Test - Stronghold 2 : Spiel der Woche 18/05
- PC
Mächtige Burgen bauen, epische Eroberungs- und Verteidigungsschlachten schlagen und sich nebenbei auch noch um eine autarke Wirtschaft kümmern. Das waren die Zutaten, die seinerzeit 'Stronghold' gleichermaßen beliebt und erfolgreich gemacht haben. Jetzt steht endlich der Nachfolger in den Regalen der Händler, der mit zahlreichen Neuerungen auftrumpft. Doch konnten die Entwickler das Flair des Vorgängers wieder einfangen?
Auch in 'Stronghold 2' schlüpft man wieder in die Rolle eines aufstrebenden Burgherren, der nach und nach die Eigenheiten des mittelalterlichen Daseins kennen lernt. In zwei verschiedenen Kampagnen beschäftigt ihr euch sowohl mit dem wirtschaftlichen als auch dem kämpferischen Aspekt. Letzterer umfasst natürlich auch die bekannten Belagerungsschlachten um mächtige Burgen bzw. deren Verteidigung. Aufpolierte Grafik und frische Features sorgen für frischen Wind, doch leider finden sich noch immer einige bekannte Bugs im Spielablauf. Doch eins nach dem anderen.
Wähle den Weg
Gleich zu Beginn des Spiels steht ihr vor der Wahl, ob ihr lieber die friedliche oder doch sofort die kriegerische Kampagne in Angriff nehmt. Die Wirtschaftsmissionen konzentrieren sich meist auf den Aufbau einer konkreten Infrastruktur. So müsst ihr beispielsweise bis zu einem bestimmten Zeitpunkt genügend Mahlzeiten für ein großes Bankett bereitstellen, rasch 15 Stoffballen in das Vorratslager schaffen oder Baumaterialien für die Reparatur einer Brücke bzw. eines Bergfrieds organisieren. Bei diesen Aufgaben rückt zwangsläufig der Aufbaupart des Spiels deutlich in den Vordergrund. Allerdings läuft es auch in der Wirtschaftskampagne nicht gänzlich ohne Kämpfe ab. Immer wieder müsst ihr Angriffe von Berserkern oder anderen Konkurrenten abwehren. Eine strikte Trennung, wie sie die anfängliche Auswahl vorgaukeln will, gibt es also letztendlich doch nicht.
Doch bereits in diesen Missionen offenbaren sich die zahlreichen Neuerungen. Neben neuen Berufen und Gebäuden - wie dem Gemüsebauer, der Schafzucht oder der Weberin - ist das Leben in den schützenden Mauern der Burg spürbar komplexer geworden. Üble Gesellen lassen die Kriminalitätsrate nach oben schnellen und Krankheiten oder Ratten raffen die Bevölkerung dahin. Zum Glück habt ihr Zugriff auf die passenden Gegenmittel. Ein Falkner kümmert sich um die Nagetierplage, während Gerichtsgebäude und öffentliche Hinrichtungen für Recht und Ordnung sorgen.
Die grundlegenden Prinzipien blieben gegenüber dem Vorgänger unverändert. Häuser entstehen ohne nervige Bauanimation und neue Häuser erhöhen den Nachschub an arbeitsfähigen Untertanen. Vergesst dabei aber niemals die Nahrungsversorgung. Ebenfalls neu ist das Ehrensystem. Nur mit einer bestimmten Anzahl an entsprechenden Punkten steigt ihr im Rang auf und dürft bessere Einheiten für den Kampf rekrutieren. Den begehrten Ruhm erlangt ihr durch gute Führung des Volkes und nette Dreingaben wie Festbankette und Tjost-Turniere. Die Organisation dieser Festivitäten nimmt zwar einige Zeit in Anspruch, doch es lohnt sich. Nur angesehene Herrscher dürfen sich Nachbarregionen unter den Nagel reißen und somit das eigene Reich vergrößern. Die ebenfalls neu hinzugekommenen Fuhrmänner transportieren dann benötigte Rohstoffe zwischen den Grafschaften hin und her – auf Wunsch auch automatisch.
Probleme im Kampf
Der Wirtschaftspart ist also wieder mal sehr gelungen. Doch wie sieht es mit der Kriegskampagne aus? Auch hier folgt ihr einer gewissen Story und beginnt zunächst mit dem Aufbau einer kleinen Siedlung. Kurze Zeit später nehmt ihr an eurer ersten Eroberungsschlacht teil. Diese sind erneut packend in Szene gesetzt und bieten zahlreiche taktische Möglichkeiten. Sollen die Bogenschützen zunächst die Zinnen von Gegnern säubern oder feuert man doch lieber die schweren Katapulte ab, um die Mauern der Burg einzureißen? Die Entscheidung liegt ganz bei euch. Jede Burg stellt andere Anforderungen an die Vorgehensweise, denn manche Verteidiger greifen zu knallharten Maßnahmen. Siedendes Öl und versteckte Fallen sind dabei noch das kleinere Übel.
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