Test - Super Smash Bros. Melee : Super Smash Bros. Melee
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Diese aufgezählten Figuren sind natürlich noch längst nicht alle anwählbaren prügelfreudigen Genossen - daneben sind noch Prinzessin Peach, Yoshi, Donkey Kong, Captain Falcon ('F-Zero'), der in Europa wohl nur wenigen bekannte Knabe Ness, die beiden Eskimos des NES-Klassikers 'Ice Climber', Prinzessin Zelda und die ebenfalls aus dem 'Zelda'-Universum stammende mysteriöse Shiek dabei.
Darüber hinaus lassen sich noch zahlreiche weitere Figuren freischalten, wobei einige von den Moves und Charakterwerten her bloß Zwillinge von schon vorhandenen Figuren sind. Allerdings ist es oft alles andere als einfach, einen versteckten Gesellen zum Kampf herauszufordern und dann den Fight auch noch zu gewinnen - ansonsten entwischt euch die Figur. Ebenfalls für Abwechslung sorgen verschiedenfarbige Varianten der Charaktere. Doch auch sonst gibt es einige Sachen freizuspielen. Besonders witzig sind kleine Sammelfigürchen, so genannte Trophäen, von denen es über 300 gibt und die ihr entweder einzeln inklusive einer kurzen Beschreibung betrachten oder alle auf einem Haufen in einem virtuellen Kinderzimmer anschauen dürft.
Einiges los in den Stages
Ebenfalls begehrte freischaltbare Goodies sind neue Stages, zu denen wir auch noch einige Worte verlieren wollen. Denn hier stimmt nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität - jede Arena ist einzigartig und viele davon sind wirklich liebevoll designt. So prügelt ihr euch zum Beispiel auf dem Schlossdach von Prinzessin Peach oder auf den Flügeln eines 'Starwing'-Raumschiffs, wobei ihr bei letzterem durch eine hübsche Umgebung düst. Beeindruckend ist auch eine versteckte Arena aus 'Metroid', bei der im Hintergrund ein riesiges Alien wütet, wodurch die Plattformen ziemlich wackelig werden. Ebenfalls Stress kann in der kühlen 'Ice Climber'-Stage aufkommen, bei der wie beim gleichnamigen Klassiker das Bild nach oben scrollt und die prügelnden Helden zusätzlich noch fleißig hüpfen müssen. Auch sonst finden sich viele typische Elemente der jeweiligen Spiele, zum Beispiel rasende SciFi-Flitzer im 'F-Zero'-Level oder zerstörbare Blöcke in der 'Kirby'-Welt. Natürlich fehlen aber auch nicht normale Stages wie zum Beispiel die schlichte 'Pokémon'-Arena, in der ihr euch komplett auf den Kampf konzentrieren könnt. Insgesamt sind die Stages aber schön komplex und abwechslungsreich, wobei verschiedene Einflüsse wie große Kanonenkugeln, gegnerische Raumschiffe, absinkendes Terrain oder einfach bloß verschiedene Verzweigungen, Schrägen und Plattformen für Action sorgen.
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Hier lohnt es sich also, wenn man sich schon mal mit den Besonderheiten jeder Stage vertraut gemacht und sich eine Erfolg versprechende Strategie ausgedacht hat. Dies gilt auch für die zahlreichen Items, die nach dem Zufallsprinzip in den Arenen auftauchen. Alle Items zu beschreiben, würde allein den Umfang dieses Reviews sprengen. So lassen sich zum Beispiel ein automatisch zuschlagender Hammer im Ur-'Donkey Kong'-Stil, Bomben oder verschiedene Schusswaffen aufsammeln. Aber auch Schlaginstrumente wie Baseballschläger, Kisten, Bälle oder Fächer sind verfügbar. Besonders spaßig aber kaum berechenbar sind Pokébälle - werft ihr einen solchen, erscheint irgendein Pokémon, das auf unterschiedliche Art in den Kampf eingreift. Ansonsten finden sich noch typische Nintendo-Goodies wie Pilze, mit denen die Figur kurzzeitig größer oder kleiner wird, und grüne Blöcke, durch die der Charakter in eine Bleifigur verwandelt wird.
