Test - Tales of Graces f : Tales of Tales
- PS3
Seit dem Super-Nintendo-Zeitalter sind in Japan bereits zwölf verschiedene Hauptspiele und zahlreiche Ableger der erfolgreichen Tales-Reihe erschienen. In deutsche Regale hat es bisher leider nur ein Bruchteil der Serie geschafft. Nach dem hierzulande Xbox-exklusiven Tales of Vesperia werden mit Tales of Graces f dieses Mal ausschließlich PS3-Fans beglückt. Das „f" im Titel steht übrigens für Future - damit wird der Mehrwert im Vergleich zum 2009 nur in Japan erschienen Wii-Original angedeutet.
Tales of Graces beginnt in der sorgenfreien Kindheit der fünf Hauptfiguren. Auf einer Wiese finden die beiden Söhne des Lords von Lhant ein geheimnisvolles schlafendes Fräulein. Die Brüder Asbel und Hubert nehmen sich des unter Amnesie leidenden Mädchens an und zu dritt kehren sie in ihre idyllische Heimatstadt zurück. Dort wartet schon ihre schwer kranke Freundin Cheria auf die beiden. Natürlich ist sie ganz und gar nicht davon begeistert, ihren geliebter Asbel in Begleitung der mysteriösen Sophie vorzufinden. Kurz darauf erwartet das Städtchen Besuch von einem ganz besonderen Gast. Als der schüchterne Prinz Richard in Lhant residiert, überschlagen sich die Ereignisse und ein bitterer Schicksalsschlag stellt die Freundschaft der Kinder auf eine harte Probe.
Asbel beschließt, sich zum Ritter ausbilden zu lassen, und verlässt seine Heimatstadt. Er ist fest entschlossen, ein Held zu werden, der in der Lage ist, die Menschen, die er liebt, auch zu beschützen. Nachdem ihr euch durch einen achtstündigen Kindheitsprolog gekämpft habt, beginnt das eigentliche Spiel mit einem Zeitsprung von sieben Jahren. Die Geschichte über Freundschaft und die Bürden des Erwachsenwerdens ist zwar insbesondere zu Beginn etwas langatmig, nimmt aber im Laufe der etwa fünfzig Stunden Spielzeit ein paar interessante Wendungen. Wenn ihr euch bisher nicht für JRPGs begeistern konntet, wird euch auch Tales of Graces f mit Sicherheit nicht bekehren. Wer sich aber mit dem freundlich bunten Szenario anfreunden kann, wird sicher eine gute Bindung zu den ebenso liebenswerten wie klischeehaften Figuren aufbauen. Trotzdem hätte der Prolog etwas kürzer ausfallen können.
Auf, du junger Wandersmann
Insgesamt wirkt die Weltkarte von Tales of Graces f etwas kleiner als bei bisherigen Tales-Spielen. Alle Orte sind über ähnliche Straßen und Seewege direkt miteinander verbunden. Dadurch entsteht ein sehr stimmiges Gesamtbild der Welt. Ihr fühlt euch in den Städten schnell zu Hause und werdet durch zahlreiche Anweisungen und Nebenmissionen ziemlich oft hin- und hergeschickt. Manche Strecken der Karte sind uns inzwischen so vertraut, dass wir sie bereits blind ablaufen können. Generell fühlt man sich aber zu keiner Zeit ratlos oder verloren. An jeder Ecke gibt es einen Speicherpunkt und die zahlreichen NSCs sind überaus gesprächig und hilfsbereit. Die stetig wechselnden Dialoge machen die wiederholten Besuche in Städten abwechslungsreich und geben dem Spiel eine ganz besonders liebenswerte Note. Sogar die städtischen Hühner haben ein paar spannende Anekdoten auf Lager.
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