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Test - Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls : Kleiner Schamane wieder ganz groß?

  • Wii
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Vor vier Jahren tauchte der erste Teil der Jump'n'Run-Serie auf, welcher noch den Namen Tak und die Macht des Juju trug. Dieser war so erfolgreich, dass der TV-Sender Nickelodeon direkt begleitend eine eigene Fernsehserie produzierte und Fortsetzungen zum Spiel in Auftrag gab. Das Geheimnis des glühenden Kristalls ist also bereits das vierte Spiel, doch glänzt hier alles wie versprochen?

Buntes Treiben

Tak ist ein kleiner Schamane, der eines Tages aus Versehen ein paar eklige Schleimmonster im Dschungel befreit und nun alles daran setzen muss, diese wieder einzufangen. Im Gegensatz zu anderen Jump'n'Runs ist Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls offensichtlich und ausschließlich nur auf junge Gamer ausgerichtet. Die Figuren des Spiels sind allesamt sehr putzig und unterhalten sich auf derart infantile Weise, das man als Erwachsener nur angestrengt zuhören kann. Das macht aber nichts, sind wir doch schließlich nicht die angestrebte Zielgruppe.

Für die Kleinen ist das neue Tak dagegen problemlos geeignet. Das Gameplay an sich ist erfreulicherweise sehr leicht gehalten und damit für jeden einfach zu erlernen. Es gibt lediglich einen Knopf zum Hauen, einen zum Springen und einen für Sondermanöver - schwierige Verrenkungen macht man bei diesem Wii-Titel also nicht. Auch ist es generell als Spiel sehr einfach. Trotz 3D-Umgebung fällt Taks Abenteuer äußerst linear aus, sodass man sich fast wie auf Schienen bewegt und nirgends falsch abbiegen kann. Schwindet man aus dem Leben, so taucht man ohne großes Nachladen einfach wieder in der Nähe des letzten Ortes auf.

Obwohl Taks Möglichkeiten sehr begrenzt sind, haben sich die Entwickler von THQ ein wenig bemüht, den Spielverlauf recht abwechslungsreich zu gestalten. So hangelt man sich teilweise an Affen durch die Wälder, balanciert über Lianen, besucht Höhlen und muss immerzu kleine Rätsel lösen, die des Öfteren verstreut im Dschungel vorkommen. Unterbrochen wird das Ganze dann hin und wieder noch von kleineren Mini-Herausforderungen, in denen man etwa mit einem futuristischen Jeep flieht und nachfolgende Gegner wie bei der weltberühmten Moorhuhnjagd abschießen muss. Einige Zeit verbringt man auch mit einer wirren Version von Vier gewinnt, in der man um die Wette mit einem Katapult Schafe auf Steintafeln schleudert.

Begleitet wird das Ganze von einem locker-luftigen Soundtrack, ständigen Kommentaren des kleinen frechen Schamanen und niedlichen Videosequenzen, die vereinzelt zwischen den Levelabschnitten vorkommen.

Muffig

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Nichts ist wirklich neu oder herausragend. Nahezu alles hat man schon einmal besser in anderen Titeln gesehen und so einige Macken trüben das Spielgeschehen, auch wenn es insgesamt zum Glück kein Totalausfall ist, wie etwa George, der aus dem Dschungel kam. Die Jagd auf die schleimigen Muffmonster mag zwar gezielt für Kinder gemacht sein, doch auch mit geringerem Anspruch wird man hiermit nur halbwegs zufrieden sein.

Was einem direkt auffällt, ist die wirklich schwache Grafik. Die Wii mag zwar generell nicht unbedingt die stärkste Grafikmaschine sein, aber verglichen mit Titeln wie Super Mario Galaxy und De Blob ist das neue Tak ein langweiliges und mühelos dahingeklatschtes Etwas, das im Jahr 2008 niemanden mehr beeindrucken kann. Auch vom Design her hätte man sich wirklich mehr einfallen lassen können, denn alle Figuren sind lieblos kreiert und haben fast keinerlei Wiedererkennungswert. Wie man gerade daraus ein Franchise entwickeln konnte, können wir nicht nachvollziehen.

Da Tak im Grunde unsterblich ist und die Gegner nur knapp den IQ von Butter aufweisen, hat man das ganze Spiel auch schon in vier bis fünf Stunden komplett durch. Die separaten Minispiele und der Multiplayer-Part für einen weiteren Mitspieler bieten danach nichts Neues mehr, sodass man das besagte Geheimnis des glühenden Kristalls schon am ersten Tag komplett aufdeckt.

Wer seinen Kids einen netten Action-Titel für die Wii spendieren will, der macht mit dem neuen Tak letztendlich nicht viel falsch. Es ist ein kindgerechtes Jump'n'Run mit einigen guten Elementen, allerdings ist es viel zu austauschbar und bietet zu wenig in Sachen Umfang.

Fazit

Christian Mester - Portraitvon Christian Mester
Insgesamt hat das neue Tak einige gute Ansätze, ist aber zu lieblos umgesetzt. Was ein erstklassiges Jump'n'Run im Stil von Ratchet & Clank hätte werden können, entpuppt sich als liebloser Titel ohne echte Inspirationen.

Überblick

Pro

  • kindgerechte Steuerung
  • abwechslungsreich
  • niedliche Aufmachung

Contra

  • geringe Möglichkeiten
  • geringer Spielumfang
  • zu leicht

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