Viele Spielmodi
Doch nun wollen wir uns noch den Spielmodi widmen - und auch hier haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen. Es wird euch nach dem zauberhaften Renderintro und dem Titelbild also eine beachtliche Anzahl an Spielvariationen geboten. Es macht wenig Sinn, auf alle Spielarten und Matchkonfigurationen einzugehen, aber die wichtigsten sollen hier genannt werden. Spielt ihr alleine, empfiehlt sich entweder ein Ausflug ins 'Training' oder ihr versucht euch gleich im '1-P Modus', der sich in 'Classic' und 'Adventure' aufteilt. Im 'Classic' müsst ihr nacheinander verschiedene normale VS-Kämpfe erfolgreich absolvieren. Außerdem trefft ihr auf einige Bonusspiele, die an klassische Nintendo-Spiele erinnern und in denen ihr zum Beispiel gemein verteilte Icons treffen müsst. Ähnlich ist auch der 'Adventure'-Modus aufgebaut, hier schlagt ihr euch aber durch einfach gestrickte, seitwärts-scrollende Jump 'n' Run-Levels, in denen ihr auf prügelfreudige Kumpanen trefft. Darüber hinaus finden sich in anderen Spielmodi viele vordefinierte Beat'em Up-Aufgaben, sportliche Levels, in denen ihr beispielsweise einen Sandsack möglichst weit schlagen müsst und sogar eine Lotterie, in der ihr gewonnene Münzen verzocken könnt.
Macht 'Super Smash Bros. Melee' alleine schon viel Spaß und sorgt aufgrund der vielen Spielmodi und erspielbaren Extras für Langzeitmotivation, wird dies in geselliger Runde in den Mehrspieler-Modi noch um einiges überflügelt. Denn das Spielprinzip und die Steuerung ist schnell kapiert, so dass auch Neulinge sofort zuschlagen können. Außerdem sorgen vielfältige Matcharten, Sonderregeln und Konfigurationen für Abwechslung. Bis zu vier Spieler können gleichzeitig ran, wobei es auch die Möglichkeit gibt, mit noch mehr Spielern zu zocken - allerdings abwechslungsweise.
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Überzeugende Technik mit viel Nostalgiegefühlen
Bei so viel Party-Spass könnte man meinen, dass die Technik da eigentlich zweitrangig ist. Doch auch hier haben sich die Entwickler richtig Mühe gegeben. Auf den ersten Blick wirkt die Grafik zwar etwas unspektakulär, da die Kamera das Geschehen von weit weg zeigt, aber wenn man heranzoomt, erkennt man erst die liebevoll designten Charaktere, die einem so richtig heiß auf neue GameCube-Spiele dieser Nintendo-Helden machen. Das gilt auch für die phantasievollen Stages, unter denen sich richtig spektakuläre Szenarien finden. Allerdings dürften bei einigen Arenen wie zum Beispiel dem 'Zelda'-Schloss die Texturen etwas schärfer sein und auch Texturflimmern ist zwar selten, aber schon ab und zu zu entdecken. Zwar wird die rasante Prügelei gerade beim Einsatz von Special-Moves und Items zuweilen ziemlich chaotisch, trotzdem bleibt die Framerate angenehm stabil.
Ein großer Spaß für Nintendo-Veteranen ist natürlich das Herausknobeln, aus welchem Spiel nun diese Figur, jene Stage und solch ein Item genau stammt. Das gilt natürlich auch für die Hintergrundmelodien, die teils aufwändig neu arrangiert wurden und wohl bei so manchem Nintendo-Anhänger alte Erinnerungen wach ruft. Eher etwas spartanisch sind da die Soundeffekte ausgefallen, die manchmal etwas unangenehm aufdringlich klingen.
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