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Test - Sushi Striker: The Way of Sushido : Das bekloppteste Spiel, das ihr diesen Monat spielen müsst

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Stellt euch eine Welt vor, in der Sushi verboten ist. Sogar nur über die japanische Spezialität zu sprechen, ist ein Vergehen. In Sushi Striker: The Way of Sushido hat das rohe Fischgericht einen verheerenden Krieg mit Opfern auf allen Seiten ausgelöst. Nintendo hat um diese abgefahrene Idee ein Action-Puzzle-Spiel gewoben. Herausgekommen ist ein bizarres, unglaublich süchtig machendes Ergebnis, das hungrig macht.

Bis vor wenigen Wochen hatte ich Sushi Striker: The Way of Sushido überhaupt nicht auf dem Schirm. Die Erwartung eines netten, aber in erster Linie verschrobenen Indie-Titels haute mich nur wenig vom Hocker. Wochen später wurde er auch für die Switch angekündigt. Erst danach realisierte ich, dass es sich um eine First-Party-Produktion von Nintendo handelt, und begann mich mehr mit Sushi Striker zu beschäftigen. Schnell war es um mich geschehen ...

Dabei ist das Spielprinzip gar nicht sonderlich originell: Auf drei Running-Sushi-Bändern gilt es, innerhalb von sieben Sekunden so viele gleichfarbige Teller wie möglich zu verbinden, zu verputzen und anschließend die gewaltigen Tellerstapel wie Shuriken auf den Gegner zu schleudern. Verbinden lassen sich nur angrenzende Teller. Wird getrödelt und der Cursor erreicht das Ende des Bandes, werden die bis dahin gesammelten Teller gezählt. Läuft die Zeit ab, sind alle bis dahin gesammelten Teller futsch. Die Tellerfarbe bestimmt die Sushi-Güte und darüber hinaus den möglichen Schaden, den er beim Wurf austeilt.

Die grundlegende Mechanik, die entfernt an Mobile-Games wie Candy Crush oder Luxor erinnert, war dafür verantwortlich, dass ich bei Sushi Striker lange abgewunken habe. Was es allerdings besonders macht, ist die Geschichte um einen durch Sushi herbeigeführten Krieg und das Verbot der leckeren Speise, kombiniert mit ein paar Pokémon-/Yo-Kai-Watch-Allüren.

Sushi Striker: The Way of Sushido - E3 2017 Announcement Trailer
Mit Sushi Striker: The Way of Sushido hat Nintendo ein neues Arcade-Actionspiel für den 3DS präsentiert.

Vom Tellerwerfer zum Zauberer

Richtig gelesen, denn als wäre eine Welt, in der Sushi die Menschheit in einen Krieg stürzt und aus dem ein Nazi-ähnliches Imperium emporsteigt, nicht hanebüchen genug, steht für jede Sushi-Art, von Maki bis Sashimi, von Lachs bis Dorade, ein Geist, der jeweils auf die japanischen Götter des Shintō-Glaubens zurückzuführen ist. Knuddelige Tiger, Pinguine mit Zylindern oder Kakteen mit Gesichtern – hier ist nahezu alles möglich. Ein cleverer Schachzug, denn so wird sicher bei dem einen oder anderen die Pokémon-Sammelwut entfacht. Zumindest geht es mir so. Die kleinen Wesen haben aber auch einen praktischen Nutzen: Ich kann drei der sammelbaren Sushi-Geister aktiv in den Kampf mitnehmen und ihre Zauber nutzen, um das Blatt zu wenden.

Einige Geister füllen eure Bahnen mit Desserts, die eure Lebensleiste wieder auffrischen, andere wiederum lassen die Bänder eures Gegners so schnell laufen, dass er kaum noch sinnvoll Teller aneinanderreihen kann. Natürlich ist dazu auch euer Gegenüber imstande: Vollbusige Offizierinnen und halbnackte Muskelprotze nutzen allesamt die unterschiedlichsten Zauber, die das Gameplay angenehm ändern und auch nach 50 Leveln immer wieder frisch halten. Die kleinen Monster können sich sogar ähnlich wie Pokémon entwickeln. Das stärkt nicht nur ihre Zauber, sondern auch meine Angriffs- und Abwehrkraft sowie die Güte des Sushis, das sie erzeugen.

Im Hintergrund gibt es außerdem noch einige Mechaniken, mit denen Profis sich einen Vorteil verschaffen. Eines davon sind Zahnräder, die Einfluss auf die Bewegungen der Bänder haben, damit man schneller an neues Sushi kommt oder sich mehr Zeit für einen besseren Überblick verschafft. Allerdings wird diese Funktionsweise nicht hinreichend beziehungsweise anschaulich genug erklärt, weswegen ich auch nach mehreren Wochen noch nicht ganz verstanden habe, wie die Zahnräder funktionieren.

Neben Zaubern steigt durch fleißiges Fischfuttern übrigens auch die Sushi-Festival-Anzeige. Hier kommt der Moment, in dem ich meine höchsten Teller gleicher Farbe abwerfen sollte. Während dieser kurzen Zeit wird der Schaden erhöht, wodurch sich Kombos besonders lohnen. Außerdem erscheinen gleichzeitig höherwertige Reisröllchen auf dem Spielfeld. Es gilt abzuwägen, ob man besonders starke Tellertürme anhäuft oder gleich aus vollen Rohren feuert, da das Zeitfenster knapp bemessen ist.

Sushi Striker: The Way of Sushido - Karaoke Theme Song Trailer
Sushi Striker: The Way of Sushido erscheint am 8. Juni für 3DS und Switch. Hier ist schon mal der Titelsong.

Das 3DS-Erbe

So viel gefallen ich auch an Szenario und Gameplay gefunden habe, gelegentlich macht mir die Steuerung auf dem Weg zum Sushi-Meister einen Strich durch die Rechnung. Sushi Striker: The Way of Sushido kann zwar auch mit den Tasten gespielt werden, wurde aber klar für Touch-Steuerung entworfen. Um spätere Level zu meistern, muss ich nicht nur gleichfarbige Teller aneinanderreihen, sondern auch gleichartiges Sushi, das sich darauf befindet. Das funktioniert mit der Tastensteuerung für zwanglose Runden ganz gut, kann aber später, wenn mir keine Fehler mehr verziehen werden, ziemlich frustrieren. Zu oft springt der Cursor zu weit und sammelt Teller, die meine Kette unterbrechen.

Auch das präzise Auswählen eines der fünf zu werfenden Tellerstapel funktioniert mit den Tasten eher schlecht als recht, da mögliche Kombos durch gleiche Farben nicht automatisch in der richtigen Reihenfolge abgeworfen werden. Stattdessen muss ich mit dem Analogstick mühselig und vor allem zeitaufwendig den Protagonisten Musashi in die richtige Position bringen und den Stick an dieser Stelle halten, da er sonst automatisch wieder zur Mitte springt. Auch das funktioniert mit dem Finger natürlich sehr viel einfacher, doch ich bin kein Fan davon, mir den Bildschirm komplett zu verschmieren.

Ein weiteres Manko ist der Multiplayer-Modus, allerdings nur, wenn ich zusammen mit einem anderen Spieler an einer Konsole spiele und wir uns den Bildschirm teilen. Da im Gegensatz zur 3DS-Version auf der Switch alles auf einem Bildschirm stattfindet, leidet die Übersicht enorm. Das ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Sushi-Bänder des Gegners in der oberen Bildschirmhälfte, die in Einspielerkämpfen abgedunkelt sind, ebenfalls leuchten und beide Felder nicht klar voneinander abgegrenzt sind.

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