Test - Star Wars: The Force Unleashed : Mal ordentlich die Macht rauslassen
- PS3
- X360
Dass hierbei keine Langeweile aufkommt - zumindest nicht in den ersten Stunden -, liegt an der spektakulären und extrem actionreichen Inszenierung der Kämpfe. Es vergeht kaum eine Sekunde, in der es nicht kracht, rumst, blitzt oder flackert. Entfacht Starkiller schon mithilfe seines Lichtschwertes einen wahren Orkan der Zerstörung, verstärkt der Einsatz von Machtfertigkeiten diesen Effekt nochmals um ein Vielfaches. Von der Telekinese, mit deren Hilfe ihre Feinde, Kisten oder sogar TIE-Fighter durch die Luft schleudert, bis hin zur Blitzentladung ist alles dabei, was das Herz eines Sith-Jünglings begehrt. Teilweise müsst ihr die Fähigkeiten sogar miteinander kombinieren, um Erfolg zu haben. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr zudem Talentpunkte, mit denen ihr die Machtfertigkeiten sowie die anderen Werte eures Schützlings etwas aufbohren könnt - neue Kombo-Attacken mit dem Lichtschwert inklusive.
Auch ein Sith kommt mal ins Straucheln
Schade nur, dass einige Macken diese launige Zerstörungsorgie etwas trüben. So sind die meisten Gegner schlicht und einfach dämlich, kommen über das Stadium von Kanonenfutter kaum hinaus. Überdies hat die Kamera vor allem in engen Passagen ihre liebe Mühe, das Geschehen stets optimal einzufangen - lästiges Nachjustieren ist die ärgerliche Folge. Ähnlich nervig präsentiert sich das automatische Fokussieren von Objekten, was euch eigentlich den Einsatz der Macht erleichtern soll. Doch ihr werdet mehr als einmal fluchen, wenn besagter Fokus mal wieder die doofe Munitionskiste anstatt des eigentlich anvisierten Stormtroopers in die Lüfte hebt. Argh! Last but not least: Auf Dauer wird die Dauer-Action etwas stumpf und eintönig, was zum großen Teil an dem bereits erwähnten Level-Design liegt.
Gemäß den Gesetzmäßigkeiten einer Achterbahnfahrt entschädigt euch das Spiel jedoch dann wieder mit ebenso aufwändig inszenierten wie herausfordernden Bosskämpfen. Hierbei tretet ihr gegen verschiedene Jedi-Meister an und müsst versuchen, deren Schwachpunkte ausfindig zu machen. Blindes Knöpfchendrücken bringt euch definitiv nicht weiter. Habt ihr den Lebensbalken des jeweiligen Bosses weit genug nach unten gedrückt, beginnt ein Reaktionstest im Stil von 'God of War' - gepaart mit einem sehr sehenswerten Finisher. Diese Minuten lassen euch die Querelen des vorhergehenden Levels kurzzeitig vergessen. Nicht jedoch das etwas verunglückte Speichersystem: Es gibt lediglich feste Checkpoints, die nicht immer optimal verteilt sind. Da euch das Spiel zudem mit Ladezeiten an der Grenze des Erträglichen malträtiert, kann schon mal etwas Frust aufkommen.
Und warum hat LucasArts eigentlich auf einen Multiplayer-Modus verzichtet? Sowohl kooperatives Spielen als auch ein Duellmodus wären ein nette Dreingabe gewesen und hätten für mehr Langzeitmotivation gesorgt.
Hui und Pfui
Dieses Auf und Ab zieht sich auch durch die Präsentation von 'Star Wars: The Force Unleashed'. Einerseits bekommt ihr aufwändig inszenierte Zwischensequenzen serviert, die nicht selten den Eindruck erwecken, man habe einen Kinofilm vor sich. Zudem geizt das Spiel keinesfalls mit beeindruckenden Effekten; vor allem die Bosskämpfe samt der Finish-Sequenzen sind ein echtes Erlebnis. Andererseits haben beide Versionen des Spiels mit Tearing und Rucklern zu kämpfen. Im Übrigen sehen einige Levels im Vergleich zum Rest des Spiels ziemlich lieblos aus. Der Schrottplatz auf Raxus Prime strotzt beispielsweise nur so vor matschigen Texturen. Die Soundkulisse hingegen gibt sich keine Blöße: Sowohl der orchestrale Soundtrack (mit Elementen aus John Williams' bekannten Werken) als auch die Sprachausgabe wissen zu überzeugen. Der Imperator kommt sogar mit der Originalsynchronstimme aus den "neuen" Kinofilmen daher.
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