 'Rayman Revolution' geben, würde unser Held ständig vom Weg herunterfallen. Die Kameraperspektive wechselt dabei beim Rennen durch den Dschungel ständig - glücklicherweise wurde die Steuerung aber so geschaffen, dass ihr einfach nach oben oder in die entsprechende Richtung drücken musst und Tarzan läuft automatisch voran, ohne beim Perspektivenwechsel über den Rand des Pfads herunterzufallen. Damit dies nicht zu einfach wird, muss Tarzan entlang dieses schmalen Weges immer mal wieder weite Sprünge zu einem weiteren Pfad schaffen oder von Liane zu Liane springen. Da sich auch hier die Perspektive oftmals ändert und die andere Seite über dem Abgrund keineswegs direkt gerade gegenüber liegt, müssen die Sprünge mit Vorsicht ausgeführt werden.

Tarzan Freeride
Zwei Spielmodi stehen zur Auswahl.

Gegenüber dem PSone-Spiel wechselt aber innerhalb des Levels dieses Spielkonzept zwischen den Abschnitten beziehungsweise Plattformen, bei denen sich Tarzan tatsächlich 'dreidimensional' bewegt: drückt ihr nach links, bewegt sich Tarzan auch auf der Fläche nach links, zum Beispiel auf ebenem Boden oder breiten Felsplattformen. Klar, dass dies die Steuerung etwas komplexer macht. Besonders bei Sprüngen muss nun genauer die Richtung und Entfernung eingeschätzt werden. Gleiches gilt für Tarzans Angriffe, bei denen man nun genauer zielen muss, um die fiesen Jäger oder wilden Tiere zu treffen. An sich ist diese Mischung von 2D- und 3D-Gehüpfe eine gute Idee, nur leider tritt dann ein grosses Problem auf, wenn sich diese Elemente mischen. Als Beispiel hängt Tarzan an einer Liane und muss schräg zu einer anderen springen - ist das Leveldesign hier im 2D-Stil, muss nur in eine Richtung gedrückt werden und Tarzan springt automatisch dahin, bei 3D allerdings muss genau die Richtung bestimmt werden, was gar nicht so einfach ist, zumal sich die Kamera beim Sprung auch noch ändert. Auf ein ähnliches Problem trifft man bei Verzweigungen auf den dünnen Ästen: Man drückt wie zuvor einfach in eine Richtung, was Tarzan automatisch dem Pfad entlang laufen lässt, doch bei der Kreuzung ist es dann oftmals reines Glücksspiel, ob unser Held die richtige Abzweigung nimmt. Falls nicht, folgt ein mühsames, vorsichtiges Gehüpfe, um die Seite zu wechseln, was dann durchaus mit dem Verlust eines Lebens enden kann, da Tarzan in solch einer Situation schnell vom Pfad in die Tiefe stürzt. Sehr frustrierend.

 

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